Giftiges Wasser
so inbrünstig, dass Justus über die Freunde schmunzeln musste. »Vier Milliarden Dollar! In Worten: vier Milliarden! Das meiste Wasser verbrauchen die Golfplätze. Dann kommen die Swimmingpools, weil dort das mühsam herangepumpte Wasser auch noch ziemlich schnell verdampft. Dadurch wiederum steigt die Luftfeuchtigkeit.«
»Muss eine gute Journalistin gewesen sein«, schaltete sich Justus ein. »Was die so alles zusammengetragen hat.«
»Hoffentlich erfahren wir morgen mehr über sie.« Bob war aufgestanden, um die Deckenlampe wieder zu montieren.
»Wisst ihr was?« Justus streckte alle viere von sich. »Ich geh ins Bett. Oder habt ihr noch was Spannendes gefunden?«
»Jede Menge«, sagte Peter, »aber das läuft dir ja nicht davon.« Sie stiegen noch für eine Blitzwäsche unter die Dusche, und kaum zehn Minuten später lagen alle drei im Bett.
»Übrigens, Justus«, meinte Bob, nachdem sie das Licht abgedreht hatten, »wolltest du uns nicht etwas sagen?«
»Klar«, gab der Erste Detektiv zurück und drehte sich laut gähnend auf die linke Seite. »Aber morgen ist auch noch ein Tag.«
Eine Hopi-Indianerin bricht ihr Schweigen
Im Frühstücksraum waren sie die Ersten. Mister Che begrüßte sie lachend. »Sedonas Nachtleben ist wohl nichts für euch, wie?«, sagte er und holte eine große Kanne Tee.
»Wir haben eben viel vor«, gab Justus zurück. Er hatte viel besser geschlafen als in der Nacht zuvor und war ausgesprochen unternehmungslustig.
»Mrs Baxter hat gestern Abend noch angerufen. Aber bei euch war schon alles ruhig.«
»Und?«, fragte Bob in der Hoffnung, dass sie an die Karten für das abendliche Konzert gedacht hatte.
»Ich soll euch ausrichten, sie braucht euch nicht.« Che stellte zwei Marmeladegläser auf den Tisch.
»Sonst nichts?«
»Oh doch. Wer ins Konzert will, soll um zwei Uhr im Motel sein.«
»Yippie!«, rief Bob und türmte zwei große Löffel Marmelade auf sein Brot.
Mister Che sah die Jungs lachend an. »Wenn ihr noch was braucht«, sagte er, »ich bin draußen in meinem Büro.«
»Wenn ich dich richtig verstehe«, meinte Justus zu Bob, »ist die Nonstop-Show ein absoluter Fixpunkt für dich.«
Bob nickte. »Was dagegen?«
»Natürlich nicht.« Justus betonte es so, dass Bob das genaue Gegenteil heraushörte.
Peter ging Mister Che nach, um zu fragen, ob es Neuigkeiten im Erpressungsfall gab. Wenige Augenblicke später kam er enttäuscht zurück.
Sie waren noch immer allein im Frühstücksraum. Eine gute Gelegenheit zur Zwischenbilanz. Justus fasste zusammen. Sie wussten, dass die Firma Walton, nach Ansicht der Stadtverwaltung, etwas zu tun hatte mit der Erpressung. Sie wussten auch, was sie produzierte und dass sie zurzeit stillgelegt war. Und sie wussten, dass Alysia Hancock vor ihrem Verschwinden einer üblen Geschichte auf der Spur gewesen sein musste.
»Unsere erste Station ist René, die zweite Marcel«, schloss Justus. Die beiden anderen nickten. »Und dann müssen wir wohl auch noch mal zu Potter’s Playground .«
Bob wollte nicht glauben, dass das Musik- und Videounternehmen in diesen Erpressungsfall verwickelt sein sollte. Aber Justus erinnerte ihn daran, dass es Andeutungen in Alysias Serie gegeben hatte, die einen Verdacht durchaus rechtfertigten. Missmutig schwieg Bob.
»Hast du die Erdprobe noch?«, fragte Peter, um die beiden von diesem Thema abzulenken. »Ruth und Chosmo müssten doch wissen, wo man so was untersuchen lassen kann.«
Justus holte das zusammengebundene Taschentuch hervor, ließ es über der Marmelade pendeln und steckte es wieder ein. Dann nahm er sein drittes Brot in Angriff.
»Guten Morgen«, dröhnte es hinter ihnen. Der schwarze Junge mit der Nickelbrille, den sie gestern im Waschraum kennengelernt hatten, stand in der Tür. Die drei ??? grüßten zurück und beendeten das Frühstück wortlos.
»Wir haben’s eilig«, sagte Bob entschuldigend, als der Neuankömmling ein Gespräch mit ihnen beginnen wollte, »wir sind nämlich vom Film.« Dem Jungen war anzusehen, dass er kein Wort glaubte, aber die Lust auf eine Unterhaltung mit den drei Angebern war ihm auch vergangen.
»Der hat jetzt ein völlig falsches Bild von uns«, meinte Justus im Hinausgehen.
»So wie du von Ruth«, zog Bob ihn auf. »Was sich liebt, das neckt sich, sagt meine Mutter immer, wenn ich Ärger mit Elizabeth habe.«
»So ein Quatsch.« Justus errötete und drohte mit der Faust. Das Mädchen aus New York ging ihm tatsächlich nicht aus dem Sinn. Er dachte
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