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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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das ist der Weg, um mich dazu zu bringen, nach eurer Pfeife zu tanzen, dann habt ihr euch gehörig geschnitten.« Er warf einen Blick auf die Akte. »Das ist alles Quatsch. Irgendeine Art Betrug. Wenn irgendetwas davon stimmen würde, dann hätte man mir das im Krankenhaus mitgeteilt. Ich weiß doch nicht einmal, ob diese Röntgenbilder zu mir gehören.«
    Immer noch im gleichen sanften Tonfall erwiderte Glinn: »Wir haben das Krankenhaus gebeten, Ihnen die Diagnose zu verschweigen; gesagt, dass es um eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit geht. Außerdem haben wir eine zweite Meinung eingeholt und die Akte an Dr. Morton Stall am Massachusetts General Hospital in Boston geschickt. Er ist
die
Koryphäe auf dem Gebiet. Er hat sowohl die Diagnose als auch die Prognose bestätigt. Glauben Sie mir, wir waren fast ebenso schockiert und entsetzt, als wir davon erfuhren, wie Sie. Wir hatten Großes mit Ihnen vor.«
    »Und wieso erzählen Sie mir das gerade jetzt?«
    »Dr. Crew«, sagte Glinn in freundlichem Ton, »glauben Sie mir, Sie haben unser Mitgefühl.«
    Das war irgendein Komplott oder Irrtum. Gideon sah ihn entgeistert an. »Ich fasse es einfach nicht.«
    »Wir haben Ihre Erkrankung mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln untersucht. Wir hatten vor, Sie einzustellen und Ihnen hier eine Dauerstellung anzubieten. Diese furchtbare Diagnose hat uns in eine Klemme gebracht, und wir haben diskutiert, wie wir weiter vorgehen sollen. Dann kam die Nachricht über Wu herein. Es geht hier um einen existenziellen Notfall der nationalen Sicherheit. Sie sind die einzige uns bekannte Person, die die Sache hinbekommen könnte, vor allem so kurzfristig. Und deshalb haben wir sie Ihnen aufs Auge gedrückt – was mir aufrichtig leidtut.«
    Gideon fuhr sich mit zittriger Hand über die Stirn. »Ihr Timing ist wirklich beschissen.«
    »Bei einer tödlich verlaufenden Krankheit ist das Timing immer falsch.«
    Gideon hatte das Gefühl, als sei seine Stinkwut ebenso rasch verflogen, wie sie entstanden war. Die ganze Situation war derart grauenhaft, dass sie ihm fast Übelkeit verursachte. Die viele Zeit, die er damit vergeudet hatte …
    »Am Ende blieb uns keine Wahl. Es handelt sich um einen Notfall. Wir wissen nicht genau, was Wu im Schilde führt. Aber wir dürfen uns diese Chance einfach nicht entgehen lassen. Wenn Sie ablehnen, springt das FBI mit einer eigenen Operation ein, worauf die Leute da schon ganz scharf sind, und ich kann Ihnen versprechen, es wird ein Desaster geben. Sie müssen sich entscheiden, Gideon, in den nächsten zehn Minuten, und ich hoffe bei Gott, dass Sie zusagen.«
    »Die ganze Sache ist für ’n Arsch. Ich glaub’s einfach nicht.«
    Stille. Gideon erhob sich und ging zum Milchglasfenster. Dann drehte er sich um. »Mir geht das alles gegen den Strich. Mir missfällt die Art und Weise, wie Sie mich hierherzitiert, mir den ganzen Mist vor die Füße gekippt haben – und dann noch die Unverschämtheit haben, mich zu bitten, für Sie zu arbeiten.«
    »Es ist nicht die Art und Weise, die ich mir gewünscht habe.«
    »Ein Jahr?«, fragte Gideon. »Das war’s? Ein Scheißjahr?«
    »In der Akte befindet sich eine Darstellung der Überlebenskurve bezüglich Ihrer Erkrankung. Es ist eine Frage der emotionsfreien Wahrscheinlichkeitsrechnung. Es könnten sechs Monate werden, ein Jahr, im äußersten Fall zwei Jahre.«
    »Und es gibt überhaupt keine Behandlungsmöglichkeiten?«
    »Keine.«
    »Ich brauche einen Drink. Scotch.«
    Garza drückte einen Knopf, worauf ein Teil der Holzvertäfelung zur Seite glitt. Kurz darauf wurde ein Glas vor Gideon abgestellt.
    Er ergriff es, nahm einen großen Schluck, dann noch einen. Er wartete so lange, bis er spürte, dass sich die angenehme, leicht betäubende Wirkung in ihm ausbreitete. Aber nicht einmal Alkohol half.
    Leise sagte Glinn: »Sie könnten Ihr letztes Lebensjahr damit verbringen, sich zu amüsieren, das Leben bis zum Äußersten auszukosten, es bis zum Ende mit Aktivitäten vollzupacken. Oder sie können es zu etwas anderem nutzen – für Ihr Land zu arbeiten. Mir bleibt nur eines übrig: Ihnen die Wahl zu lassen.«
    Gideon trank das Glas leer.
    »Noch einen?«, fragte Garza.
    Gideon winkte ab.
    »Sie könnten diese eine Arbeit für uns erledigen«, sagte Glinn. »Eine Woche lang. Dann sich entscheiden. Sie hätten zumindest genug Geld in der Tasche, um bis zum Ende Ihres Lebens relativ komfortabel leben zu können.«
    Eine Pause entstand. Gideon blickte

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