Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
etwas anderes vor.«
    Wieder lachte Lopez. »Guter Witz.« Er schob die Pistole gegen Carusos Rippen. »Sagst du mir, wo deine beiden Begleiter sind, oder muss ich sie suchen?«
    Der Druck des Pistolenlaufs schmerzte an seinen empfindlichen Rippen, doch Caruso zuckte nur mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Wie du siehst, bin ich allein.«
    Lopez seufzte bedauernd. »Warum müsst ihr es immer so kompliziert machen?« Das war Caruso keine Antwort wert. Der Verbrecher schien auch keine zu erwarten, denn er blickte seinen Kumpan an. »Schnapp dir Bob, wo auch immer er gerade steckt, und sucht die beiden. Weit können sie nicht sein, da ist nur Wüste.«
    Caruso hätte ihm sogar sagen können, dass die beiden Wandler sehr nah waren. In seinem Kopf spürte er deutlich ihre Wut. Worauf warteten sie noch? Dass er eine Kugel im Körper hatte? Okay, wenn er hier schon sitzen musste, konnte er wenigstens versuchen, noch mehr über den Auftraggeber herauszufinden. »Darf ich eine Frage stellen?«
    Neugierig sah Lopez ihn an. »Klar. Aber das heißt nicht, dass ich sie auch beantworten werde.«
    »Nennt sich euer Auftraggeber Lee?«
    Ein Zucken in Lopez’ Gesicht verriet ihm die Antwort. »Woher weißt du das?«
    »Das war der Name, den er bei seinem Mietwagen benutzt hat.« Caruso versuchte unauffällig, ein wenig von der Waffe wegzurutschen. »Die Polizei hat seine Spur bis nach San Francisco verfolgt. Und euer Wagen wird ebenfalls gesucht. Nur falls dich das interessiert.«
    Die Wut war deutlich sichtbar, als Lopez sich zu ihm vorbeugte und die Pistole an seine Schläfe hielt. »Er hat gesagt, dass niemand die Polizei einschalten würde.«
    Caruso konnte sich ein kleines, zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. »Das war das Erste, was ich gemacht habe. Ich werde bestimmt nicht zusehen, wie eine junge Frau von euch entführt wird, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Und wenn die Polizei Lee nicht finden sollte – ich werde es tun.«
    »Falls du es noch nicht gemerkt haben solltest: Ich bin derjenige mit der Waffe. Du solltest also nicht so sicher sein, dass du überhaupt lange genug lebst, um in San Francisco anzukommen.« Lopez blickte für einen Moment in die Dunkelheit, wahrscheinlich fragte er sich, warum seine Kumpane so lange brauchten.
    Caruso spürte ein sprunghaftes Ansteigen der Aufregung bei den Wandlern und nahm das als ein Zeichen, dass sie gleich angreifen würden. Er nutzte die Ablenkung des Verbrechers und schlug die Pistole zur Seite, während er sich gegen Lopez fallen ließ und ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Ein Schuss löste sich und ging ins Leere. Der Knall hallte in seinen Ohren wider und für einen Moment war Caruso wie erstarrt. Lopez stürzte sich auf ihn und schlug die Waffe gegen seinen Kopf. Der Lauf streifte Carusos Schläfe und er brach benommen zusammen.
    Wie durch eine Watteschicht nahm er wahr, wie Lopez ihn zu Boden drückte und mit der Pistole herumfuchtelte. Das anhaltende Klingeln in seinen Ohren übertönte das, was der Verbrecher ihm sagte. Caruso versuchte, sich aus dem Schockzustand zu befreien und sich zu wehren, aber sein Körper schien abgeschaltet zu haben. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich die Büsche ein paar Meter neben ihm bewegten. Keira trat in Menschenform heraus – völlig nackt. In jeder anderen Situation hätte er es vielleicht genossen, seinen Blick an ihrem perfekten Körper heruntergleiten zu lassen, doch im Moment war ihm nicht danach.
    Was allerdings nicht für Lopez galt. Mit offenem Mund starrte er Keira an, die Pistole vergessen in seiner Hand. Sein Griff an Carusos T-Shirt lockerte sich.
    Mit schwingenden Hüften kam Keira auf sie zu. »Hallo. Kann ich irgendwie helfen?«
    Das Weiße war in Lopez’ weit aufgerissenen Augen zu sehen, als sie immer näher kam. Schließlich schien er zumindest einen Teil seines Gehirns wiederzufinden. »Äh, nein, danke, ich habe alles im Griff.«
    Keira legte eine Hand auf seine Schulter. »Das sehe ich.« In einer blitzschnellen Bewegung drückte sie auf seine Nerven und nahm die Pistole aus seinen nun nutzlosen Fingern. »Allerdings meinte ich meinen Freund.«
    Das Wort »Freund« hatte einen seltsamen Klang, der Caruso nicht gefiel. Was hatte er jetzt wieder getan, um sie zu erzürnen? Doch er fragte nicht danach, sondern rollte sich lieber herum, bis er sich am Wagen hochziehen konnte. Ein unangenehmer Schmerz machte sich in seinem Schädel bemerkbar, aber er ignorierte ihn. Es war erstaunlich, wie

Weitere Kostenlose Bücher