Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt
Mann zu Boden, und Gideon holte zum Schlag aus, parierte den Schlag des nächsten Cowboys und schlug dessen Stachelstock zur Seite, bevor er einen dritten Angreifer fintierte. Hinter seinem Rücken hörte er Gebrüll: Fordyce war wieder auf den Beinen, taumelnd, brüllend und Schläge austeilend wie ein betrunkener Irrer.
Der dritte Mann stieß zu, und als sein Stachelstock gegen Gideons prallte, sprühten Funken. Gideon sprang zurück und machte dann einen Ausfallschritt; aber er war nicht im Gleichgewicht, sein Gegner rückte näher und stieß mit seinem Stachelstock zu. Gideon parierte – Elektrizität knisterte. Der zweite Mann griff von der Seite an, gerade als Gideon einen Treffer gelandet hatte und sein erster Widersacher mit einem Aufschrei niederging und zuckend am Boden lag. Gideon wirbelte herum und parierte den Schlag des zweiten Angreifers. Aus den Augenwinkeln sah er Fordyce, der mit einem wilden Schwinger einem der Männer unter hörbarem Knacken den Kiefer brach, um sich dann wie ein wildes Tier auf den nächsten zu stürzen, der versuchte, seinen langen Stachelstock zu schwenken, um Fordyce mit der Gabel zu treffen.
Weitere Männer stürzten sich auf Gideon und drängten ihn zurück zur Scheune. Er wehrte ihre Hiebe und Schwinger ab, doch es waren zu viele, er konnte nicht allein mit ihnen fertig werden. Einer griff an, während ein anderer ihm den Stachelstock in die Seite stieß. Ein rasender Schmerz durchfuhr ihn, und er heulte auf. Seine Knie gaben nach, und er sank gegen die Scheunenwand. Die Männer drangen auf ihn ein.
Plötzlich tauchte Fordyce hinter ihnen auf. Er schwang die Schaufel wie einen Baseballschläger und versetzte einem der Angreifer einen heftigen Schlag gegen den Kopf. Die Übrigen wirbelten herum, um sich zu verteidigen. Fordyce wehrte ihre Schläge mit der Schaufel ab. Jedes Mal, wenn die elektrischen Stachelstöcke mit der Schaufel in Kontakt kamen, krachte es metallisch, und Funken sprühten.
Aber es waren zu viele. Gideon und Fordyce, die jetzt beide zum Scheunentor zurückgewichen waren, waren zahlenmäßig weit unterlegen. Gideon wuchtete sich auf die Knie, Fordyce packte ihn und zog ihn ganz hoch. »In die Scheune«, sagte er.
Ein letztes Schwingen der Schaufel und ein mörderisches Gebrüll machten ihnen den Weg zum offenen Scheunentor frei. Sie liefen hinein. Nach dem gleißenden Tageslicht konnte Gideon in der Düsternis kurzzeitig nichts erkennen.
»Wir brauchen Waffen«, stieß Fordyce heiser hervor, während sie sich stolpernd in den hinteren Teil der Scheune zurückzogen. Sie ertasteten sich ihren Weg an Landmaschinen und Alfalfa-Schobern vorbei. Ein halbes Dutzend Cowboys strömten zum Scheunentor herein und verteilten sich. Ihre Rufe und Stimmen hallten in dem abgeschlossenen Raum wider.
»Na, sieh mal da.« Gideon griff nach einer Kettensäge, die an einem Holzpfosten lehnte, packte das Starterseil und riss daran.
Der Motor zündete mit einem hässlichen Grollen. Gideon hob die Säge am vorderen Griff an und gab mächtig Gas. Das Kreischen der Kettensäge erfüllte die Scheune.
Die Cowboys erstarrten.
»Folgen Sie mir.« Gideon lief geradewegs auf die versammelten Cowboys zu, die Kettensäge schwingend, und stellte den Motor auf die höchste Stufe. Es gab ein ohrenbetäubendes Kreischen.
Die Cowboys wichen zurück und traten ängstlich den Rückzug an, als Gideon wieder ins Sonnenlicht trat.
»Machen wir, dass wir von hier wegkommen!«, brüllte er Fordyce zu.
Und dann hörte er ein zweites gellendes Kreischen. Um die Scheune herum kam ihr alter Begleiter aus der Blockhütte – aber statt einer Machete schwang auch er jetzt eine Kettensäge.
Gideon hatte keine Wahl. Er drehte sich um und stellte sich dem Angriff. Die Kettensägen kreischten. Kurz darauf krachten sie zusammen, Funken sprühten, und es gab einen so gewaltigen Rückstoß, dass Gideon zur Seite taumelte und fast zu Boden geworfen wurde. Der Mann nutzte die Wucht des Schlags aus, rückte vor und schwang sein kreischendes Sägeblatt, die rund umlaufende Kette war ein undeutliches Blitzen. Wieder parierte Gideon mit dem eigenen Sägeblatt, so dass sie beide zum zweiten Mal mit ungeheurem Krachen und Funkenregen zusammenstießen. Wieder wurde Gideon von dem Rückstoß zurückgeworfen, und der Mann rückte weiter vor. Ganz offensichtlich war er Experte im Umgang mit Kettensägen.
Gideon war das nicht. Wenn er irgendeine Chance haben wollte, hier lebend wieder rauszukommen, musste er
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