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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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normalen Regeln der Strafverfolgung operieren.«
    »Ich habe bereits getan, was Sie wollten«, sagte Gideon. »Und falls es Ihnen entgangen ist: Ich habe die Sache vermasselt, drei Menschen wurden niedergeschossen. Und jetzt gehe ich nach Hause.«
    »Nein, Sie haben keinen Fehler gemacht, und Sie können auch nicht nach Hause gehen. Uns bleiben nur noch Tage, vielleicht nur Stunden – Millionen Menschenleben stehen auf dem Spiel. Hier ist die Adresse, zu der Sie als Erstes gehen müssen.« Er schob Gideon ein Blatt Papier hin. »Und nun gehen Sie, Fordyce erwartet Sie schon.«
    »Sie können mich mal. Ich meine das wirklich. Sie können mich mal. «
    »Sie müssen sich beeilen. Wir haben keine Zeit.« Glinn hielt inne. »Glauben Sie eigentlich nicht, dass Sie etwas Lohnenderes mit den Monaten anfangen sollten, die Ihnen noch bleiben, als einfach nur angeln zu gehen?«
    »Ich habe darüber nachgedacht. Dieses ganze Gerede davon, dass ich sterbe, über meine unheilbare Krankheit. Sie sind der größte Verarschungskünstler, dem ich je begegnet bin. Soweit ich weiß, könnte es sich hierbei um eine weitere patentierte Eli-Glinn-Lüge handeln. Woher weiß ich überhaupt, dass diese Röntgenbilder von mir stammen? Der Name war abgeschnitten.«
    Glinn schüttelte den Kopf. »Tief im Innern wissen Sie, dass ich die Wahrheit sage.«
    Gideon errötete vor Wut. »Hören Sie mal, was könnte ich bitte schön tun, um zu helfen? Die New Yorker Polizei, das FBI, die NEST-Gruppe, das Bureau of Alcohol, Drugs, Firearms and Explosives, die CIA und bestimmt noch jede Menge geheime Agenturen sind auf die Sache angesetzt. Ich bleibe dabei: Ich gehe nach Hause.«
    »Aber genau das ist ja das Problem.« Glinn hob die Stimme, nun selbst wütend. Seine verkrüppelte Hand knallte auf die Tischplatte. »Die Reaktion der Behörden ist absolut übertrieben, Dr. Crew. Unsere Psychoengineering-Berechnungen zeigen, dass diese ganzen Leute den Angriff nicht verhüten werden. Die Ermittlungen werden sich gegenseitig blockieren.«
    »Psychoengineering-Berechnungen«, wiederholte Gideon sarkastisch. »Was für’n Scheiß.« Er ging zur Tür. Garza, dessen Lippen sich vor leiser Verachtung kräuselten, kam ihm in die Quere.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg!«
    Es entstand eine kurze Pause, dann sagte Glinn: »Manuel, lass ihn vorbei.«
    Garza trat zur Seite, unverschämt langsam.
    »Wenn Sie auf die Straße gehen«, sagte Glinn, »tun Sie mir einen Gefallen. Sehen Sie in die Gesichter der Menschen ringsum, und denken Sie daran, wie sich ihr Leben verändern wird. Für immer.«
    Gideon wollte sich nicht noch mehr anhören müssen. Er rannte hinaus, drückte mit aller Kraft auf den Fahrstuhlknopf und fuhr hinunter ins Erdgeschoss, wobei er die Langsamkeit des Fahrstuhls verfluchte. Als die Türen sich öffneten, lief er durch den riesigen Arbeitsraum, durch die verschiedenen Türen und den Gang hinunter; die Eingangstür öffnete sich elektronisch, als er sich näherte.
    Sobald er draußen war, eilte er im Laufschritt die Straße hinunter zu einem eleganten Hotel, vor dem eine Reihe Taxis standen. Scheiß auf das Gepäck. Er würde zum Flughafen fahren, zurück nach New Mexico fliegen und sich in seine Hütte verkriechen, bis die ganze Sache vorüber war. Er hatte genug Schaden angerichtet. Er packte den Türgriff des ersten Taxis und zog die Tür auf, dann zögerte er einen Augenblick und sah zu den schicken Leuten hin, die in das Hotel hineingingen oder herauskamen. Glinns Vorschlag fiel ihm ein. Er fand die Menschen, die er sah, abstoßend. Es war ihm egal, wie sich ihr Leben verändern konnte. Sollten die doch alle sterben. Es konnte gut sein, dass er selbst bereits am Rande des Grabes stand, warum die nicht auch?
    Das war seine Antwort für Glinn.
    Plötzlich wurde er zur Seite geschubst, und ein Betrunkener im Smoking stürmte an ihm vorbei und schnappte ihm das Taxi weg. Der Mann knallte die Autotür zu und beugte sich triumphierend grinsend aus dem Fenster, wobei er Martini-Dünste ausstieß. »Tut mir leid, mein Junge, aber wer zu spät kommt … Schönen Rückflug in dein Kaff.«
    Unter schallendem Gelächter des Fahrgasts fuhr das Taxi an. Und Gideon stand schockiert da.
    Wie sich ihr Leben verändern wird. War diese Welt, waren diese Leute, dieser Mann es wert, gerettet zu werden? Irgendwie traf ihn das rüpelhafte Benehmen des Smokingträgers auf eine Weise ins Mark, wie das keine zufällige Freundlichkeit eines Fremden vermocht hätte. Der

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