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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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triumphierend.
    Gideon wandte sich wieder an Blaine und versuchte abermals, das Gespräch von sich abzulenken. »Wissen Sie noch, ob er Ihnen je etwas gezeigt hat, das er geschrieben hatte?«
    Blaine dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein, bestimmt nicht. Ich lese nie Texte von anderen, ich habe da eine ganz klare Linie. Wirklich, ich erinnere mich nur an einen eifrigen, etwas duckmäuserischen jungen Mann. Aber ich habe ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Zu meinen letzten Signierstunden ist er nicht mehr gekommen, oder, WT?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Hat er je erwähnt, dass er zum Islam übergetreten ist?«, fragte Gideon.
    Blaine wirkte überrascht. »Nein, nie. Das ist etwas, was mir im Gedächtnis geblieben wäre. Nein, er muss über die üblichen Themen gesprochen haben. Ich erinnere mich eigentlich nur, dass er sehr hartnäckig war, was ein bisschen problematisch war, weil er die anderen aufgehalten hat.«
    »Mein Vater ist einfach zu freundlich«, sagte Alida. »Er lässt sich immer stundenlang von den Leuten zutexten.« Alidas schlechte Laune hatte sich, so schien es, mit der Ankunft ihres Vaters verflüchtigt.
    Blaine lachte. »Deshalb bringe ich ja Alida mit. Sie ist sozusagen der Knüttel, sie sorgt dafür, dass die Schlange sich weiterbewegt, sie stellt für mich fest, wie man die Namen der Leser schreibt. In Rechtschreibung bin ich so schlecht wie Shakespeare. Ehrlich, ich wüsste gar nicht, was ich ohne sie anfangen sollte.«
    »Ist Ihnen Chalker je außerhalb einer Signierstunde begegnet?«
    »Nein, nie. Und er gehörte ganz bestimmt nicht zu jenen Menschen, die ich zu mir nach Hause eingeladen hätte.« Bei der letzten Bemerkung spürte Gideon einen gewissen britischen Snobismus, was eine ganz neue Seite an Mr. Simon Blaine enthüllte. Und doch: Gideon konnte ihm seine Ansicht kaum übelnehmen. Er selbst hatte es immer sorgsam vermieden, Chalker in seine Wohnung zu bitten. Er gehörte einfach zu den klammernden Typen, die man nicht in seinem Leben haben wollte.
    »Und er hat nie mit Ihnen über das Schreiben gesprochen? Soweit mir bekannt ist, hat er möglicherweise an einer Autobiographie gearbeitet. Es könnte wichtig für die Ermittlungen sein, wenn wir die in die Finger bekämen.«
    »Eine Autobiographie?«, fragte Blaine erstaunt. »Woher wissen Sie das?«
    »Er hat an einer Schreibwerkstatt in Santa Cruz teilgenommen – autobiographisches Schreiben.«
    »Autobiographisches Schreiben«, wiederholte Blaine und schüttelte den Kopf. »Nein, davon hat er nie etwas erwähnt.«
    Gideon lehnte sich zurück und überlegte, was er sonst noch fragen könnte, aber ihm fiel nichts ein. Er holte seine Visitenkarten hervor und gab Blaine eine. Nach kurzem Zögern reichte er auch Alida eine Karte. »Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, rufen Sie mich bitte an. Mein Partner Special Agent Fordyce und ich fliegen übermorgen nach Santa Cruz, aber übers Handy können Sie mich jederzeit erreichen.«
    Blaine nahm die Visitenkarte und ließ sie in seine Hemdtasche gleiten, ohne einen Blick darauf zu werfen. »Ich begleite Sie hinaus.«
    An der Tür fiel Gideon noch eine letzte Frage ein. »Was hat Chalker an Ihren Büchern eigentlich so gut gefallen? Irgendwelche bestimmte Figuren oder eher die Handlung?«
    Blaine runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich wünschte, ich könnte mich erinnern … Doch, einmal hat er, glaube ich, bemerkt, die lebendigste Figur, die ich je geschaffen hätte, sei der Abt im Wanderer über dem Nebelmeer. Was mich erstaunt hat, denn ich halte diesen Abt für die böseste Gestalt, die ich je geschaffen habe.« Er hielt inne. »Aber für einen solchen Mann war das vielleicht ein und dasselbe.«

20
    F ordyce betrat die Hotelbar, schritt zielstrebig über den Teppich und nahm neben Gideon Platz. »Was trinken Sie da für ein Gift?«, fragte er.
    »Eine Margarita. Patrón Silver, Cointreau, Salz«, erwiderte Gideon.
    »Für mich das Gleiche«, sagte Fordyce zum Barmann und wandte sich mit breitem Lächeln Gideon zu. »Ich hatte ja angekündigt, ich würde ordentlich auf den Putz hauen, und das habe ich getan.«
    »Erzählen Sie.«
    Fordyce zog aus seiner Aktentasche eine Mappe und knallte sie auf den Tisch. »Alles hier drin. Wir haben grünes Licht für eine Vernehmung des Imams – Chalkers Mentor –, aber das ist noch nicht alles. Wir haben auch eine richterliche Anordnung, die uns erlaubt, die Paiute Creek Ranch mit einer Zeugenvorladung für

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