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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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überhaupt eine gab. Was, wenn dieses Gebäude irgendwo in der Wildnis stand?
    Isabels Atem beschleunigte sich und sie merkte, wie sie immer weniger Luft bekam. Mühsam drängte sie die Panikattacke zurück und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Es würde ihr kein bisschen helfen, wenn sie in Ohnmacht fiel. Ganz im Gegenteil. Nur wenn sie wach und auf alles vorbereitet war, hatte sie wenigstens die Spur einer Chance, hier zu entkommen. Mit verkrampften Muskeln saß Isabel auf dem Bett und versuchte, die Müdigkeit irgendwie abzuschütteln. Doch es gab weder Bücher noch einen Fernseher und so fielen ihr immer wieder die Augen zu.
    Ein Geräusch ließ Isabel hochfahren und sie blickte sich verwirrt um. Sie war tatsächlich eingeschlafen. Sofort senkte sich die Furcht wieder über sie, genauso wie Verzweiflung und Wut. Angespannt starrte sie zur Tür, als erneut ein leises Quietschen ertönte. Isabel sprang auf, als die Klinke langsam heruntergedrückt wurde. Rasch griff sie sich eine Flasche und stellte sich kampfbereit dem Mann, der die Tür öffnete und in den Raum trat. Es war der gleiche ältere Herr, der im Flugzeug mit ihr gesprochen hatte.
    Als er die Weinflasche in ihrer Hand sah, hob er eine silberne Augenbraue. »Willst du mit mir anstoßen?« Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, bevor er wieder ernst wurde. »Ich weiß, dass du dich fragst, warum ich dich hierher gebracht habe.« Isabel nickte knapp. »Ich möchte, dass du für einige Tage mein Gast bist. Wenn du kooperierst, wird es dir an nichts fehlen.«
    Isabel befeuchtete ihre trockenen Lippen. »Und wenn ich das nicht tue?«
    »Dann könnte es etwas unangenehm für dich werden.« Er zuckte mit den Schultern. »Es liegt allein bei dir.«
    »Dann lassen Sie mich gehen! Wenn Sie mich erst entführen und dann hier einsperren, bin ich kein Gast, sondern eine Gefangene.« Sie bemühte sich um einen festen Tonfall. »Ihnen ist klar, dass Entführung ein Verbrechen ist, oder?«
    Diesmal lachte er wirklich. »Aber ja.« Der Humor verschwand ebenso schnell wieder, wie er gekommen war. »Lass das meine Sorge sein. Du brauchst dir nur zu überlegen, ob du bereit bist, dich mit mir zu unterhalten, oder ob wir es gleich auf die harte Tour machen. Du hast die Wahl.«
    »Was … ? Worüber wollen Sie sich denn mit mir unterhalten? Sie kennen mich doch gar nicht.« Verwirrt blickte Isabel ihn an. »Und warum konnten Sie das nicht in Las Vegas tun?«
    Diesmal war sein Lächeln deutlich unangenehmer. »Deine Freunde hätten es nicht zugelassen. Ich wollte in Ruhe mit dir reden können, ohne den Einfluss der Gestaltwandler.« Sein Blick bohrte sich in ihren.
    Isabel versuchte, keine Regung zu zeigen, aber sie war sich fast sicher, dass er ihr den Schreck deutlich ansehen konnte. Woher wusste dieser Kerl von den Wandlern? Es schien tatsächlich so, als hätte er sie nur deshalb entführt – weil er von ihr etwas über ihre Freunde erfahren wollte. Isabel hob das Kinn. Was auch immer er mit ihr tat, sie würde Bowen und die anderen nicht verraten. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Du brauchst dich nicht dumm zu stellen, Isabel Kerrilyan, ich weiß alles über dich. Zumindest alles, was wichtig ist.« Er tippte mit dem Finger gegen sein Kinn. »Wie zum Beispiel, was letztes Jahr im Haus deines Vaters vorgefallen ist. Woran Stammheimer gearbeitet hat.«
    Fassungslos starrte Isabel ihn an, als ihr etwas klar wurde. »Sie waren es! Sie haben Henry umgebracht!«
    Ihre Anschuldigung schien ihn völlig kaltzulassen. Er hob nur eine Schulter. »Ich war zu der Zeit überhaupt nicht in Nevada.«
    Isabel zitterte vor Wut. »Sie elender Mörder!« Die Flasche fest im Griff ging sie auf ihn zu.
    »Das würde ich nicht tun, wenn ich du wäre.« Der Mann zog eine Pistole hervor und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich sehe schon, auf die freundliche Art komme ich bei dir nicht weiter. Zu schade, du bist ein hübsches und kluges Mädchen und hättest noch viel erreichen können.«
    Isabel blieb abrupt stehen, hob das Kinn und blickte ihm direkt in die Augen. »Das kann ich immer noch.«
    Bedauernd schüttelte der Verbrecher den Kopf. »Nicht, wenn ich mit dir fertig bin.« Er strich mit der Hand über seine perfekte Frisur. »Aber zuerst lasse ich dich noch einmal darüber nachdenken, ob du nicht doch den einfachen Weg wählen willst. Es wäre für dich und auch für mich wesentlich angenehmer.«
    Darauf konnte er lange warten, aber Isabel war schlau genug, es nicht

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