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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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er sich, während er per Fernbedienung leise, romantische Musik lostrat.
    „Beides!“, schrien ihre Nerven. Doch dann wanderten ihre Gedanken zu dem Baby. In der Hoffnung, dass ein Schlückchen Sekt nichts schaden mochte, aber ihre Nervosität eindämmte, flüsterte sie: „Ein Glas Sekt wäre schön.“
    Er marschierte schnurstracks in die winkelförmige Küchenecke. „Schau dich ruhig um. Fühl dich ganz wie zu Hause.“
    Ihr Blick glitt über die schwarze Ledercouch die Hightech-Elektrogeräte und den Designerglastisch. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen, also spähte sie hinein. Ein graues Wildleder-Doppelbett thronte neben einem großen Spiegelschrank. Schwarze Satin-Bettwäsche glotzte sie ominös an. Nichts erinnerte mehr an die heruntergekommenen Möbel des Medizinstudenten, dem sie einst bedingungslos erlegen war. Aber die Wohnung wirkte auch nicht, als ob weiblicher Einfluss ihr Charme eingehaucht hätte. Eine typische Junggesellenbude, wenn man von dem breiten Bett und der schrillen Bettwäsche einmal absah. Sie machte auf dem Absatz kehrt und trottete zu Marcel zurück, der gerade zwei Gläser mit Sekt füllte.
    „Und?“, fragte er, als sie sich näherte.
    „Irgendwie anders. Was hast du denn noch von mir?“
    Er drückte ihr ein Glas in die Hand. „Zum Wohl erst einmal, auf die alten Zeiten.“
    Nachdem sie angestoßen hatten, schüttete Valerie gierig ein paar Schlucke in sich hinein, trat dann aber blitzschnell die Bremse. Derweil wanderte Marcel mit großen Schritten zu einem Wandschrank, wo er aus einer Umzugskiste ein kleines Bündel zutage förderte, eingehüllt in ein rotes Seidentuch. Sofort erkannte sie das Tuch aus Südafrika, das sie ihm zum Motorradfahren überlassen hatte. Ihre Kehle wurde staubtrocken.
    Er schlug das Tuch auseinander und ein rotes Bild kam zum Vorschein, ein Mitbringsel aus Hongkong. Dann drückte er ihr einen Stapel Fotos in die Hand – Fotos von ihr. Sie auf seinem klapprigen Motorrad, in seiner heruntergekommenen Bude und zu guter Letzt in seinen Armen.
    Mit fahrigen Fingern blätterte sie die Aufnahmen durch. Eine Kette mit einem Jadeanhänger fiel heraus. Fassungslos schlossen sich ihre Finger darum. „Mein Gott, Marcel, dass du das noch alles hast!“
    Er blickte ihr tief in die Augen, und zum ersten Mal an diesem Abend drang er zu ihrem Herzen durch. Heiße Tränen kullerten ihr über die Wangen. Und wieder fühlte sie sich wie siebzehn, unsterblich verliebt in den jungen Medizinstudenten, mit dem sie zusammen die Welt verändern wollte. Hingebungsvoll starrte sie ihn an. Er bemerkte es und griff nach ihr. Und dann lag sie in seinen Armen, und sie küssten sich. Zeit und Raum schienen zu verschmelzen. Die Umgebung geriet in Vergessenheit. Er zog sie in den Schlund der Vergangenheit, aus dem es kein Entkommen gab.
    „O Marcel“, hauchte sie atemlos. „Du hast mir so gefehlt.“
    Schell wurde sein Kuss fordernder und seine Zunge bahnte sich einen Weg in ihren Mund. Wie in einem Nebel ließ sie es geschehen. Seine Hände glitten über ihren Körper, streiften ihren Busen und legten sich um ihren Po. Mit einem Ruck riss er ihr Becken an sich, und sie war sich im Nu darüber im Klaren, wonach ihm der Sinn stand.
    „Gott, Valerie“, keuchte er heiser, „du hast dich prächtig entwickelt.“ Wieder glitt seine Hand über ihren Busen, dann drängte er sie in Richtung Schlafzimmer. Er schubste sie aufs Bett, betätigte ein paar Schalter über dem Nachttisch. Wie von Geisterhand startete leise Musik. Indirekte Strahler entzündeten ein wahres Feuerwerk romantischen Lichtes. Ihre Augen flogen auf. Verwirrt bemerkte sie die Spiegel, die an der Decke angebracht waren. Sie schnüffelte an der Bettdecke und sog einen widerlich süßen Duft ein, der so gar nichts mit Marcels dezentem Rasierwasser gemein hatte.
    Unvorstellbar! Sie war in der Höhle eines Verführers gelandet. Igitt! Skalpieren sollte man den Kerl! Blitzartig schoss sie hoch, noch bevor er sich auf sie werfen konnte. „Warte! Ich muss mit dir reden.“
    Er näherte sich ihr wie ein Raubtier auf der Pirsch. „Ach was, reden! Komm wir erinnern uns an die alten Zeiten.“ Und schon riss er sie wieder in seine Arme.
    „Nein!“, quiekte sie hysterisch auf. „Marcel, bitte lass das. Sag mir zuerst, was ich dir bedeute.“
    „Spürst du das nicht?“ Süffisant lächelnd presste er abermals den harten Beweis seiner Erregung gegen ihren Körper.
    Sie versetzte ihm einen Stoß, der ihn einen Schritt

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