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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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gelockert hatte, aber das war jetzt nicht wichtig. Mühsam richtete er sich auf und humpelte weiter den Gang entlang. Zuerst musste er hier verschwinden, bevor die Polizei eintraf. Er war sich ziemlich sicher, dass Caruso einen Krankenwagen rufen würde, um das Leben seiner kleinen Freundin zu retten, auch wenn er dadurch selbst in Schwierigkeiten geraten würde.
    Nachdenklich rieb Lee über seinen schmerzenden Kiefer. Wahrscheinlich hätte er sie gleich beide erledigen sollen, aber er hatte die Pistole verloren und wollte nicht riskieren, dass Caruso ihn doch noch festsetzte. Das war es nicht wert gewesen. Es war besser, wenn er sich erst einmal zurückzog und neu formierte, bevor er erneut zuschlug. Seine Wachleute würde er zurücklassen. Wenn diese Idioten zu blöd waren, ihren Job zu erledigen und sich derart von den Wandlern überrumpeln ließen, hatten sie es nicht besser verdient. Wie diese Missgeburten überhaupt ins Gebäude gekommen waren, ohne auf einer der zahlreichen Kameras aufzufallen und für einen Alarm zu sorgen, war ihm allerdings immer noch ein Rätsel.
    Auf jeden Fall musste er dafür sorgen, dass dieser Caruso ihm nicht noch einmal in die Quere kam. Es war ein Schock gewesen, ihn hier im Gebäude zu treffen – vor allem in Gesellschaft der Wandler. Sollte der Kerl die Missgeburten nicht eigentlich hassen, nachdem sie Jennings und seine Leute getötet hatten? Stattdessen schien er sich auf Lee eingeschossen zu haben und dafür sogar mit seinen Feinden zusammenzuarbeiten. Das machte Lee zugegebenermaßen nervös. Nicht nur, weil Caruso es seit etlichen Monaten schaffte, ihm und seinen Leuten zu entgehen, sondern auch, weil es ihm gelungen war, sein Labor in San Francisco aufzuspüren. Wie war das möglich? Sein Name tauchte nirgends in Verbindung mit dem Gebäude auf. Also musste er der Spur seiner Tochter gefolgt sein. Aber wie es auch immer geschehen war, Caruso musste definitiv verschwinden.
    Lee trat in den Fahrstuhl, drehte den Schlüssel herum und drückte die Tasten in einer bestimmten Reihenfolge. Langsam setzte sich die Kabine in Bewegung. Außer ihm wusste niemand, dass es in dem Gebäude noch eine weitere Etage unter dem Kellergeschoss gab, und genau dorthin wollte er jetzt. Mit einem Ruck endete die Fahrt und die Tür glitt mit einem leisen Schaben auf. Lee drückte den Knopf für den fünften Stock, zog den Schlüssel ab und trat aus der Kabine. Wenn die Polizei kam, würde sie ihn zuerst in den oberen Stockwerken suchen. Doch bis dahin war er längst verschwunden – und mit ihm die neuesten Ergebnisse seiner Forscher. Jeden Abend wurden automatisch die Daten der Computer auf ein externes Laufwerk gespeichert und genau das befand sich hier unten.
    Rasch öffnete er die Tür zu dem kleinen Raum, in dem sich der Hauptrechner befand. Die Daten brannte er zur Sicherheit noch auf eine DVD , bevor er das Laufwerk abstöpselte und in seine Jackentasche steckte. Mit einem bedauernden Seufzer sandte er einen Befehl an die anderen Computer, die Daten zu zerstören, bevor er das Gleiche auch mit dem Hauptrechner tat. Er hatte schon vor einiger Zeit das effektivste Programm auf dem Markt dafür eingekauft, um so sicher wie möglich sein zu können, dass seine Forschungen geheim blieben. Trotzdem konnten irgendwelche Spezialisten sicher noch etwas von den Festplatten retten, deshalb ging er kein Risiko ein.
    Mit einer Grimasse schüttete er den Benzinkanister, den er genau für diesen Fall in einer Ecke des Raumes gelagert hatte, über dem Computer aus. Anschließend warf er ein brennendes Streichholz auf die durchtränkte Tastatur. Mit einem lauten Zischen entzündete sich das Benzin, Flammen züngelten hoch. Rasch trat Lee zurück und schloss die Tür hinter sich. Es tat ihm leid, das Gebäude zu verlieren, doch der Standort war kompromittiert und er konnte ihn sowieso nicht mehr nutzen, egal, ob es niederbrannte oder nicht.
    Auf jeden Fall würde er seine Forscher kontaktieren müssen, damit sie sich nicht mehr in der Nähe blicken ließen und sich stattdessen in einem seiner anderen Labore meldeten, um dort ihre Arbeit fortzusetzen. Bis er neue Versuchsobjekte besorgt hatte, konnten sie sich weiter mit der Entschlüsselung der DNA und der Isolierung der Wandlergene beschäftigen. Als der Rauch auf den Flur drang, setzte Lee sich in Bewegung. Sein Knie schmerzte, während er den Gang hinuntereilte, doch der Gedanke, dass Caruso und seine Polizistenfreundin in dem Feuer umkommen würden,

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