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Gib dich hin (German Edition)

Gib dich hin (German Edition)

Titel: Gib dich hin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sie fand eine Antwort, die so eindeutig war, dass sie plötzlich keinen Zweifel mehr hatte. Sie liebte Mandrake. Und um ihn zu retten, würde sie alles tun. Ihr Leben geben und auch dem Teufel ihre Seele verkaufen. Als sie die Augen wieder aufschlug, um zu unterschreiben, schob sich Ovidas Schatten wie ein böses Omen über den Vertrag. Ihre Augen leuchteten vor Gier, sie rieb sich schon siegesgewiss die Hände. »Mach schon, mach«, säuselte sie. »Es ist für deinen Liebsten.«  
    Aber da erwachte Cynthia aus dem Gefühlsrausch, in dem sie seit Ovidas Auftauchen gefangen war, und ein neuer Gedanke kam ihr. Wie konnte sie denn überhaupt sicher sein, dass Ovida Mandrake wirklich freiließ? Dass dies kein Trick war? In dem Vertrag stand explizit nichts von einer Gegenleistung. Wenn sie den Wisch unterschrieb, konnte die Dämonin machen, was sie wollte.  
    »Ich werde unterschreiben«, sagte sie entschlossen. »Aber erst, wenn Sie den Vertrag ändern und Mandrakes Freilassung einfügen. Ich will ihn in Fleisch und Blut vor mir sehen, erst dann unterzeichne ich.«  
    Ovida knirschte mit den Zähnen, sichtlich unzufrieden über diese Entwicklung.  
    »Also schön«, schnaubte sie dann und zog ihr das Papier unter den Fingern weg. »Wie du willst, Mädchen. Ich ändere den Vertrag und bringe ihn morgen Abend zu dir.«  
    »Und warum erst morgen?«  
    »Weil ich noch anderes zu tun habe? Termine? Verstehst du?« Sie zupfte an ihrem Kostüm und klopfte gegen ihre Mappe, um geschäftig auszusehen. Cynthia taten die armen Seelen leid, die ihr noch ins Netz gehen würden.  
    Sie nickte eingeschüchtert. Zumindest verschaffte das auch ihr noch etwas Zeit, um nach einer anderen Lösung zu suchen.  
    Ovida steckte den Vertrag in ihre Mappe zurück und wandte Cynthia den Rücken zu. Auf ihren viel zu hohen Absätzen stakste sie aus dem Büro, ohne sich noch einmal umzudrehen. Cynthia blieb reglos in ihrem Drehstuhl sitzen. Wenigstens eins war nun sicher. Er hatte sie nicht verlassen. Man hatte ihn ihr weggenommen.  

Kapitel 23  
     
    Mandrakes Ketten brannten sich in sein Fleisch. Es waren magische Ketten, deren Macht er sich nicht entziehen konnte. Sie schwächten ihn, wann immer er sich zur Wehr setzte, und fingen an zu glühen, ihm die Energie abzusaugen. Nun lag er erschöpft und völlig ausgelaugt in dem fliegenden Bett und wartete auf Ovidas Rückkehr. Er konnte sich denken, was die Dämonin vorhatte. Seine Gedanken kreisten um Cynthia, und er hoffte inständig, dass sie auf Ovidas List nicht hereinfiel, denn er glaubte keineswegs, dass sie ihn freiließ, wenn sie erst Cynthias Seele in ihrem Besitz hatte. Im Gegenteil, wahrscheinlich würde die Lady sie beide töten und anschließend ihre Seelen für irgendwelche obskuren Rituale missbrauchen. Einen Teil der Energie würde sie sich gewiss selbst einverleiben, um sich zu stärken. Das war eine beliebte Methode unter Dämonen, um die eigene Macht zu vergrößern.  
    Ein Luftzug bewegte die Vorhänge, ließ sie flattern wie die feinen Flügel eines Schmetterlings. Mandrake wandte den Kopf zur Seite und bemerkte etwas, das in immer schneller werdenden Bahnen um das Bett herumsauste und dabei leise kicherte. Irgendein neugieriger Dämon musste auf das gigantische Bett aufmerksam geworden sein und wollte es sich nun aus der Nähe anschauen. Aber dann, so plötzlich, wie das Wesen aufgetaucht war, war es auch wieder verschwunden. Dämonen waren so leicht zu erheitern.  
    Mandrake schloss die Augen und rief sich erneut Cynthias Gesicht in Erinnerung. Diesen süßen Mund, den er nur zu gern noch einmal küssen würde. Sie noch einmal schmecken, berühren, seine Zunge an ihrer reiben. Was hätte er dafür gegeben. Plötzlich bewegte sich etwas zu seinen Füßen. Er spürte, wie die Matratze am Fußende nachgab und etwas seine Fußsohle kitzelte. Rasch hob er den Kopf und sah eine ihm nur zu vertraute Gestalt mit langen roten Haaren, die am anderen Ende seines Bettes hockte und sich einen Spaß daraus zu machen schien, ihn mit einer Feder zu necken. Die Feder sah aus, als stammte sie von den riesigen schwarzen Schwingen, die das Bett trugen.  
    Maddy lächelte ihn süffisant an, und ihre Brüste quollen dabei fast aus ihrem engen Oberteil, als sie sich zu ihm vorbeugte und langsam über ihn hinwegkroch. Sie setzte sich auf seine Brust, wie es Sukkuba bei ihren Opfern taten, um ihnen die Luft zu rauben oder böse Träume zu verursachen. Bei ihm hatte das jedoch keine

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