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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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bemerkt? Ich dachte, ihr Außerirdischen seid in der Lage, Gedanken zu lesen?“
    Verdattert starrte Rafael sie an, und es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich über die Tragweite ihrer Worte im Klaren war. „Du liebst mich?“
    „Ja, verdammt! Von ganzem Herzen.“
    Er schluckte lautstark. „Ja dann … Könntest du dir vorstellen, mich zu heiraten?“
    „Nur wenn du mir versprichst, niemals deinen Lebensunterhalt mit Gedankenlesen zu verdienen.“
    Da riss er sie in seine Arme und küsste sie, als gäbe es kein Morgen.

Epilog

    6 Monate später

    Die Sonne ging über der Theresienwiese auf und warf die ersten vorwitzigen Strahlen auf die Ruhmeshalle und die Bronzestatue der Bavaria. Kleine Lichter tanzten über den Eichenkranz, den die gigantische Figur in Händen hielt, und ließen sie surreal erscheinen. Wie eine griechische Göttin, die dem Olymp entstiegen war, überragte sie die zwei Menschen und das Tier mit dem rostroten Pelz, das schlafend neben ihnen lag und ab und an einen Grunzlaut von sich gab. Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass die Frau ein kleines, zappelndes Bündel auf dem Arm trug.
    In diesem Moment fegte wie aus heiterem Himmel ein kaum wahrnehmbarer Windstrudel über den Platz und ließ die Blätter knisternd über den Boden tanzen. Ein dumpfes Summen durchschnitt die Luft. Und als hätte die Erde ihn ausgespuckt, tauchte ein paar Meter von ihnen entfernt ein Mann im silbernen Raumanzug auf.
    Die aufgehende Sonne beleuchtete ihn von hinten und ließ ihn überirdisch wirken. Alles, was man erkennen konnte, war seine Silhouette. Er war groß und muskulös, mit breiten Schultern und schmalen Hüften.
    Nervös warf er den Kopf hin und her, zerrte seinen Helm herunter und legte ihn neben sich auf den Boden. Ein dunkelhaariger Lockenkopf kam zum Vorschein.
    Erst schaute er sich verängstigt um, doch als er Rafael entdeckte, zuckte Erleichterung über sein attraktives Gesicht. „Rafael, Gott sein Dank!“, rief er. „Ich hatte schon Angst, dass …“ Doch weiter kam er nicht. Von einem mächtigen Hustenkrampf geschüttelt, sackte er in sich zusammen.
    Rafael lächelte seine Frau an, dann glitt sein Blick zärtlich über das kleine Geschöpf, das sie auf dem Arm trug. Er griff nach Valeries Hand und zog sie auf den Fremdling zu, der herzzerreißend nach Luft japste. Auch Tristan war inzwischen zu sich gekommen und trottete gähnend hinter ihnen her.
    „Simon, Bruderherz, alles in Ordnung?“
    Mit rotem Kopf raffte dieser sich auf. „Ich bin also wirklich auf der Erde? Und mir ist noch nicht mal beim Beamen schlecht geworden. Gott, vor lauter Angst, dass ich mich übergebe und daran ersticke, hätte ich mir beinahe in die Hose gemacht.“ Seine Stimme klang kläglich.
    Rafael schloss ihn überschwänglich in die Arme. „Ist das schön, dass du da bist. Und mach dir keinen Kopf wegen der Luft, man gewöhnt sich daran.“
    Ein glückliches Lächeln glitt über Simons perfekte Gesichtszüge. Dann erst nahm er Notiz von Valerie und starrte sie sekundenlang an wie ein exotisches Tier im Zoo. „Sie hat tatsächlich helle Haare!“, stammelte er. Er räusperte sich und versuchte, seiner Stimme einen beiläufigen Klang zu verleihen. „Hallo, du musst Valerie sein. Schön dich endlich persönlich zu treffen.“ Als sie auf ihn zuging, um ihm die Hand zu schütteln, wanderte sein Blick erneut zu ihren Haaren.
    „Viele Grüße von unseren Eltern“, verkündete er schließlich wieder zu Rafael gewandt. „Sie können es kaum erwarten, ihr Enkelkind und ihre Schwiegertochter kennenzulernen. Ich glaube, wenn ihr beide nicht bald nach Siria kommt, lassen sie sich noch herbeamen.“
    Rafael grinste. „Ja, das werden wir demnächst tun. Valerie ist ganz versessen darauf, unsere Heimat zu sehen. Aber während der Schwangerschaft war uns das einfach zu riskant.“
    Simons Augen hefteten sich auf das winzige Menschenkind in Valeries Armen, das gerade herzhaft gähnte. „Und das ist …?“
    „Lilly“, antwortete Valerie lächelnd.
    „Oh, hallo, Lilly. Mein Gott, Rafael! Wer hätte gedacht, dass du imstande bist, so ein süßes Wesen zu produzieren. Und dann noch in Blond.“
    Rafael strahlte stolz. „Ja, Simon, da musst du dich mächtig ins Zeug legen, wenn du das toppen willst. Doch zuerst müssen wir mal eine passende Frau für dich finden. Das wird bestimmt kein Kinderspiel. Wer will schon einen Mann, der unselbstständig ist wie ein Säugling und jedes Mal kotzt, wenn er in ein

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