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Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Titel: Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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schräg von unten ins Gesicht. Seine Muskeln schwollen bei jeder Bewegung an. Ein grandioses Naturschauspiel.
    Seine Augen funkelten, als er fragte: »Kommst du jetzt öfter?«
    »Schön wär’s«, gluckste Tess.
    Sie warf dem unwiderstehlichen Marc eine Kusshand zu und schob Anne weiter. »Ist übrigens keine schlechte Idee, wenn du dich hier anmeldest. Dann könnten wir zusammen auf die Foltermaschinen. Es gibt auch Yoga-Kurse und Pilates, falls du es softer magst. Würde dir bestimmt guttun.«
    Abgesehen davon, dass Anne immer geglaubt hatte, für so etwas keine Zeit zu haben, konnte ein wenig Sport nicht schaden. Sie hatte lange nichts mehr für sich getan. Zu lange.
    »Wäre sicher gut für meine Oberschenkel. Aber ist das nicht ein ziemlich teurer Schuppen hier?«
    »Du kannst einen Probemonat zum Dumpingpreis buchen.« Tess schüttelte ihr schweißnasses Haar. »Dann sehenwir weiter. Wenn ich dich als neue Kundin werbe, wird es preiswerter. Freundschafts-Abo nennen die das.«
    »Klingt gut. Weißt du was? Ich melde mich sofort an.«
    »Na, das nenne ich spontan!«
    Tess führte Anne zum Eingangsbereich, wo sie einen Anmeldebogen ausfüllte. Während sie unterschrieb, überlegte sie, was wohl Joachim dazu sagen würde. Normalerweise besprachen sie solche Dinge gemeinsam. Aber Anne hatte überhaupt keine Lust, darüber zu diskutieren. Schon gar nicht nach diesem Nachmittag.
    Nachdem die Anmeldung erledigt war, schlenderten sie zur Cafeteria, die mit Paravents aus Japanpapier vom Fitnessbereich abgeschirmt war. Auch hier hatte man eher das Gefühl, in ein Wellness-Hotel geraten zu sein. Die Wände waren orange gestrichen, überall standen kleine Buddha-Statuen. Hinter der Bar ragte ein raumhohes, bunt beleuchtetes Glasregal mit Hunderten von Flaschen auf. Tess zog Anne zum Tresen.
    »Süße, ich habe die Lösung für alle unsere Probleme.«
    »Lass mal«, winkte Anne ab, »ich trinke keinen Schnaps.«
    Tess verdrehte die Augen. »Ich hatte nicht vor, dich abzufüllen. Ein bisschen komplizierter ist es schon.«
    Sie bestellte zwei Eiweiß-Drinks, dann setzten sie sich an einen der runden Glastische.
    »Also«, sagte Tess und trocknete sich mit dem Handtuch die schweißnasse Stirn. »Faktencheck. Wir sind nicht mehr ganz jung, aber wir sind noch nicht alt genug für Rentner-Sex – was so viel bedeutet, dass Sex durch schlechtes Essen und schlechte Laune ersetzt wird. Und nach dem gestrigen Abend …«
    »War es so schlimm?«, fragte Anne.
    »Schlimm?« Tess lachte unfroh. »Eine Katastrophe. Ichkonnte ja nicht ahnen, dass Bernd mich in erotischer Hinsicht komplett abgehakt hat! Mann, war das peinlich. Ich habe ihn echt verwöhnt, ihm den Rücken massiert, ihn dann umgedreht und weitergemacht – weißt du was? Er ist mir unter den Händen weggeschlafen!«
    »Was?«
    Tess rührte wie eine Besessene in ihrem Eiweiß-Drink. »Als ich ihn weckte, war’s bei mir vorbei mit dem Verwöhnprogramm. Ich habe ihm klipp und klar gesagt: Ich will mit dir schlafen, jetzt, gleich, sofort, von mir aus kann es auch ein Sekunden-Quickie sein. Hauptsache, es knallt!«
    »Hat er sich darauf eingelassen?«, erkundigte sich Anne, obwohl sie das Ergebnis kannte. Jedenfalls im Großen und Ganzen.
    Wutschnaubend warf Tess ihr Handtuch auf den Tisch. Sie schrie fast. »Er sagte: Ach, ist das jetzt eine Einladung für billigen, bedeutungslosen Sex?«
    »Etwas leiser, Tess!«, beschwor Anne ihre Freundin, die mittlerweile die ganze Cafeteria unterhielt. »Übrigens, ist vielleicht eine blöde Frage, aber: Wieso bleibst du eigentlich mit Bernd zusammen?«
    Tess nahm einen Schluck von ihrem Drink. »Er macht den Haushalt, gibt keine Widerworte und ist verkorkst genug, um interessant zu sein. Die Typen sind ja immer nur gerade so idiotisch, dass wir denken, wir könnten sie ändern. Gegenfrage: Wieso bleibst du bei Joachim?«
    Die Antwort fiel Anne nicht schwer. »Ich liebe ihn, immer noch. Nur, dass er eben kaum noch merkt, dass ich eine Frau bin.«
    Tess stand kurz vor einem neuerlichen Wutausbruch. Sieschlug mit der Faust auf den Tisch. »Hast du mal in den Spiegel geschaut? Du bist eine tolle Frau!«
    Anne machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die tolle Frau liegt sechs Jahre und zehn Kilo hinter mir.«
    »Quatsch. Du könntest hier jeden aufreißen, der dir gefällt. Schnipp mit den Fingern, und Marc kommt auf Knien angerobbt!«
    Für den Bruchteil einer Sekunde durchzuckte Anne die Vorstellung, wie sie in Marcs Armen lag, in diesen

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