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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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kann dich nicht beschützen, wenn es Ermittlungen gibt. Sie werden dich fragen, warum du überhaupt hier warst und was du hier gemacht hast.«
    »Das ist mir egal. Ich werde dich nicht allein lassen.« Um sie zum Schweigen zu bringen, beugte er sich vor und berührte sanft ihre Lippen mit seinen. Als er sich wieder aufrichtete, starrte Dawn ihn mit offenem Mund an. »Sind jetzt alle Fragen beseitigt?«
    Ihre hellbraunen Augen strahlten ihn warm an. »Nein, ganz im Gegenteil, aber das hat bis später Zeit.« Sie atmete flach durch. »Ich bin froh, dass du bei mir bist.«
    Caruso wünschte, er könnte ihre Hand nehmen, aber er musste den Druck auf ihre Wunden weiter aufrechthalten. Stattdessen versuchte er ihr mit seinem Blick zu sagen, was er für sie empfand.

31
    Isabel war mit den beiden Berglöwenwandlern im Wald angekommen, nur um dort von Brick zu erfahren, dass Bowen mit Finn die ehemaligen Gefangenen an einen sicheren Ort brachte. Auch wenn sie wusste, wie wichtig das war, fühlte sie sich doch merkwürdig alleingelassen. Hatte sie sich nur eingebildet, dass Bowen nun bereit war, seine Gefühle anzuerkennen? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Sie hatte seine Empfindungen deutlich spüren können, als sie in den Zellen eingesperrt gewesen waren. Es war nicht richtig, von ihm zu erwarten, dass er seine Aufgabe vernachlässigte, nur um ihr die Hand zu halten. Die Wandler hatten furchtbar ausgesehen, es war auf jeden Fall wichtiger, sich erst um sie zu kümmern, nach den Qualen, die sie durchleben mussten.
    Angespannt blickte sie durch die Bäume auf das Gebäude hinunter. Es lag völlig dunkel und still da, nichts deutete darauf hin, was im Innern vor sich ging. Hoffentlich gelang es Caruso oder der Polizistin irgendwie, Lee zu überwältigen. Auch wenn sie noch nichts von ihm wusste, außer, dass er ihr leiblicher Vater war, zog sich ihr Magen bei dem Gedanken zusammen, dass ihm etwas passieren könnte. Er schien sich auch etwas aus ihr zu machen, wenn er hierhergekommen war, oder? Als Lee die Waffe auf sie gerichtet hatte, war Caruso vor sie getreten und hatte sie mit seinem Körper abgeschirmt. Das würde er doch nur tun, wenn er sich etwas aus ihr machte. Nachdem Isabel immer geglaubt hatte, dass Henry Stammheimer ihr Vater war, fühlte es sich merkwürdig an, plötzlich einen neuen Vater zu haben.
    Vor allem kämpfte er für sie, obwohl er sie gar nicht kannte, während sie von Henry in seinem Keller eingesperrt worden war, als sie versucht hatte, Bowen zu befreien. Es schmerzte immer noch sehr, dass er ihr das angetan hatte, doch vielleicht gelang es ihr jetzt, einen Neuanfang zu machen. Aber dafür musste Caruso unverletzt aus dem Gebäude kommen. Die Arme gegen die kühle Nacht um ihren Oberkörper geschlungen, starrte sie auf das Gebäude. Je länger er dort drin war, ohne dass sie eine Nachricht bekamen, desto wahrscheinlicher wurde es, dass er immer noch in Lees Gewalt oder vielleicht sogar verletzt oder tot war. Bitte nicht! Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe, ein Zittern lief durch ihren Körper.
    Unerwartet entstanden beruhigende Bilder in ihrem Kopf. Isabel presste die Hand vor ihren Mund, Tränen bildeten sich in ihren Augen. Anscheinend hatte Bowen ihre Verzweiflung gespürt und versuchte, sie zu trösten, obwohl er nicht in der Nähe war und sicher andere Sorgen hatte. Das löste ein wenig Wärme in ihr aus, und sie wurde etwas ruhiger. So viel Schlimmes war im letzten Jahr passiert, nicht nur ihr, sondern vor allem den Wandlern, dass es jetzt wirklich Zeit für ein wenig Glück war. Es ging Caruso gut und die ehemaligen Gefangenen würden sich von den Qualen erholen. Und Bowen würde erkennen, dass er mit ihr zusammen sein wollte, egal, was noch zwischen ihnen stehen mochte.
    Ihre Zuversicht hielt genau so lange an, bis sie Keira und Sawyer aus dem Gebäude laufen sah – ohne Caruso und die Polizistin. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, die Angst um ihren Vater drückte auf ihren Brustkorb. Irgendetwas musste sie tun, um ihm zu helfen. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie los. Brick rief etwas hinter ihr her, doch sie reagierte nicht darauf. Sie wusste nur eines: Sie musste in das Gebäude, bevor sie noch einen Vater verlor. Unerwartet wurde sie von Armen umschlungen und an eine harte Brust gezogen. Sofort wehrte sie sich dagegen und versuchte, sich zu befreien. Für einen Moment dachte sie, dass Lee sie gefunden hatte, doch dann erkannte sie den Geruch und stellte

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