Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
seine schulischen Erfahrungen als Fechter einsetzen.
    Ich probiere es mal mit einem Coupé lancé, dachte er, der Verzweiflung nahe. Er stieß mit der Spitze seines Sägeblatts nach der Brust des Mannes, ein Stoß, den sein Gegner nur zu leicht mit einem Hieb von der Seite abwehren konnte. Zum dritten Mal krachten die Sägeblätter unter furchtbarem knirschenden Dröhnen und Funkenregen zusammen.
    Gideon wurde gegen die Seitenwand der Scheune gedrängt, und da griff der Mann – lächelnd jetzt – an. Sein Sägeblatt glitt vom Holz der Scheunenwand ab, als Gideon sich duckte, das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Fordyce versuchte, zu ihm zu gelangen, aber der Mann drängte ihn mit seinem Sägeblatt zurück. Und jetzt war er über ihm. Sein Bart zitterte, als seine Klinge auf Gideon zukam, der seine eigene Kettensäge schützend hochhielt. Er parierte das wirbelnde Sägeblatt mit seinem, aber es rutschte ab. Der heftige Rückstoß ließ den Angreifer rückwärtstaumeln. Gideon ergriff die Chance und sprang auf die Füße, und als der Mann brüllend wieder auf ihn losging, machte er plötzlich einen Satz nach vorn, stieß mit dem Sägeblatt zu und drehte es dann unvermittelt. Es durchtrennte das Arbeitshemd des Mannes am Ärmel und hinterließ einen blutigen Streifen auf seinem Oberarm.
    »Ein Treffer, ein eindeutiger Treffer!«, rief Gideon.
    Die Fleischwunde machte den Bärtigen nur noch wütender. Er stürmte vor, die Kettensäge über dem Kopf schwingend wie eine Keule, und ließ sie auf Gideons Säge niederkrachen. Es knirschte, Funken flogen, und dann wurde Gideon die Säge mit einem furchtbaren Krachen aus den Händen gerissen. Unmittelbar darauf war ein scharfes berstendes Geräusch zu hören, als die Kette des Bärtigen riss. Es war eine alte Säge ohne Kettenfänger, und die Kette schlug umher wie eine Peitsche und riss das Gesicht des Mannes vom Mund bis zum Ohr auf. Blut spritzte überallhin, auch auf Gideon. Mit einem Aufschrei wich der Mann zurück, ließ die Säge fallen und fasste sich ans Gesicht.
    »Hinter Ihnen!«, schrie Fordyce.
    Gideon rappelte sich auf, packte seine Kettensäge an ihrem Rückstoß-Schützer und wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um den Angriff einer Gruppe Cowboys abzuwehren, die mit ihren Stachelstöcken auf ihn losgingen. Sein Sägeblatt beschrieb einen Bogen und trennte die Stachelstöcke an den Griffen ab, was die Männer entsetzt das Weite suchen ließ.
    Und dann hörte er Schüsse.
    »Los jetzt!«, brüllte Fordyce, zerrte Connie Rust auf die Füße und warf sie sich über die Schulter. Sie rannten auf den Zaun zu. Gideon versenkte die Kettensäge in den Maschendraht und sägte ein unregelmäßiges Loch hinein. Als sie hindurchtaumelten, wirbelten mehrere Kugeln ringsum Staub auf.
    Kurz darauf hatten sie den Kombi erreicht. Gideon warf die Kettensäge weg und sprang auf den Fahrersitz, während Fordyce ihre Zeugin auf den Rücksitz warf, sich auf sie setzte und dafür sorgte, dass sie unten blieb.
    Plonk! Plonk! Ein Kugelhagel verwandelte die Windschutzscheibe in ein undurchsichtiges Spinnennetz.
    Gideon hieb mit der Faust ein Loch in das brüchige Glas, riss die losen Stücke heraus, legte einen Gang ein und raste los. Sie ließen eine riesige Staubwolke zurück.
    Als die Schüsse langsam leiser wurden, hörte Gideon den FBI-Agenten auf dem Rücksitz stöhnen.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er.
    »Ich dachte nur gerade an den ganzen Papierkrieg.«

24
    N achdem sie das Gewirr unbefestigter Straßen hinter sich gelassen hatten und in der Nähe von Jemez Springs auf den Highway 4 abgebogen waren, entspannte sich Gideon schließlich. Zu seiner Erleichterung wurden sie von der Paiute Creek Ranch weder offen noch verdeckt verfolgt. Als sie durch die Stadt fuhren, auf deren Straßen es von Touristen aus Santa Fe nur so wimmelte, drosselte er das Tempo des Kombis.
    Während der wilden Fahrt aus den Bergen war Connie Rust – sie saß mit Fordyce auf dem Rücksitz – verstummt. Jetzt fragte sie schluchzend, immer und immer wieder: »Was passiert bloß mit mir?«
    »Nichts Schlimmes«, erwiderte Fordyce beruhigend. »Wir sind hier, um Ihnen zu helfen. Sie haben sicherlich schon mitbekommen, womit Ihr Ex-Mann zu tun hatte.«
    Was wieder einen Schluchzanfall auslöste.
    »Wir möchten Ihnen lediglich einige Fragen stellen, mehr nicht.« Gideon hörte zu, wie Fordyce ihr – unendlich geduldig, so als spräche er mit einem Kind – erklärte, dass sie eine

Weitere Kostenlose Bücher