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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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so gespannt wie ich, ob deine Freunde dich finden werden?« Seine Stimme klang gedämpft durch das Holz.
    Verwirrt schüttelte Isabel den Kopf. Was meinte er damit? Wer sollte sie finden? Es schien beinahe so, als wollte er das sogar. Als sie nichts mehr hörte, wuchs ihre Verzweiflung wieder, bis sie über ihr zusammenschlug und sie mit sich in die Tiefe zog.
    Lee strich mit den Fingern durch seine Haare, um sie wieder zu ordnen. Anschließend rückte er die Krawatte zurecht und betrachtete sich im Spiegel der winzigen Bordtoilette. Seine Wangen waren gerötet, ein dunkler Strich zog sich über sein Kinn. Angewidert entfernte er ihn mit einem feuchten Tuch. Genau deshalb ließ er solche Sachen am liebsten von anderen Leuten erledigen. Er hasste es, sich die Finger schmutzig zu machen. Aber er hatte es sich nicht leisten können, das Mädchen bei den drei Idioten zu lassen. Einerseits wegen der Gefahr, dass sie sich erwischen ließen oder sich vielleicht überlegten, etwas anderes mit der jungen Frau anzustellen, was bei ihrem Aussehen nicht so abwegig war. Vor allem wollte Lee sie aber so schnell wie möglich in sein Labor bringen, damit er endlich herausfand, was an ihr so Besonderes war.
    Sollte Isabel Kerrilyan sich als ganz normaler Mensch herausstellen, konnte er sie immer noch dazu benutzen, die Wandler zu sich zu locken. Ein zufriedenes Lächeln spielte um seinen Mund. Oh ja, sie würden kommen und versuchen, die Kleine zurückzuholen, dessen war er sich sicher. Die Frau auf dem Parkplatz hätte es mit drei Männern aufgenommen, um ihrer Freundin zu helfen, wenn er sie nicht umgefahren und davon abgehalten hätte. Zu dumm, dass sie keine Zeit gehabt hatten, sie auch mitzunehmen. Sicher hätte er mit ihr einigen Spaß gehabt.
    Lee nahm das Handy vom Tisch und ging zur Ausstiegsluke. Der Pilot trug ihm sein Handgepäck hinterher, während er die kleine Gangway hinunterstieg. Rasch ging Lee zu der Limousine, die am Rande des Hangars auf ihn wartete, um den Abgasen so schnell wie möglich zu entkommen. Nachdem er eingestiegen war und der Pilot ihm die Tasche gereicht hatte, gab er dem Fahrer das Zeichen zur Abfahrt. Die Kiste würde von vertrauenswürdigen Mitarbeitern direkt zum Labor transportiert werden.
    Hinter dem winzigen Flughafengebäude des Half Moon Bay Airports ließ Lee den Fahrer noch einmal anhalten. Er öffnete das Fenster neben einem großen Abfallcontainer und warf das Handy hinein. Die Vorstellung, wie die Wandler darin herumwühlen würden, falls sie dem Signal wie geplant folgten, brachte Lee zum Lachen. Oh ja, diesmal würde er die Oberhand behalten und den Wandlern zeigen, was es bedeutete, ihn zum Feind zu haben.

8
    Vorsichtig näherte Bowen sich dem Waldrand. Seine Furcht vor der Menschenwelt war im vergangenen Jahr nicht geringer geworden, aber die Sorge um Isabel trieb ihn vorwärts. Wahrscheinlich hätte er im Lager bleiben und auf Nachricht von Isabel oder Keira warten sollen, aber er hatte es keine Sekunde länger dort ausgehalten. Er musste etwas tun, sonst würde er verrückt werden. Also hatte er sich zur Hütte mit dem Computer geschlichen und dem einzigen Mann eine Nachricht geschickt, der ihm helfen konnte, Isabel zu finden. Jedenfalls hoffte er das.
    Unruhig sah Bowen sich um, doch alles blieb ruhig. Zu ruhig für seinen Geschmack. Gerade als er bemerkte, dass die normalen Geräusche des Waldes verstummt waren, legte sich eine Hand auf seine Schulter. Bowen unterdrückte gerade noch einen Aufschrei und wirbelte herum. Doch vor ihm stand kein Angreifer und auch nicht Finn oder einer der anderen Wächter, wie er es befürchtet hatte, sondern seine einzige Chance, Isabel zu retten.
    Langsam richtete er sich auf und nickte zur Begrüßung. »Hallo. Danke, dass du gekommen bist.«
    Harken blickte ihn so lange schweigend an, bis Bowen sich unbehaglich bewegte. Schließlich zuckte der mysteriöse Wandler mit den Schultern. »Du hast mich neugierig gemacht. Wie kannst du wissen, dass der Menschenfrau etwas passiert ist?«
    Bowen bemühte sich, seine Ungeduld zu zügeln. Auch wenn er endlich losfahren wollte, konnte er es sich nicht leisten, den Wandlermann zu verärgern. »Ich spüre es. Ihre Angst, ihre Schmerzen. Es sind immer nur kurze Momente, aber ich bin mir sicher, dass irgendetwas Schlimmes passiert ist.«
    »Warum bist du damit nicht zu eurem Rat gegangen?«
    Ärger stieg in Bowen auf. »Ich habe Finn davon erzählt, aber er will abwarten, bis wir etwas von Isabel oder Keira

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