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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wollte David wissen.
    »Du bist wieder voll Argwohn. Lockere dich doch. Ich würde mich natürlich nicht persönlich in das einmischen, was dein Volk tut, das kann ich dir versichern. Eine solche Einmischung in die Belange einer fremden Rasse wäre euch unverständlich und für mich würdelos. Aber ich will dir zwei Mängel nennen, die an dir selbst sind und deren du dir bewußt bist: Einmal bestehst du aus unbeständigem Material und bist ein Wesen ohne Dauer. Du wirst dich nicht nur binnen einiger Umdrehungen deines Planeten auflösen, sondern es ist durchaus möglich, daß du schon vorher sterben kannst, falls du auch nur einer von vielen möglichen Belastungen ausgesetzt bist. Zum, zweiten fühlst du, daß du am besten im geheimen arbeiten kannst, und dennoch hat vor ganz kurzer Zeit ein Mitwesen deine wahre Identität erkannt, obwohl du eine ganz andere Identität angenommen hattest. Habe ich recht?«
    David nickte, obwohl ihm klar sein mußte, daß der andere die Geste nicht verstehen konnte. »Ja, du hast recht. Aber was kannst du dagegen tun?«
    »Es ist schon getan und in deiner Hand«, sagte die tiefe Stimme.
    Und tatsächlich lag etwas in David Starrs Hand. Seine Finger ließen es beinahe fallen, ehe er bemerkte, daß er überhaupt etwas hielt. Es war ein beinahe gewichtsloser Streifen aus einem unbekannten Material.
    Die tiefe Stimme beantwortete seine unausgesprochene Frage gelassen: »Das ist weder Gaze, noch Faser, noch Plastik, noch Metall. In dem Sinn, wie ihr Materie versteht, ist es nicht einmal Materie. Es ist ... Lege es über deine Augen.«
    David tat, wie ihm gesagt wurde, und es sprang förmlich aus seiner Hand, als wäre es ein lebendes Wesen. Es schmiegte sich sanft und warm über seine Stirn, die Augen und die Nase; dennoch hinderte es ihn nicht am Atmen oder daran, die Augen zu bewegen.
    »Was ist das?« fragte er laut. Ehe die Worte heraus waren, hing plötzlich ein Spiegel vor ihm, in dem er sich schwach erkennen konnte. Sein Farmboykostüm, von den Stiefeln bis zu den weiten Revers, erschien wie durch einen schattenhaften Schleier, der sich dauernd änderte, wir dünner Rauch, der über die Spiegelfläche glitt, doch nie ganz verschwand. Sein Kopf von der Oberlippe aufwärts war von einer schimmernden Aura verhüllt, die, ohne zu blenden, glänzte, und durch die man sehen konnte. Und dann verschwand der Spiegel wieder, kehrte in das Energiereservoir zurück, aus dem man ihn für diesen Augenblick geholt hatte.
    David fragte verständnislos: »Erscheine ich so anderen?«
    »Ja, wenn diese anderen die gleichen Sinnesorgane haben wie du.«
    »Und doch kann ich meine Umwelt sehen. Das bedeutet, daß Lichtstrahlen den Schild passieren können. Warum können sie nicht auch von der anderen Seite hindurchgehen und mein Gesicht zeigen?«
    »Sie können hindurchgehen, wie du sagst, aber sie werden beim Durchgang verändert und zeigen nur das, was du im Spiegel siehst. Um das genau zu erklären, müßte ich Begriffe benutzen, die du nicht verstehen würdest.«
    »Und wie wirkt das?« Davids Hände glitten langsam über den Rauch, der ihn einhüllte. Er fühlte nichts.
    Wieder beantwortete die tiefe Stimme seine Gedanken. »Du fühlst nichts. Aber was dir als Rauch erscheint, ist eine Mauer, die für kurzwellige Strahlung und Objekte von mehr als molekularer Größe undurchsichtig ist.«
    »Du willst sagen, daß dies ein persönliches Kraftfeld ist?«
    »Ja, so könnte man es nennen.«
    »Große Galaxis! Das ist unmöglich!« sagte David. »Man hat eindeutig bewiesen, daß es theoretisch unmöglich ist, einen Kraftfeldgenerator zu bauen, der klein genug ist, um von einem Menschen getragen zu werden und gleichzeitig genügend Energie besitzt, um einen Menschen in ein solches Feld einzuhüllen.«
    »Für die Wissenschaft eurer Rasse ist es das auch. Aber die Maske, die du trägst, ist keine Kraftquelle – eher ein Speichergerät für Energie, das zum Beispiel aus der Sonnenstrahlung genügend Kraft aufnehmen und gleichzeitig dazu benutzt werden kann, um eben diese Energie auf einen geistigen Befehl hin auszulösen. Da dein eigener Geist diese Kraft nicht kontrollieren kann, ist es so eingestellt worden, daß es automatisch funktioniert. Nimm die Maske jetzt ab.«
    David hob die Hand zu den Augen, und die Maske fiel auf seinen geistigen Befehl herunter und war wieder nur ein Stück Gaze in seiner Hand.
    Wieder sprach die tiefe Stimme, diesmal zum letztenmal: »Und jetzt mußt du uns verlassen,

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