Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit
sind doch sicherlich darüber informiert, oder?« Gideon zog eine Packung Kaugummi aus der Tasche. Er zog einen Streifen heraus und bot ihnen ebenfalls welche an.
Der Dicke nahm einen Streifen.
»Zeigen Sie mal Ihre Lizenz«, sagte der Dünne, lehnte den Kaugummi ab und warf seinem Kollegen einen missbilligenden Blick zu.
Gideon zog seine Lizenz hervor, die er – zu nicht geringen Kosten – zusammen mit der Limousine »gemietet« hatte, und reichte sie den Sicherheitsbeamten. Der Dünne schnappte sich die Lizenz, warf einen kurzen Blick darauf und gab sie dem Dicken. Der schürzte die Lippen und musterte sie eingehend. Gideon steckte sich den Streifen Kaugummi in den Mund und kaute ihn langsam und nachdenklich.
»Sie wissen, dass Sie hier nicht parken dürfen«, sagte der Dünne mit hoher Stimme. »Sie bekommen jetzt ein Strafmandat von mir, und dann scheren Sie sich besser hin, woher Sie gekommen sind.« Er klappte den Block auf und begann zu schreiben.
»Lassen Sie das«, sagte Gideon. »Strafmandate verursachen mir Pickel.«
Der Polizist schaute ihn abschätzig an.
»Sie haben wohl nicht gehört, was ich eben gesagt habe«, sagte Gideon und zuckte mit den Achseln.
»Was Sie gesagt haben?«
Er grinste. »Über den Mann, den ich abhole.«
»Es schert mich einen feuchten Kehricht, wen Sie abholen. Sie dürfen hier nicht halten. Keine Ausnahmen.« Aber der Kugelschreiber hatte innegehalten. Der Dicke begutachtete immer noch die gefälschte Lizenz, die feuchten Lippen vor Konzentration geschürzt.
Gideon wartete.
»Also, wen holen Sie nun ab?«, fragte der Dünne schließlich.
Gideons Grinsen wurde breiter. »Sie wissen genau, dass ich Ihnen das nicht sagen darf.« Er sah auf die Uhr. »Sein Flieger landet gerade. Aus Fernost. Er wird beim Zoll ohne Kontrolle durchgelassen werden und zum Meeting Point eilen. Drinnen. Nicht hier draußen am Bordstein, wo ich mich mit zwei Dum …, ich meine, Sicherheitsbeamten streite.«
Gorski reichte ihm die Lizenz zurück. »Lizenz und Aufkleber sind anscheinend in Ordnung«, sagte er zu niemand im Besonderen.
»Wir haben keinerlei Security- oder VIP -Ankunft-Benachrichtigung bekommen«, sagte der Dünne. Jetzt klang sein Tonfall schon mehrere Stufen weniger konfrontativ. »Tut mir leid, aber Vorschrift ist Vorschrift.«
Gideon verdrehte die Augen. »Nett. Ihr Jungs wisst also gar nichts. Ist mir aber völlig wurscht. Und wenn ich’s mir recht überlege: Macht nur und schreibt euren Strafzettel. Ich brauch den nämlich für meine Mitteilung.« Er schüttelte traurig den Kopf und ging los, als wollte er in die Limousine einsteigen.
Der dünne Beamte sah Gideon aus zusammengekniffenen Augen an. »Wenn es hier um die Ankunft eines VIPs geht, dann hätte man uns benachrichtigen müssen. Wer ist der Mann, ein Politiker?«
Gideon blieb an der offenen Tür stehen. »Sagen wir einfach, er ist einer von uns. Der Jefe. Ein Mann, von dem man weiß, dass er ein
ganz klein wenig
wütend wird, wenn jemand Mist baut.«
Die beiden Polizisten schauten sich gegenseitig an. »Reden Sie vom Polizeipräsidenten?«
»Das haben Sie nicht von mir gehört.«
»Wir hätten eine Benachrichtigung erhalten müssen«, erwiderte Gorski fast untertänig.
Gideon fand, dass es an der Zeit war, Kante zu zeigen. Er legte seine freundliche Miene ab und sah auf die Uhr. »Dann muss ich wohl deutlicher werden. Die Sache ist ganz einfach, leicht zu verstehen. Wenn ich den Mann nicht in einer Scheißminute unten an den Rolltreppen treffe, ist die Kacke am Dampfen. Und wissen Sie, was ich dann mache? Ich schreibe eine Mitteilung, in der steht, dass ich von zwei Blödmännern von Beamten der Flughafensicherheit aufgehalten wurde, die vergessen haben, in ihrem Posteingangsordner nachzusehen, ob eine VIP -Benachrichtigung darinliegt.« Er zog ein Notizbuch und einen Kugelschreiber aus der Tasche. »Wie buchstabieren Sie Ihren Namen, Gorski?«
»Hm …« Gorski blickte zu seinem Kollegen hinüber. Er wusste nicht recht, wie er reagieren sollte.
Gideon drehte sich zu dem Dünnen um. »Und Sie? Wollen Sie auch in der Mitteilung stehen? Wie heißen Sie? Abbott?« Er warf den Polizisten einen vernichtenden Blick zu, erst dem einen, dann dem anderen.
Sie knickten sofort ein. »Wir behalten Ihre Limousine im Auge«, sagte der Dünne und strich sich nervös über die Vorderseite seiner Uniform. »Machen Sie nur, holen Sie den Mann ab.«
»Genau«, sagte Gorski. »Kein Problem. Wir bleiben hier.«
»Gute
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