Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter
Fensterrahmen und Hundehaare hinausreichte, und waren bereit, uns unser Traumhaus hart zu erarbeiten. Da es über drei Garagen verfügte, in denen wir unser gewaltiges Arsenal an Sport- und Segelausrüstung sowie den Jetski unterbringen konnten, ganz zu schweigen von dem Hof, der uns erlaubte, ein Boot zu haben und später noch anzubauen, wussten wir, dass wir das große Los gezogen hatten.
»Das einzig echte Problem sehe ich darin, dass es im jetzigen Zustand nicht genügend Platz für einen Esstisch gibt«, sagte Kate, bevor wir einzogen. »Ich hätte so gern, dass wir um den Tisch sitzen und gemeinsame Familienmahlzeiten einnehmen können.«
Das war, bevor Reef geboren wurde, noch bevor wir einen Hochstuhl für ihn gekauft haben. In der Zeit zog ich sie oft ziemlich fies auf, weil sich Kate von dem Moment an, da sie schwanger geworden war, in ein richtiges kleines Hausmütterlein verwandelt hatte.
»Was ist aus der alten Kate geworden?«, lachte ich. »Was ist mit der ›Lass uns eine Pizza bestellen‹-Kate geworden? Wo ist die ›Lass uns mit einem Fertiggericht aufs Sofa legen‹-Kate?«
Bevor Kate Mutter wurde, kannte ich sie fast zwanzig Jahre, und es war faszinierend und rührend zu erleben, wie ihre mütterliche Seite zum Leben erweckt wurde und sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Wir diskutierten darüber, den Wintergarten abzubrechen, der die Garagen beidseits des Hauses an dessen Rückseite miteinander verband, und ihn durch einen zweigeschossigen Anbau zu ersetzen. Damit wäre genug Raum für eine große Küche und einen Essplatz geschaffen. Darüber hinaus wollten wir unten noch eine Nasszelle installieren, die sehr praktisch wäre, wenn wir feucht und verdreckt vom Jetski-Fahren oder Tauchen nach Hause kamen. Und oben, da waren Kate und ich uns einig, wollten wir mehr Platz für Schlafräume.
»Du weißt ja, dass ich mindestens zwei Kinder haben möchte«, sagte Kate und streichelte dabei ihren schwellenden Leib. »Idealerweise aber drei. Das müssen wir berücksichtigen, wenn wir den Anbau in Angriff nehmen.«
»Nun mach mal halblang! Das Erste ist doch noch nicht mal da!«, gluckste ich.
Für mich war es völlig unverständlich, dass Kate bereits an das nächste Kind dachte, wenn sie gerade mal mit dem ersten schwanger war, aber auch das war typisch für Kate – eine Enthusiastin, wie mir sonst keine begegnet ist.
Jetzt unterbreitete ich all diese Pläne dem Baumeister, doch anstatt mehrere Schlafzimmer zu bauen, wie Kate und ich das besprochen hatten, beschloss ich, einen einzigen großen Raum für die Jungs zu schaffen, den sie erst gemeinsam benutzen, den man aber in der Mitte durch eine Trennwand teilen konnte, wenn sie älter waren.
Kate und ich hatten davon geträumt, eines Tages auch ein kleines Mädchen zu bekommen. Wir hatten bereits einen Namen für sie – Coral –, doch als feststand, dass wir keine weiteren Kinder mehr bekommen würden, nannten wir stattdessen unseren kleinen Terrier Coral.
»So haben wir doch noch unsere Coral bekommen«, freuten wir uns. »Sie ist hübsch, auch wenn sie nicht ganz die Tochter ist, die wir uns vorgestellt hatten!«
Ich erklärte dem Baumeister, wie wichtig es mir war, dass es für die Jungs auch im Garten genug Platz zum Spielen gab, wie Kate das festgelegt hatte, und dass ich über einen Geheimdurchgang nachdachte, der zu einem zusätzlichen Spielraum im Dachboden führte. Der Essplatz müsste so groß sein, dass wir einen richtig großen Holzesstisch mit mindestens sechs Stühlen stellen konnten, um die von Kate gewünschten Familienmahlzeiten genießen zu können, und wir diskutierten auch darüber, ein riesiges Aquarium einzubauen, das den Essbereich vom Wohnbereich abtrennte. Da Reef erklärtermaßen behindert war, war ein Badezimmer im Erdgeschoss nun kein Luxus mehr, sondern eine absolute Notwendigkeit.
Die Jungs wurden ganz aufgeregt, als sie von den Plänen erfuhren.
»Wird das schon bald fertig sein, Daddy?«, wollte Finn wissen. »Wie oft müssen wir noch schlafen, bis wir ein großes, riesiges, tolles Zimmer haben?«
»Kriegen wir dann auch neue Bettbezüge?«, fragte Reef. »Kann meiner bitte der von Ben 10 sein?«
»Das wird noch eine Weile dauern, Jungs«, sagte ich. »Es ist ein großes Projekt, und vorher müssen wir Mummys Beerdigung organisieren.«
»Hilft Omi dir dabei?«, erkundigte sich Reef.
»Haben wir dann einen Tag schulfrei?«, wollte Finn wissen.
»Ja zu beiden Fragen. Wir werden dafür sorgen, dass
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