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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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»In Ordnung. Ich erwarte die Bezahlung auf dem gleichen Wege wie vorher.« Ohne ein weiteres Wort beendete er das Telefonat.
    Caruso konnte sich nicht zurückhalten. »Warum hast du nicht nach einem genauen Ziel gefragt?«
    Mit einem überheblichen Grinsen sah Lopez ihn an. »Wenn du willst, dass Lee misstrauisch wird, kann ich ihn gerne noch einmal anrufen.«
    Verdammt! Das brachte sie keinen Schritt weiter und sie konnten unmöglich die drei Verbrecher mitnehmen. Vermutlich würde Lee sowieso einen Übergabeort festlegen, an dem er den Vorteil hatte. Bevor Caruso entschieden hatte, wie er weiter vorgehen wollte, schlug Sawyer dem Verbrecher mit der Handkante gegen die Schläfe. Lautlos sackte Lopez in sich zusammen.
    Caruso erhob sich halb. »Was sollte das?«
    Sawyer sah ihn mit kaum verhohlenem Zorn an. »Er ist für uns unnütz.« Seine Reißzähne blitzten hervor. »Außerdem zählt im Moment nur, dass du uns angelogen hast.«

13
    »Inwiefern?« An Carusos Miene war deutlich zu erkennen, dass er genau wusste, was sie meinten.
    Keira presste die Lippen zusammen. »Du kennst diesen Lee. Steckst du mit ihm unter einer Decke?«
    Zorn löste den schuldigen Ausdruck bei Caruso ab. »Nein! Ich würde doch nie meine eigene Tochter entführen lassen. Was hätte ich davon?«
    »Du musst zugeben, dass es schon sehr merkwürdig ist, dass du bei unserem Motel aufgetaucht bist und Isabel nur wenige Minuten später entführt wird.«
    »Das heißt aber nicht, dass ich etwas mit ihrer Entführung zu tun hatte!« Carusos Stimme war lauter geworden. »Außerdem würde ich mit jemandem wie Lee nie gemeinsame Sache machen.«
    Nachdenklich sah Keira ihn an. »Vielleicht nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass du sie als Köder benutzt hast, um diesen Lee herauszulocken.« Die Wut in ihr baute sich weiter auf. Sie beugte sich zu ihm vor und sah befriedigt, wie er vor ihr zurückwich. »Du hast deine Tochter benutzt und es war dir völlig egal, ob sie dabei verletzt oder sogar getötet wird.«
    Caruso schwieg, sein Gesicht war leichenblass.
    Mit einem dumpfen Grollen stürzte sich Sawyer auf ihn und warf ihn zu Boden. Keira starrte ihn erschrocken an. Offensichtlich war er kurz davor, sich zu verwandeln, sein Gesicht hatte deutlich katzenartige Züge. Er legte seine Hände um Carusos Hals, der sich verzweifelt wehrte. Doch Sawyer war zu stark für ihn. Keira erkannte, dass sie etwas unternehmen musste, wenn sie nicht wollte, dass der Berglöwenmann Isabels Vater umbrachte.
    »Sawyer, lass ihn los.« Da er nicht reagierte, war sie nicht sicher, ob er sie überhaupt gehört hatte. Schließlich schlang sie ihre Arme von hinten um seinen Oberkörper und versuchte, ihn von Caruso zu ziehen. Doch es war, als versuchte sie, einen Felsbrocken zu bewegen. »Sawyer!«
    Er verstärkte stattdessen seinen Griff um Carusos Kehle. »Keira hätte sterben können!«
    Keira erstarrte. Es ging Sawyer um sie? Eine seltsame Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Einen Moment blickte sie auf seine zerzausten rotbraunen Haare hinunter und genoss das Gefühl, jemandem so wichtig zu sein. Dann erkannte sie, dass Caruso sterben würde, wenn sie nicht sofort handelte. Und so wütend sie im Moment auch auf den Menschen war, wollte sie doch nicht, dass Sawyer eine solche Schuld auf sich lud – und Isabel noch einen Vater verlor.
    Sie legte ihre Wange an Sawyers, während ihre Hände beruhigend über seine Brust glitten. Deutlich konnte sie seinen rasenden Herzschlag spüren. »Mir ist ja nichts passiert, Sawyer. Lass ihn los, bitte.«
    Ein Schauder lief durch seinen Körper, aber schließlich löste er seine Finger von Carusos Hals und setzte sich auf. Während Keira einen Blick auf Caruso behielt, der keuchend und hustend auf dem Boden lag, zog sie Sawyer an sich. Er drehte sich zu ihr um und sie konnte den Gefühlsaufruhr in seinen Augen sehen. Seine Lider senkten sich und er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie ihn in ihren Armen wiegte und sanft über seine Haare strich. Tränen brannten in ihren Augen, aber sie unterdrückte sie. Jetzt zählte es nur, Sawyer zu beruhigen und dann aus Caruso herauszubekommen, was er mit Lee zu tun hatte.
    Die Wut breitete sich erneut in ihr aus, während sie zusah, wie Isabels Vater sich schließlich wieder aufrichtete und mit dem Rücken an den Wagen lehnte. Mit den Fingern strich er vorsichtig über seine Kehle und zuckte zusammen. Sein Blick hob sich und traf Keiras.

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