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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Zimmer fing an sich zu drehen, als er in der Ferne Sirenen hörte.

[home]
    II .
    Gideon Crew
    12
    Einem alten Saumpfad folgend, bahnte sich Gideon Crew einen Weg den steilen Berghang in Richtung Chihuahuenos Creek hinunter. Die tiefen Becken und Tümpel des Gebirgsbachs, der sich durch die Wiese unten im Tal schlängelte, waren schon zu sehen. In über 3000 Meter Höhe war die Juniluft klar und frisch, der azurblaue Himmel voller Quellwolken.
    Bestimmt gibt es später ein Gewitter
, dachte er.
    Die rechte Schulter schmerzte noch ein wenig, aber in der vergangenen Woche waren die Fäden gezogen worden, und jetzt konnte er den Arm wieder frei bewegen. Die Messerwunde war tief, aber sauber gewesen. Die leichte Gehirnerschütterung, die er sich beim Gerangel mit Dajkovic zugezogen hatte, hatte keine weiteren Probleme verursacht.
    Er trat ins Sonnenlicht und blieb stehen. Es lag nun einen Monat zurück, dass er in diesem kleinen Tal geangelt hatte – unmittelbar bevor er nach Washington aufgebrochen war. Er hatte auf spektakuläre Art und Weise das eigenartige, übergeordnete und geradezu zwanghaft verfolgte Ziel seines Lebens erreicht. Es war vorbei. Tucker war tot, seine Schandtat öffentlich gemacht, das Ansehen seines Vaters wiederhergestellt.
    In den vergangenen zehn Jahren war Gideon so fixiert auf dieses eine Ziel gewesen, dass er alles andere vernachlässigt hatte – Freunde, eine Beziehung, das Fortkommen im Beruf. Und jetzt, da er ans Ziel gekommen war, empfand er eine ungeheure Befreiung. Freiheit. Endlich konnte er beginnen, ein richtiges Leben zu führen, es zu genießen. Er war erst dreiunddreißig, fast das ganze Leben lag noch vor ihm. Es gab noch so vieles, was er tun wollte.
    Angefangen damit, die riesige Cutthroat-Forelle zu angeln, die mit Sicherheit in dem großen Tümpel dort unten lauerte.
    Gideon atmete tief den Duft nach Gras und Kiefern ein und versuchte, die Vergangenheit zu vergessen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Er blickte sich um und nahm die Landschaft in sich auf. Dies war sein Lieblingsort auf dem Planeten Erde. Niemand angelte in dieser Gegend, nur er. Denn sie lag weitab von den Waldwegen und erforderte eine lange, anstrengende Wanderung. Die wilden Cutthroats hielten sich gern in den tiefen Becken und an den Ufern auf, sie waren lebhaft und scheu und schwierig zu angeln. Eine falsche Bewegung, der Schatten einer Fliegenrute auf dem Wasser, der feste Tritt eines Schuhs auf dem morastigen Gras – und schon waren die Aussichten für den Rest des Tages gleich null.
    Gideon setzte sich mit gekreuzten Beinen ins Gras, weit weg von dem Gebirgsbach, legte seinen Rucksack ab und stellte die Fliegenrutentasche auf den Boden. Er schraubte den Deckel ab, zog die einzelnen Steckteile aus Bambus heraus und fügte sie zusammen, befestigte dann die Rolle, fädelte die Schnur durch die Ösen und durchsuchte die Tasche schließlich nach der richtigen Fliege. Es gab auf dem Feld wenig Grashüpfer, aber immerhin so viele, dass ein paar vielleicht ins Wasser gesprungen und gefressen worden waren. Ein Grashüpfer würde deshalb einen glaubhaften Köder abgeben. Er entnahm der Tasche eine kleine grün-gelbe Grashüpfer-Fliege und befestigte sie. Er ließ Rucksack und Ausrüstung am Rand der Wiese liegen und schritt vorsichtig durch das Gras, wobei er darauf achtete, so leicht wie möglich aufzutreten. Als er sich dem ersten großen Becken näherte, ging er in die Hocke, warf die Angel mit einem Ruck aus und gab ein wenig Leine. Dann tauchte er, mit einem kurzen Schnappen des Handgelenks, die Fliege leicht ins Becken.
    Beinahe augenblicklich strudelte das Wasser, und er hatte einen Biss.
    Gideon sprang auf, hob die Angelrute, legte Spannung auf die Schnur und rang mit dem Fisch. Es war ein großer, ein Kämpfer, der sich in ein Wurzelgestrüpp unter dem Ufer flüchten wollte. Während Gideon die Spitze weiter anhob, erhöhte er gleichzeitig mit Hilfe des Daumens den Zug an der Schnur und hielt die Forelle dadurch in der Mitte des Beckens. Er gab Leine, und da durchstieß die Forelle aufblitzend die Wasseroberfläche, sprang hoch und schüttelte sich, dass die Wassertropfen in der Sonne funkelten. Auf ihrem muskulösen, strahlend farbigen Leib spiegelte sich das Sonnenlicht, der rote Strich unter den Kiemen wirkte fast wie Blut; und dann ließ sie sich zurück ins Wasser fallen und versuchte wieder zu fliehen. Abermals erhöhte Gideon den Zug, aber die Forelle wollte unbedingt in das Wurzelwerk

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