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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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auslachen. Er überlegte, ob er etwas rufen sollte, aber das wäre töricht. Wenn sich ein Eindringling in dem Lagerhaus befand, würde ihm der ja nicht antworten.
    Er erhob sich aus dem Stuhl, hakte die Stabtaschenlampe aus dem Gürtel und begab sich in die Richtung des zweiten Geräuschs, wobei er sich ganz vorsichtig bewegte und die freie Hand leicht auf den Griff seiner Dienstwaffe legte.
    Als er zu dem Bereich gelangte, aus dem das Geräusch gekommen war, leuchtete er mit der Taschenlampe umher. In dieser Ecke des Lagerhauses standen gestapelte Paletten mit alten, in Folie eingewickelten Autoteilen, allesamt beschriftet – Beweismittel, die vor Jahren aus den Fahrzeugen herausgeschnitten worden waren, aber noch nicht entsorgt werden durften.
    Nichts. Er war nur nervös, die Sache von vorhin hatte ihm Angst gemacht, das war alles. Vielleicht waren Ratten ins Lagerhaus eingedrungen. Blocker ging zu seinem kleinen Büro zurück, setzte sich auf den Stuhl und drehte den Ton des Fernsehers an, diesmal ein bisschen lauter als sonst. Das beruhigte ihn. Es handelte sich um die Folge, in der der Banker einen Angriff wilder Indianer auf das Herrenhaus der Clampetts vortäuscht, eine seiner Lieblingsepisoden. Er öffnete eine Dose Cola light und machte es sich gemütlich, um sie in aller Ruhe zu trinken.
    Pling
.
    Er setzte sich wieder auf, stellte den Fernseher leise, lauschte angestrengt.
    Pling
.
    Aus der gleichen verfluchten Ecke kam ein äußerst regelmäßiges Geräusch, unnatürlich, fast so, als würde es jemand absichtlich machen. Aber auf den Überwachungsmonitoren war wieder nichts zu sehen. Erneut wies er den Gedanken zurück, den Alarm auszulösen.
    Er stand auf, zog die Taschenlampe aus der Halterung, legte sie in die linke Hand, löste mit der rechten Hand den Bügel am Holster und zog die Waffe. Dann ging er zu der Ecke zurück, aus der die Geräusche gekommen waren, und blieb stehen, in der Hoffnung, sie noch einmal zu hören. Nichts. Er rückte vor und wollte diesmal hinter dem Stapel mit den Paletten nachsehen, vielleicht versteckte sich ja dort irgendetwas zwischen den Paletten und der Wand.
    Langsam ging er einen langen Gang zwischen den Paletten hinunter, blieb unmittelbar vor der letzten stehen und lauschte. Immer noch nichts. Unheimlich.
    Jetzt näherte er sich vorsichtig dem letzten Stapel, spähte um die Ecke und leuchtete mit der Taschenlampe an der Wand entlang.
    Da spürte er hinter sich eine Art Luftzug. Blitzartig wandte er sich um. Ein schwarzer Schatten stürmte aus dem Dunkel hervor, aber bevor Blocker schreien konnte, blitzte etwas Stählernes auf, und er verspürte ein heftiges Ziehen quer über den Hals, und dann überschlug sich alles und wurde wirr und rot – und dann war alles vorbei.

22
    Gideon wartete und horchte. Außer dem Wachmann und ihm selbst war noch jemand im Lagerhaus, da war er sicher. Der Wachmann hatte es ebenfalls gehört und war losgegangen, um nachzusehen. Er war zurückgekehrt und hatte dann wieder nachgeforscht. Beim zweiten Mal war er nicht zurückgekehrt, und Gideon hatte ein leises Schlurfen gehört, gefolgt vom Geräusch von etwas Nassem, das leise zu Boden fiel.
    Er wartete, mucksmäuschenstill und reglos. Von seiner Warte im Wageninneren aus konnte er durch mehrere Öffnungen im Wrack sehen, wodurch sich ihm ein Blick auf den mittleren, freien Gang des Lagerhauses bot, der zur Wachstation am anderen Ende verlief. Der Wachmann war noch immer fort – aber er brauchte viel zu lange für seine Nachforschungen.
    Gideon hörte ein leises
Plopp
, und da rollte zwischen zwei Stapeln Paletten rechts von ihm etwas hervor und kam in dem offenen Bereich langsam zum Liegen.
    Der abgetrennte Kopf des Wachmanns.
    Gideon war sofort klar, dass es sich um eine Falle handelte. Auf diese Weise wollte man ihn aus seinem Versteck locken, ihm Angst machen oder ihn dazu verleiten, nachzuschauen. Eine dritte Person befand sich im Lagerhaus – und die hatte Gideon jetzt im Visier.
    Rasch ging er seine Optionen durch. Er konnte bleiben, wo er war, oder kämpfen, seinen Verfolger verfolgen. Aber sein Gegner hielt alle Trümpfe in der Hand, denn anscheinend wusste er genau, wo sich Gideon befand, er hatte alles genau durchdacht und den Wachmann sehr geschickt in seine Nähe gelockt und getötet, ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen … Gideons Instinkt sagte ihm, dass es sich um einen echten Profi handelte, der sein Handwerk beherrschte, es hervorragend

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