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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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Grafen und in
der Zwischenzeit soll ich - laut seiner Anweisung - das Blut von Lucy und Paul
besorgen. Ich fürchte, wenn mir das nicht gelingt, wird er einen anderen Plan
aus dem Hut zaubern ...« Er seufzte. »Also?«
    »Die
Details dürfen wir aber auch nicht vernachlässigen.« Leslie seufzte ebenfalls
und vergrub einen Moment das Gesicht in den Händen. »Aber na gut. Die Wächter
glauben, der Stein der Weisen sei etwas, das die Menschheit entscheidend
weiterbringen wird, weil er sie von allen Krankheiten heilen kann, richtig?«
    »Richtig«,
sagten Gideon und ich aus einem Mund.
    »Aber Lucy
und Paul und Gwennys Großvater und genau genommen auch die Leute von der
florentinischen Allianz waren der Ansicht, dass das eine Lüge ist!«
    Ich
nickte.
    »Warte
mal.« Gideon hatte seine Augenbrauen zusammengezogen. »Gwennys Großvater?
Unser Großmeister, bevor mein Onkel Falk übernahm?«
    Ich nickte
wieder, diesmal etwas schuldbewusst. Er starrte mich an und plötzlich sah er so
aus, als würde ihm ein Licht aufgehen. »Mach weiter, Leslie«, sagte er. »Auf
was bist du gestoßen?«
    »Lucy und
Paul glaubten, dass der Graf den Stein der Weisen lediglich für sich will.«
Leslie hielt einen Moment inne, um sich zu vergewissern, dass wir auch wirklich
an ihren Lippen hingen. »Weil der Stein der Weisen ihn und nur ihn allein unsterblich machen soll.«
    Gideon und
ich schwiegen. Ich für meinen Teil angemessen beeindruckt. Bei Gideon wusste
ich es nicht. Seine Miene verriet nicht ansatzweise, was er dachte.
    »Natürlich
musste der Graf den ganzen Kram mit der Rettung der Menschheit und blablabla
erfinden, damit er die Leute überzeugen konnte, für ihn zu arbeiten«, fuhr
Leslie fort. »Er hätte wohl kaum so eine mächtige Geheimorganisation auf die
Beine stellen können, wenn er gesagt hätte, was er wirklich vorhat.«
    »Und das
ist alles? Es geht allein darum, dass der alte Zausel Angst vor dem Sterben
hat?«, sagte ich. Ich war fast ein bisschen enttäuscht. Das sollte also das
Geheimnis hinter dem Geheimnis sein? Dafür der ganze Aufwand?
    Während
ich also skeptisch den Kopf schüttelte und in Gedanken begann, einen Satz zu
bilden, der mit »Aber« anfing, rückten Gideons Brauen noch dichter zusammen.
    »Es würde
passen«, murmelte er. »Verdammt, Leslie hat recht! Es passt.«
    »Was
passt?«, fragte ich.
    Er sprang
auf und begann, durch mein Zimmer zu laufen. »Ich kann nicht glauben, dass
meine Familie ihm seit Jahrhunderten blindlings auf den Leim gegangen ist«, sagte
er. »Dass ich ihm blindlings auf den Leim
gegangen bin!« Er blieb vor mir stehen und holte tief Luft. »... erfüllt
die Luft der Duft der Zeit, einer bleibt nun für die Ewigkeit. Wenn man
genau liest, kann man es durchaus erkennen. Heilt alle
Pestilenzen und Gebrechen, unter dem Zwölfgestirn erfüllt sich das Versprechen. Natürlich! Um jemandem ewiges Leben zu verleihen, muss diese Substanz
ja alle Krankheiten heilen können.« Er rieb sich die Stirn und zeigte auf die
zerfledderten Blätter auf dem Teppich. »Und die Prophezeiungen, die der Graf
den Wächtern vorenthalten hat, sagen es noch deutlicher. Der Stein
der Weisen die Ewigkeit bindet, im Kleid der Jugend wächst neue Kraft, bringt
dem, der den Zauber trägt, unsterbliche Macht. Wie
einfach! Warum bin ich da nicht längst draufgekommen? Ich war so fixiert auf
die Tatsache, dass Gwendolyn sterben soll und ich dafür verantwortlich sein
könnte, dass ich die Wahrheit gar nicht begriffen habe! Obwohl sie direkt vor
mir lag.«
    »Naja«,
sagte Leslie und konnte sich ein kleines triumphierendes Lächeln nicht
verkneifen. »Ich nehme an, deine Stärken liegen auf anderen Gebieten.
Stimmt's, Gwenny?« In versöhnlichem Ton setzte sie hinzu: »Und du hattest ja
auch genug anderes zu tun.«
    Ich griff
nach Gideons Papieren. »Doch achte, wenn der zwölfte
Stern geht auf, das Schicksal des Irdischen nimmt seinen Lauf. Die Jugend
schmilzt, die Eiche ist geweiht, dem Untergang in Erdenzeit. Nur wenn der
zwölfte Stern erbleicht, der Adler auf ewig sein Ziel erreicht«, las ich
stockend vor und versuchte zu ignorieren, dass sich bei diesen Worten alle
Härchen auf meinen Armen aufrichteten. »Okay, der zwölfte Stern bin ich, aber
der Rest ist wieder mal Chinesisch für mich ...«
    »Hier
steht am Rand: Sobald ich das Elixier besitze, muss sie sterben!«, murmelte Leslie, den Kopf neben meinen gequetscht. »Das verstehst du
aber, oder?« Sie umarmte mich ganz fest. »Du darfst niemals,

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