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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Mascaro hat vor zehn und vor weniger als fünf Minuten zwei Mails an Kaspars Helmanis geschickt.«
    Â»Sehen beide gleich aus?«, fragte Chavez.
    Â»Ja«, antwortete Sifakis. »Es scheint sich um dasselbe Verschlüsselungsgerät zu handeln.«
    Â»Wunderbar, jetzt haben wir sie bald.«
    Â»Aber das ist nicht das Entscheidende«, wandte Fabio Tebaldi energisch ein. »Das Entscheidende ist, dass wir diesen beiden sich entziehenden Individuen etwas nähergekommen sind.«
    Â»Und wie habt ihr das zum Teufel noch mal angestellt?«, rief Söderstedt aus.
    Â»Sie haben beide schnellere Verbindungen mit schlechter geschützten IP-Adressen benutzt«, antwortete Sifakis. »Dadurch haben wir inzwischen zwei geografische Areale, in denen sie sich aufhalten, relativ klar umrissen. Noch keine genauen Adressen, aber auch die dürften wir bald herausbekommen. Dank unserer italienischen beziehungsweise lettischen nationalen Mitarbeiter. Aus diesem Grund sind wir hier zusammengekommen.«
    Während Sifakis in großem Tempo etwas auf der Computertastatur auf dem Katheder tippte, woraufhin zwei Bildschirme in der langen Reihe an der Wand zu blinken begannen, fragte Felipe Navarro: »Beide?«
    Â»Bitte?«, fragte Tebaldi.
    Â»Haben sie sich beide gleichzeitig zu erkennen gegeben?«
    Â»Es ist Freitagnachmittag«, sagte Tebaldi und zuckte mit den Achseln. »Sie haben bestimmt Rotwein oder Wodka getrunken. Manchmal begeht selbst die Mafia kleine Fehler. Aus diesem Grund haben wir sie ja beschatten lassen.«
    Navarro legte den Kopf nachdenklich schief. »Klingt das nicht eher nach einem recht merkwürdigen Zusammentreffen?«
    In dem Moment wurde ein Gesicht auf einem der Bildschirme sichtbar, ein straffes Frauengesicht, das von kunstvoll hochgestecktem schwarzen Haar gerahmt wurde. Es sagte etwas verwirrt: »Dannazione, non so se questo è il tasto corretto ...«
    Â»Das war die richtige Taste, Donatella«, bestätigte Fabio Tebaldi auf Italienisch und fuhr dann auf Englisch fort: »Wir sehen dich deutlich.«
    Â»Ich mag es nicht, wenn ich auf dem Bildschirm zu sehen bin«, erwiderte die Italienerin auf Englisch, aber ihre Miene hellte sich zu einem Lächeln auf.
    Â»Das ist die Zukunft«, sagte Tebaldi und lächelte ebenfalls. »Take it or leave it. Wir benötigen die Hilfe Roms, Donatella. Wir warten nur noch auf Riga.«
    Â»Ihr wartet nur noch auf Riga?«, fragte Donatella spöttisch.
    Â»Man braucht ein wenig Zeit, bis man sich an die Zukunft gewöhnt hat«, sagte Tebaldi noch immer lächelnd.
    In dem Moment zeichnete sich auf einem anderen blau blinkenden Bildschirm ein Männergesicht ab.
    Â»This is Riga«, sagte der Mann steif, aber korrekt.
    Â»Marek hat recht gehabt«, flüsterte Söderstedt Beyer zu. »Es ist wie beim Eurovision Song Contest.«
    Jutta Beyers mädchenhaftes Kichern ließ alle für einen kurzen Augenblick stutzen.
    Â»Was treibt ihr eigentlich da oben im Norden?«, fragte Donatella aus Rom schließlich. »Veranstaltet ihr eine Freitagsparty?«
    Â»Ãœbertragungsprobleme«, antwortete Angelos Sifakis gelassen. »Ich habe gerade die Informationen über zwei IP-Adressen nach Rom und Riga geschickt, die wir einem Areal in der Innenstadt von Riga beziehungsweise einer ländlichen Region nördlich von Potenza in der Basilicata zuordnen konnten. Wir bitten euch, die Kollegen vor Ort einzuschalten und so schnell wie möglich die genauen Positionen der Areale herauszubekommen. Habt ihr die Mail erhalten?«
    Â»Einen Augenblick bitte«, sagte Riga.
    Â»Welche verdammte Taste ist das noch mal?«, fragte Rom und fügte in trockenem Tonfall hinzu: »War nur ein Scherz. Ja, der Posteingang.«
    Â»Ich brauche noch einen kurzen Moment«, sagte Riga.
    Es wurde eine Weile still. Beide lasen in Ruhe den Text. Schließlich sagte Donatella in Rom: »Okay, hier handelt es sich um die hügelige bäuerliche Region nördlich von Potenza. Ziemlich einsam und bewaldet. Es dürfte kein größeres Problem darstellen, den Ort zu lokalisieren, da die Gegend selbst für Süditalien recht dünn besiedelt ist.«
    Â»Hier hingegen kann es möglicherweise problematischer werden«, antwortete Riga.
    Â»Inwiefern?«, fragte Sifakis.
    Â»Wir befinden uns im Regierungsviertel von Riga«, sagte Riga.

3 –

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