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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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können.
    Vorsichtig versuchte er, die Hand zu bewegen, und hob sie ohne Hindernis. Er setzte sich auf und fand sich auf einer Fläche, die nachgab, aber deren Natur er in dem herrschenden schwachen Licht nicht ergründen konnte.
    Dann kam plötzlich die Stimme: »Das Wesen wird sich seiner Umgebung bewußt ...« Der letzte Teil dieser Feststellung war ein Gewirr bedeutungsloser Geräusche. David konnte nicht feststellen, aus welcher Richtung die Stimme kam.
    Dann ertönte eine zweite Stimme; es war ein Unterschied vorhanden, wenn auch nur ein ganz geringer. Die Stimme klang sanfter, weicher, irgendwie mehr wie die einer Frau. »Wie geht es dir, Wesen?«
    »Ich kann dich nicht sehen«, sagte David.
    Die erste Stimme, die männlicher klang, wurde wieder hörbar. »Dann ist es, wie ich gesagt habe ...«, wieder das Gewirr von Lauten. »Du bist nicht ausgerüstet, Gedanken zu sehen.«
    »Ich kann Materie sehen«, sagte er, »aber es ist kaum genug Licht vorhanden, um etwas zu erkennen.«
    David wurde plötzlich ein Gegenstand in die Hand gedrückt. Es war seine Taschenlampe. »Hat das«, fragte die männliche Stimme, »für dich in Verbindung mit Licht irgendeine Bedeutung?«
    »Ja, natürlich. Seht ihr nicht?« David knipste die Lampe an und bewegte den Lichtkegel um sich. Der Raum war völlig leer. Die Fläche, auf der er lag, war durchsichtig und befand sich vielleicht einen Meter über dem Boden.
    »Es ist, wie ich gesagt habe«, meinte die weibliche Stimme erregt. »Der Gesichtssinn dieses Wesens wird von kurzwelliger Strahlung aktiviert.«
    »Aber dieses Instrument strahlt doch hauptsächlich im Infrarotbereich, danach habe ich es eingestellt«, protestierte der andere. Und jetzt wurde das Licht heller, zuerst orange, dann gelb und schließlich weiß.
    »Könnt ihr das Zimmer kühler machen?« fragte David.
    »Aber man hat es sorgfältig auf deine Körpertemperatur eingestellt.«
    »Trotzdem – ich hätte es gern kühler.«
    Sie kamen seinem Wunsch nach.
    »Ich nehme an, daß ihr direkt mit meinem Gehirn in Verbindung seid«, dachte David. »Deshalb bilde ich mir auch wohl ein zu hören, wie ihr international-englisch sprecht.«
    Die männliche Stimme sagte: » Den zweiten Satz verstehe ich nicht, aber wir stehen mit dir in direkter Verbindung.«
    David nickte. Das erklärte jetzt, weshalb er manches nicht verstand. Jedesmal, wenn ein Eigenname benutzt wurde, für den es in seinem Geist keinen entsprechenden Begriff gab, konnte er das nur als Geräusch – sozusagen als Rauschen – vernehmen.
    »Wie lange ist es her, daß man mich in diese Kaverne gebracht hat?« wollte David wissen.
    »Nicht ganz eine planetarische Umdrehungsperiode«, sagte die männliche Stimme. »Wir entschuldigen uns für die Unbequemlichkeiten, die du vielleicht erlitten hast, aber das war unsere erste Chance, eines der neuen Wesen von der Oberfläche lebend zu studieren. Wir hatten schon ein paar hier, eines vor einer ganz kurzen Weile, aber keines von ihnen funktionierte, und so konnten wir nur sehr wenig erfahren.«
    David fragte sich, ob vielleicht Griswold die letzte Leiche war, auf die der andere sich bezog, und fragte vorsichtig: »Und ist meine Untersuchung abgeschlossen?«
    Die weibliche Stimme gab schnell Antwort: »Du hast Angst, verletzt zu werden. In deinen Gedanken lese ich den Eindruck, daß wir so barbarisch sein könnten, uns in deine Lebensfunktion einzumischen, um Wissen zu erlangen. Wie schrecklich!«
    »Es tut mir leid, wenn ich euch beleidigt habe. Ich bin mit euren Methoden nicht vertraut.«
    Jetzt kam wieder die männliche Stimme: »Wir wissen alles, was wir brauchen. Wir sind durchaus imstande, deinen Körper Molekül um Molekül zu untersuchen, ohne physischen Kontakt dafür zu brauchen. Darf ich ein paar Fragen stellen?«
    »Natürlich.«
    »Gut. Dann sag mir, Wesen – du strahlst ungeheure Hitze aus. Bist du krank, oder ist das normal?«
    »Das ist ganz normal. Die toten Körper, die ihr untersucht habt, hatten zweifellos die Temperatur ihrer Umgebung. Solange wir aber leben, ist unsere Körpertemperatur viel höher.«
    »Dann seid ihr keine Eingeborenen dieses Planeten?«
    »Ehe ich diese Frage beantworte«, erklärte David, »darf ich fragen, wie eure Haltung uns gegenüber sein würde, wenn wir von einem anderen Planeten stammten?«
    »Ich versichere dir, daß du und deine Mitwesen uns völlig gleichgültig sind – davon abgesehen, daß ihr unsere Neugierde erregt habt. Ich lese aus deinem Geist, daß du

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