Gib dich hin (German Edition)
gewesen war. Langsam bewegte er sein Becken auf und ab, versenkte sich in ihrem Mund, und Klara stöhnte wohlig auf. Ihre Hände legten sich besitzergreifend auf seinen Po, krallten sich hinein, hielten sich an ihm fest. Ihr Kopf ging vor und zurück, ihre Haare wippten im Rhythmus ihrer Bewegungen mit. Und ihre Lippen! Die fühlten sich so unglaublich weich und heiß an. Er konnte nicht genug davon bekommen. Ihre Hände wanderten weiter nach oben, legten sich auf seinen vorgewölbten Bauch, streichelten ihn, spielten mit dem Haarstreifen, der nach unten zeigte. Maddy, das fand er im Nachhinein, hatte ihn dort nie so gern berührt. Klara hingegen schien es nicht das Geringste auszumachen, dass er etwas dicker war. Sie nahm ihn an, wie er war. Mehr noch, er schien ihr zu gefallen. Er sah es in ihrem Blick, hörte es an ihrem sinnlichen Stöhnen.
Cynthia vernahm eben dieses Stöhnen von der anderen Seite der Wand und versuchte es auszublenden, was allerdings nur mäßig gelang. Machten die beiden jetzt da weiter, wo sie aufgehört hatten? Vielleicht war es besser, wenn sie ging. Ihr war klar, dass sie hier störte, aber dann erinnerte sie sich, dass ihr die Zeit davonlief. Dies war vielleicht ihre letzte Möglichkeit, noch einmal mit Nick zu sprechen. Also würde sie warten. Auch wenn Nick das noch so unmöglich fand.
Sie stellte sich zwischen die Aquarien, in der Hoffnung, das Geblubber und Surren der Filteranlagen würde das Gestöhne übertönen. Da gesellte sich das Schrillen der Eingangstür hinzu, weil ein Kunde den Laden betrat. O nein, nicht auch das noch. Ausgerechnet jetzt. Was sollte der arme Mensch denken, wenn niemand hinter der Kasse stand, dafür aber eindeutige Laute aus dem Nebenzimmer drangen. Cynthia beschloss, einzuschreiten und Schadenbegrenzung zu betreiben. Aber da erkannte sie jene strenge Geschäftsfrau von Hell Express, und sie machte vor Schreck einen Schritt zurück. Ovida. Die grünen Augen blitzten gefährlich. Ihr Gesicht war starr, glich einer Maske. Sie wirkte kalt, ausgesprochen kalt.
Cynthia wich instinktiv noch einen Schritt zurück.
»Da wäre ich, bereit unser Geschäft abzuschließen«, sagte sie, machte eine Bewegung mit dem Zeigefinger in Richtung Tür, und Cynthia hörte, wie sich diese verriegelte. »Nur damit uns niemand stört«, erklärte Ovida und kam auf sie zu.
Ihr durchdringender Blick war auf Cynthia gerichtet. Bei diesen hellen Augen lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Alles an dieser Frau strahlte Gefahr aus. Cynthia wich weiter zurück, bis sie mit dem Rücken gegen ein leeres Terrarium stieß.
»Wo ist Mandrake?«, fragte sie aufgeregt. Sie würde diesen verfluchten Vertrag nicht unterschreiben, bevor er nicht unversehrt vor ihr stand. Irgendetwas schien die Dämonin sichtlich zur Eile zu drängen, und das machte sie stutzig.
»Erst die Unterschrift. Keine Sorge, ich halte mein Wort.« Sie zog die Mappe hervor und reichte sie Cynthia. Die nahm sie zögerlich entgegen. In ihr schrillten alle Alarmglocken. Irgendetwas stimmte hier nicht, lief falsch. Ovidas Lächeln wurde breiter, surrealer, und ihre Lippen schwollen an, als hätte sie Silikon hineingespritzt. Cynthia klappte die Mappe auf. Ein Stift lag darin schon bereit. Sie nahm ihn in die Hand und zögerte. Schon als sie klein war, hatte sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen können. Es hatte sie vor Gefahren gewarnt, und auch jetzt schlug es Alarm.
Plötzlich klopfte es gegen die Fensterscheibe. Cynthia fuhr herum und sah dort noch im einen Moment einen Mann im dunklen Mantel und eine rothaarige Frau auf der anderen Seite des Glases, doch im nächsten standen sie plötzlich im Laden. »Unterschreib nicht!«, rief Mandrake ihr zu. Ehe Cynthia überhaupt reagieren konnte, vollführte die Dämonin eine wellenartige Bewegung mit dem Arm und streckte die Hand nach ihr aus. Aus ihren Fingern schoss eine mächtige Druckwelle auf sie zu, die sie von den Füßen hob und durch die Luft wirbelte.
Cynthia spürte, wie sie abhob, wie ihre Füße ins Leere traten und sie etwas an der Brust traf, gleich einem Fußtritt. Sie flog rücklings über den Boden hinweg durch den Raum und schlug mit voller Wucht gegen eine Aquarienwand. Das Glas war zu stark, um zu zerbersten, ganz anders sah es da mit ihrem Rückgrat aus. Sie glitt benommen zu Boden. Ein tückischer Schmerz schoss ihre Wirbelsäule bis in den Hals hinauf. Ihr Schädel dröhnte. Im nächsten Moment stand Ovida schon vor ihr
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