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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Idee. Ihr könnt ja, solange ihr wartet, ›Wer steht auf der ersten Base‹ üben. Ich finde den Sketch genial.« Gideon eilte an ihnen vorbei und ging raschen Schritts durch die Tür in die riesige Gepäckzone. Auf beiden Seiten knarrten und quietschten Gepäckbänder. Vor ihm erstreckten sich vier Rolltreppen, auf denen Menschen herabströmten. Gideon schloss sich der kleinen Gruppe Chauffeure an, die unten an den Rolltreppen warteten und von denen jeder ein kleines Schild mit einem Namen darauf hochhielt.
    Die Rolltreppen beförderten weiter ihre menschliche Fracht. Gideon musterte jedes asiatische Gesicht. Er hatte sich die beiden Fotos von Wu, die Glinn ihm gegeben hatte, eingeprägt, doch es konnte sein, dass Wu zu den Menschen gehörte, die auf Fotos anders aussahen.
    Aber nein – da war er. Ein kleiner, sichtlich nervöser Mann mit hoher Stirn und Halbglatze, der eine altmodische Brille mit schwarzem Gestell und ein professoral wirkendes Tweedsakko trug. Die Augen gesenkt, die Schultern eingefallen, stieg er die Rolltreppe hinunter und versuchte, so unauffällig wie möglich zu wirken. Allerdings trug er nicht einmal eine Reise- oder Laptoptasche.
    Wu kam unten an der Rolltreppe an, doch anstatt weiter zur Gepäckausgabe zu gehen, eilte er geradewegs an Gideon vorbei und steuerte zur Tür hinaus zum Taxistand.
    Überrascht eilte Gideon hinter ihm her. Am Taxistand gab es keine Warteschlange. Wu trat gebückt unter dem Absperrungsseil hindurch, zog ein Ticket aus dem Automaten und setzte sich in das vorderste Taxi, einen Ford Escape.
    Gideon sprintete zu seiner Limousine zurück.
    »He! Was ist los?«, rief der dünne Wachmann.
    »Falscher Terminal!«, schrie Gideon. »Ich hab ’n Fehler gemacht! Mann, jetzt bin ich echt am Arsch!« Er zog einen Fünfzig-Dollar-Schein aus der Vordertasche seines Jacketts, den er für Notfälle eingesteckt hatte, warf ihn den beiden Wachleuten hin und setzte sich hinters Steuer.
    Sie bückten sich nach dem Geldschein, den eine Sommerbrise über den Bürgersteig wehte, während Gideon vom Bordstein losfuhr und die Verfolgung des davonfahrenden Taxis aufnahm.

16
    Gideon fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf der Ausfahrtstraße des Flughafen-Terminals und holte schließlich das Taxi ein, das in weitem Bogen auf den Van Wyck Expressway bog. Dann drosselte er das Tempo und fuhr gemächlich weiter, wobei er dem Taxi in dem moderaten Spätabendverkehr ein halbes Dutzend Fahrzeuge Vorsprung ließ. Für den Fall, dass Wu misstrauisch war, wechselte er von Zeit zu Zeit die Spur, ließ sich zurückfallen und näherte sich dann wieder dem Taxi.
    Es war fast Routine. Weder der Taxifahrer noch der Wissenschaftler schienen mitzubekommen, dass sie verfolgt wurden, obwohl Gideon eine auffällige Stretch-Limousine fuhr. Das Taxi nahm die übliche Strecke nach Upper Manhattan; es fädelte sich in den Grand Central Parkway ein und passierte das Baseballstadion Citi Field, dann den Flughafen La Guardia. Als sie an der RFK -Brücke vorbeikamen, kam die Skyline des Zentrums von Manhattan in Sicht wie ein Wandteppich voll glitzernder Edelsteine, der über dem dunklen Wasser des East River funkelte. Als sie über die Third-Avenue-Brücke nach Manhattan hineinfuhren, umging das Taxi den FDR Drive und nahm stattdessen die 125. Straße durch East Harlem, bis es schließlich die Park Avenue stadteinwärts abbog.
    Wahrscheinlich liegt Wus Zielort in der Upper East Side
, dachte Gideon. Er ging seinen Plan nochmals durch.
Ich folge dem Taxi bis an den Zielort, parke in der Nähe und …
    Plötzlich sah er einen schwarzen Lincoln Navigator mit getönten Scheiben, der sich von hinten näherte. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf der rechten Spur und kam rasch näher.
    Der Navigator verkleinerte die Lücke, bis er das Taxi aggressiv bedrängte, obwohl er es mühelos hätte überholen können. Gideon hielt Abstand. Obwohl der Navigator offensichtlich neu war, war die kleine Nummernschild-Leuchte durchgebrannt, das Nummernschild selbst dunkel und nicht zu lesen.
    Gideon bog auf die linke Spur und beschleunigte kurz, damit er einen kurzen Blick in den Geländewagen werfen konnte, aber so spät am Abend war das aussichtslos, weshalb er sich wieder zurückfallen ließ. Sein banges Gefühl wurde stärker.
    Das Taxi, auf das der Geländewagen dicht auffuhr, gab Gas, aber der Navigator hielt die Geschwindigkeit. Daraufhin bremste das Taxi leicht und drosselte die Geschwindigkeit, aber anstatt zu überholen, tat der

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