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Gift

Gift

Titel: Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gordon
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hatten, sich mit den
mexikanischen Arbeitern zu verständigen, funkte der Streifenpolizist
noch einmal Malcolm in der Zentrale an. »Sagen Sie dem Detective, er
soll einen Spanisch-Dolmetscher mitbringen. Von den Arbeitern hier
spricht nur einer ein bisschen Englisch. Over.«
    »Danke für den Tipp. Out.« Malcolm griff nach dem Telefon und
rief Bernardi an. »Sie sollten besser Sergeant Jimenez mitnehmen. Wir
brauchen jemanden, der sich mit den Mexikanern verständigen kann.«
    »Okay«, sagte Bernardi. »Rufen Sie ihn zu Hause an.
Normalerweise kommt er nicht vor elf hierher. Er ist vormittags immer
im County Jail in Martínez.«
    »Geht in Ordnung, Sir.« Malcolm setzte sich mit Sergeant
Jimenez in Verbindung und sagte ihm, er solle sich unverzüglich in
Point Molate melden.
    Detective Lieutenant Bernardi streifte seine
braune Anzugjacke über das weiße Hemd mit dem Plastikeinsatz in der
Brusttasche, in der er seine Kugelschreiber stecken hatte, und rückte
sein Schulterholster zurecht, bevor er mit Mac, dem Kriminaltechniker
von der Spurensicherung, die Polizeiwache verließ. Als die beiden am
Tor der Müllkippe eintrafen, kroch die Sonne geradeüber
die Hügel der East Bay. Drei Streifenwagen mit rotierenden
Signallichtern standen im Halbkreis um den Tatort, und zwei Polizisten
achteten darauf, dass die fünf Mexikaner neben dem Tor nicht
miteinander sprachen. Hinter den Streifenwagen warteten vier große
Mülllaster mit eingeschalteten Scheinwerfern. Aufgrund der vielen
Lichter erinnerte die Szene an einen Rummelplatz, an dessen
Eingangsbogen mit bleichem Gesicht, hängender Zunge und
hervorquellenden Augen eine Leiche die Besucher empfing. Der Tote hatte
schwarzes gelocktes Haar, das ihm in wirren Strähnen in die Stirn fiel.
Er trug einen teuren grauen Anzug, in dessen Jackentaschen zwei
Cola-Flaschen steckten, eines seiner Hosenbeine war vorn voller Blut.
    Bernardi ging zu dem Streifenpolizisten, der neben Wagen fünf
stand. »Richten Sie mal den Suchscheinwerfer auf den Toten«, forderte
er den Mann auf, »und geben Sie mir das Funkgerät, Officer.«
    Als sich der Suchscheinwerfer auf die Stelle unter dem Toten
richtete, wurde sofort ersichtlich, dass der Boden an dieser Stelle vor
kurzem sorgfältig geharkt worden war. Die Erde war von parallel
verlaufenden Rechenspuren wie bei einem frischgeharkten Baseballfeld
durchzogen.
    Bernardi drückte auf den Rufknopf an der Seite des Mikrophons.
»Zentrale, hier Detective Bernardi. Rufen Sie die Feuerwehr an. Sie
sollen einen Wagen mit Drehleiter oder Gelenkmast herschicken, damit
wir den Toten runterholen können, ohne auf dem Boden unter ihm
irgendwelche Spuren zu vernichten. Over.«
    »Jawohl, Sir. Out.«
    Der Detective wandte sich an Mac. »Mach schon mal von allem
Fotos, besonders von den Cola-Flaschen und dem Rechen, der dort am
Torpfosten lehnt. Das sieht eindeutig nach einem Mord aus.«
    Mac nickte und begann, Fotos zu machen. Die verbrauchten
Birnen seines Blitzgeräts steckte er in eine Tasche der Schürze, die er
umgebunden hatte.
    Bernardi ging zu den Müllfahrern, die darauf warteten, dass
die Deponie öffnete. Er nahm ihre Personalien auf und fragte, ob sie
etwas Verdächtiges beobachtet hätten. Da das nicht der Fall war,
schickte er sie nach Hause. Als Nächstes nahm sich Bernardi die
Mexikaner vor. Sie waren allesamt klein und dunkelhäutig, trugen
verblichene Overalls, Arbeitsstiefel und Strohhüte.
    »Wie heißen Sie?«, fragte er den Mann, der ein wenig Englisch
sprach.
    »Mauricio Chavez, señor .«
    »Was machen Sie hier schon so früh am Morgen?«
    »Ich arbeite hier, señor . Ich
bin der Vorarbeiter.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
    »Zwei Jahre. Sí , zwei
Jahre. Aber Vorarbeiter bin ich erst seit sechs Monaten.«
    »Wer hat Sie zum Vorarbeiter ernannt?«
    »Der Chef, Mr. Hagopian, der Mann, der da oben hängt.«
    »Hatten Sie Ärger mit dem Chef?«
    » No , señor . Er war immer gut zu mir. Er hat mich sogar zum Vorarbeiter
gemacht, als Juan Ramos gekündigt wurde.«
    Bernardi bemerkte, dass ihm der kleine Mann kein einziges Mal
in die Augen sah, während er mit ihm sprach. Er wurde einfach nicht
schlau aus diesen Mexikanern, die illegal ins Land kamen, hart
arbeiteten, aber meistens unter sich blieben.
    »Wer ist Juan Ramos?«
    »Er war vor mir der Vorarbeiter, aber er arbeitet nicht mehr
hier. Er ist zusammen mit drei anderen Arbeitern gekündigt worden.«
    »Wie heißen die anderen Männer, die nicht mehr hier

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