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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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zu bremsen gewesen.
    »Bedeutet
das jetzt, sie bekommt niemals Falten?«
    »Aber wenn
nun ein acht Tonnen schwerer Betonklotz auf dich fallen würde? Würdest du dann
platt wie eine Briefmarke weiterleben müssen?«
    »Vielleicht
bist du nicht unsterblich, vielleicht hast du nur sieben Leben, wie eine
Katze?«
    »Wenn man
ihr ein Auge ausstechen würde, würde es dann nachwachsen?«
    Die
Tatsache, dass Gideon auf keine ihrer Fragen eine Antwort wusste, störte sie
nicht besonders. Wahrscheinlich hätten sie die ganze Nacht so weitergemacht,
wenn Mum nicht hereingekommen wäre und Leslie und Gideon nach Hause geschickt
hätte. Leider war sie unerbittlich. »Denk bitte daran, dass du gestern noch
krank warst, Gwendolyn«, sagte sie. »Ich möchte, dass du genug Schlaf
bekommst.«
    Genug
Schlaf - als ob nach einem solchen Tag an Schlaf auch nur zu denken gewesen
wäre! Und es gab noch so viel zu besprechen!
    Ich war
mit Gideon und Leslie nach unten gegangen, um sie an der Haustür zu
verabschieden. Wobei Leslie, ganz die gute Freundin, sofort kapierte und schon
mal ein paar Schritte Richtung Bushaltestelle lief, um noch ein ganz dringendes
Telefonat zu führen. (Ich hörte sie »Hi, Bertie, ich bin gleich zu Hause«
sagen.) Xemerius war leider nicht so rücksichtsvoll. Er hängte sich kopfüber
an den Baldachin über unserer Tür und sang mit krächzender Stimme: »Gidi und
Gwendolyn, die knutschen unterm Baldachin, Baldachin, der krachte, Xemerius
der lachte.«
    Schließlich
hatte ich mich widerstrebend von Gideon getrennt und war zurück in mein Zimmer
gegangen, mit der festen Absicht, die ganze Nacht zu grübeln, zu telefonieren
und Pläne zu schmieden. Aber kaum hatte ich mich - nur mal ganz kurz - auf dem
Bett ausgestreckt, war ich auch schon tief und fest eingeschlafen. Den anderen
war es offensichtlich ähnlich gegangen - ich sah keinen entgangenen Anruf auf
dem Display meines Handys.
    Ich
blickte Xemerius, der sich am Fußende zusammengerollt hatte und sich nun
streckte und dehnte und laut gähnte, vorwurfsvoll an: »Du hättest mich wecken
müssen!«
    »Bin ich vielleicht dein Wecker,
oh unsterbliche Herrin?«
    »Ich dachte, Geister - äh -
Dämonen brauchen keinen Schlaf.«
    »Brauchen
vielleicht nicht«, sagte Xemerius. »Aber nach so einem üppigen Abendessen kann
so ein Schläfchen durchaus guttun.« Er rümpfte die Nase. »Genau wie dir eine
Dusche guttun würde.«
    Da hatte
er allerdings recht. Weil alle anderen noch schliefen (schließlich war es
Samstag), konnte ich das Bad für eine kleine Ewigkeit blockieren und Unmengen
von Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Bodylotion und Mums Antifaltencreme
verbrauchen.
    »Lass mich
raten, das Leben ist wunderwunderbar und du fühlst dich - haha! - wie
neugeboren«, kommentierte Xemerius trocken, als ich später beim Anziehen mein
eigenes Spiegelbild anstrahlte.
    »Genau!
Weißt du, irgendwie sehe ich das Leben auf einmal mit ganz anderen Augen ...«
    Xemerius
schnaubte. »Du glaubst vielleicht, du seist erleuchtet, aber in Wirklichkeit
sind das nur die Hormone. Heute himmelhochjauchzend, morgen zu Tode betrübt«,
sagte er. »Mädchen! Die nächsten zwanzig, dreißig
Jahre wird das nicht mehr aufhören. Und dann geht es übergangslos in die
Wechseljahre. Obwohl - bei dir ja vielleicht nicht. Eine Unsterbliche mit
Midlife-Crisis - das passt irgendwie nicht.«
    Ich
bedachte ihn mit einem milden Lächeln. »Weißt du, kleiner Griesgram, du hast ja
überhaupt...« Das Handyklingeln unterbrach meinen Vortrag. Leslie erkundigte
sich, um wie viel Uhr wir uns treffen sollten, um die Marsmensch-Kostüme für Cynthias
Party zusammenzukleben.
    Party! Ich
konnte nicht fassen, dass sie für so etwas jetzt einen Kopf hatte. »Weißt du,
Les, ich überlege, ob ich überhaupt gehen soll. Es ist so viel passiert und
...«
    »Du musst mitkommen.
Und du wirst auch mitkommen.« Leslies Tonfall duldete keinen Widerspruch. »Weil
ich uns gestern noch Begleitung organisiert habe und es sonst echt peinlich für
mich wäre.«
    Ich
stöhnte. »Du hast hoffentlich nicht wieder deinen dämlichen Cousin und seinen
furzenden Freund engagiert, Leslie?« Für einen grauenhaften Moment hatte ich
das Bild eines sich aufblähenden grünen Müllsackes vor Augen. »Beim letzten
Mal hast du geschworen, dass du das niemals wieder machen würdest. Ich muss
dich hoffentlich nicht an diese Sache mit den Schokoküssen erinnern, die ...«
    »Für wie
dumm hältst du mich? Ich mache nie denselben Fehler zweimal,

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