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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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suchen dort nach Isabel, aber die Wahrscheinlichkeit, sie zu finden, ist nicht sehr hoch.«
    Harkens Hände krampften sich fester um das Lenkrad. »Okay, wir fahren sofort hin. In ein paar Stunden sind wir dort. Wo treffen wir uns?«
    »Ich werde Keira sagen, dass sie sich bei euch melden soll, wenn sie eintrifft.«
    »Gut.« Harken wollte die Verbindung gerade beenden, als noch einmal Finns Stimme erklang.
    »Ich möchte mit Bowen sprechen.«
    Fragend hob Harken eine Augenbraue und reichte ihm das Telefon, als Bowen schließlich zögernd nickte. »Hallo Finn.« Es war ihm peinlich, wie schwach seine Begrüßung klang.
    »Hast du Isabel in letzter Zeit gespürt?«
    Bowen, der Vorwürfe erwartet hatte, atmete lautlos auf. »Ja, etwa vor einer halben Stunde.«
    »Gut, dann wissen wir wenigstens, dass Isabel bei der Landung noch am Leben war. Glaubst du, die Verbindung zwischen euch wird stärker, wenn du in ihre Nähe kommst?«
    »Ich bin mir sogar sicher. Jedenfalls war es letztes Jahr so.« Bowen holte tief Luft. »Ich kann sie finden, Finn, ich weiß, dass ich es kann«, flüsterte er.
    Finn gab einen beruhigenden Laut von sich. »Wir verlassen uns auf dich. Aber du musst mir versprechen, dass du nichts unternimmst, wenn du sie findest, sondern auf Keira und Sawyer wartest.« Als Bowen schwieg, wurde Finn lauter. »Bowen, versprich es mir, oder ich hole dich zurück.«
    Das war vermutlich eine leere Drohung, aber Bowen wusste, dass er später im Lager große Probleme bekommen würde, wenn er Finns Befehl nicht gehorchte. »Ja, okay.«
    Finn sprach lauter: »Harken, sorg dafür, dass Bowen sich daran hält.«
    Harken verdrehte die Augen. »Ich werde auf ihn aufpassen, keine Angst.«
    »Ich verlasse mich darauf.« Eine Pause entstand. »Sei bitte vorsichtig, Bowen. Deine Mutter lässt dir ausrichten, dass sie dich liebt und versteht, warum du Isabel helfen willst.«
    Ein Kloß saß in Bowens Kehle und hinderte ihn am Sprechen. Schließlich räusperte er sich. »Danke, sag ihr bitte, dass mir das viel bedeutet und dass ich bald wieder zu Hause bin.«
    »Mache ich.«
    Nachdem Finn sich verabschiedet hatte, saß Bowen noch eine Weile mit dem Telefon in der Hand da und versuchte, seine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Er musste Isabel helfen, aber es tat ihm weh, seiner Mutter solche Sorgen zu bereiten. Nachdem sein Vater vor Jahren an einer Infektion gestorben war, hatte sie nur noch ihn. Es hatte sie fast umgebracht, als er letztes Jahr entführt worden war, und noch immer ließ sie ihn nur selten aus den Augen. Einerseits verstand er das, andererseits engte es ihn auch ein. Er war inzwischen erwachsen und musste sein eigenes Leben führen. Allerdings wusste er noch nicht, wie es genau aussehen würde.
    Bisher war immer klar gewesen, dass er bei der Gruppe leben und Wächter werden würde, aber seit er Isabel kennengelernt hatte, war er dessen nicht mehr so sicher. Oder anders gesagt, er wollte schon im Lager bleiben. Wo sollte er auch hin? Aber wenn er das tat, gab es keine Möglichkeit, mit Isabel zusammen zu sein. Sie war so jung und hatte ihr Leben noch vor sich. Wenn sie studieren wollte, sollte sie das tun und nicht irgendwo im Wald hocken. Bowen unterdrückte ein Schnauben. Vermutlich war das alles sowieso nur Wunschdenken und Isabel hatte ihn längst abgeschrieben. Ihr standen so viele Möglichkeiten offen, warum sollte sie das alles wegwerfen für jemanden, der sich nicht mal bei ihr gemeldet hatte?
    »Wenn du Bedenken hast, ist es jetzt zu spät. Ich glaube nicht, dass wir Isabel ohne dich schnell genug finden würden.«
    Harkens Bemerkung riss Bowen aus seinen Gedanken. »Ich werde alles tun, um Isabel zu finden.« Durchdringend blickte er Harken an. »Aber ich frage mich gerade, was du eigentlich davon hast, mir zu helfen. Du kennst Isabel noch nicht mal.«
    Die Stille zerrte an Bowens Nerven, doch schließlich antwortete Harken doch. »Davon abgesehen, dass ich es hasse, wenn unschuldige Menschen oder Wandler entführt werden?«
    »Ja.« Unwillkürlich hielt Bowen den Atem an.
    »Ich glaube, dass der gleiche Verbrecher Isabel entführt hat, der hinter vielen ähnlichen Vorfällen steckt. Auch hinter deiner Entführung im letzten Jahr und hinter dem, was mit Melvin und seinem Vater passiert ist.«
    Entsetzt starrte Bowen ihn an. »Aber Stammheimer ist tot, genauso wie Jennings, der im Winter Jagd auf uns gemacht hat. Sie können Isabel nicht entführt haben.«
    »Nein, aber derjenige, der sie

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