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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tief in der Erde liegende Vampirin nicht befreit werden konnte, war das der blanke Unsinn. Er und seine Männer hatten das Gegenteil bewiesen. Es reichten einige Sprengsätze, die an bestimmten Punkten angebracht worden waren.
    Die Ladungen hatten den Boden regelrecht aufgewühlt. Weitere kleine Sprengungen hatten ihn sehr nahe an das Grab herangebracht, und der Rest war ein Kinderspiel gewesen. Ganz allein hatte er die Tote aus der Erde geholt, die nicht vermodert war, im Gegensatz zu dem Holzsarg, von dem er nicht einmal mehr Reste gefunden hatte.
    Anders bei der Blutsaugerin.
    Sie hatte es noch gegeben.
    Auch wenn sie nicht so frisch aussah wie ein normaler Mensch. Zu Beginn hatte er sich erschreckt, als er das von Dreck und Spinnweben umworbene Etwas aus der Erde geholt hatte. Es war nur mehr eine Mumie gewesen, sehr trocken, völlig verdorrt, und er hatte sich auch davor gefürchtet, daß sie auseinanderfallen würde, wenn er sie anhob.
    Deshalb war er sehr vorsichtig gewesen, aber es hatte letztendlich geklappt. Es war ihm gelungen, die Frau zu bergen und sie in den Sarg zu legen, den er mitgebracht hatte. Dort würde sie nicht mehr lange liegen und darben, sie würde ihr Blut bekommen.
    Der Rest war ein Kinderspiel gewesen. In Lima stand sein Jet. Mit einem gecharterten Hubschrauber waren er und seine Helfer dorthin geflogen, hatten den Sarg umgeladen, und nun befanden sie sich auf dem Weg nach England, denn dort sollte die Rache vollendet werden.
    Jorge Ruiz seufzte, als er daran dachte. Über seine dicken Lippen huschte ein Grinsen. Er bewegte seine Hände mit den ebenfalls dicken und kurzen Fingern. Er schloß sie zu Fäusten, dann streckte er sie wieder und massierte die schlaffe Haut unter den Augen, wo die schwarzen Ränder eigentlich nie verschwinden wollten. Gefärbte Tränensäcke, die auch zu dem Dunkel der Brauen paßten, die eine breite Stirn an der unteren Seite abgrenzten. Ruiz trug das Haar kurz, aber gekämmt. Es lag wie angeklatscht auf seinem Kopf und endete dicht über den gewaltigen Ohren, die sehr flach anlagen. Auf der Oberlippe wuchs noch ein schmaler Bart unter einer Nase, die Ähnlichkeit mit einem langgezogenen Wassertropfen hatte. Hinzu kamen die kleinen Augen, die sich stets bewegten, als befände er sich auf der Suche nach irgendwelchen Feinden in seiner Nähe. - Er streckte sich noch einmal, goß Champagner in das Glas, schlürfte noch die letzte Auster und erhob sich mit etwas steifen Bewegungen, wobei ihm auch sein Kugelbauch im Weg war. Neben dem Sessel blieb er stehen, reckte die Arme und schellte nach Perez, der bei ihm Diener und Leibwächter in einer Person war.
    Perez öffnete die Mitteltür. »Jefe?«
    »Räume das Tablett weg.«
    »Si, Jefe. Auch noch Champagner?«
    »Im Moment nicht.«
    Perez machte sich an die Arbeit. Er war ein kleiner Mensch, aber muskulös und durchtrainiert. Eine Kampfmaschine auf zwei Beinen, der auch größere Schläger zusammendrosch wie nichts.
    Jorge Ruiz wartete ab, bis sein Leibwächter verschwunden war, und er drehte sich dann gemächlich um. Er ging auf die helle Tür des Bads zu, das sehr geräumig war, und als er die Tür öffnete, huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    Er machte Licht.
    Durch die zahlreichen Spiegel wirkte das Bad noch größer, als es tatsächlich war. Dafür hatte Jorge Ruiz keinen Blick. Er wußte ja, wie es aussah, und auch der Whirlpool interessierte ihn nicht, sondern nur der Gegenstand, der in der Nähe stand.
    Es war der Sarg!
    Schwarz wie die Nacht. Glänzendes Holz und Griffe, die sich golden davon abhoben.
    Jorge Ruiz lächelte, als er sich bückte. Die Lippen zuckten. Er schluckte den Speichel, und in seine kleinen Augen war ein harter Glanz getreten.
    Dicht vor der luxuriösen Totenkiste blieb er stehen.
    Mit gerunzelter Stirn schaute er auf den Deckel. Es war selbst für ihn kaum vorstellbar, welch ein Inhalt sich in diesem Sarg befand. Das würde man ihm so leicht nicht glauben. Selbst Personen, die es mit eigenen Augen sahen, würden ihn für verrückt erklären.
    Aber er war nicht verrückt. Er wußte genau, was er tat. Auch jetzt, als er sich bückte.
    Die Verschlüsse des Sargs waren leicht zu öffnen. Dann würde sich auch der schwere Deckel ohne große Mühen verschieben lassen, was der Mann auch tat.
    Beide Hände setzte er ein und drückte den Deckel nach vorn, denn er wollte zuerst das Gesicht der Vampirin freilegen. Der Sarg hatte bisher den alten morbiden Geruch konserviert. Kaum war die

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