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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Verpflegung ran.« Für einen kurzen Moment sah sie zu Boden. »Ich weiß, fünfundzwanzig Dollar am Tag sind nicht gerade rosig, aber dafür wohnt ihr auch umsonst. Und ihr könnt hin- und herfliegen. Okay?«
    Sie nickten.
    »Und wo wohnen wir?«, wollte Peter wissen.
    »In der Jugendherberge. Wir sind in einem Motel gleich gegenüber.« Jean sah wieder auf ihre Uhr. »Wir müssen los. Im Flugzeug geb ich euch dann einen Tagesplan für morgen. Damit ihr wisst, was euch erwartet.«
    Ein groß gewachsener Mann im blauen Pilotenhemd kam auf sie zu. »Captain Pyton von der Eagle Air«, sagte er. Dabei wandte auch er sich wie selbstverständlich an Simon.
    Justus musste grinsen und Jean zwinkerte ihm zu. Dann griff sie nach ihrer Tasche und stand auf.
    Das Gepäck war schon auf einem Wagen gestapelt. Sie folgten Pyton auf das Flugfeld. Zwei Dutzend kleine Maschinen standen in Parkposition. Der Captain deutete auf eine Cessna, die mit einem auffälligen Goldstreifen verziert war. Sie verstauten die Seesäcke, die Kabelrollen und das Stativ und kletterten in die Kabine. Chelsea nahm die Kamera auf ihren Schoß, Jean und Simon hielten jeweils einen Scheinwerfer. Pyton stellte ihnen seinen Kopiloten vor. Sie mussten ihre Sicherheitsgurte anlegen, dann wurden die Propeller angelassen.
    Justus sah zu Bob und Peter hinüber. Beiden stand die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Sie waren erst ein einziges Mal mit einer so kleinen Maschine geflogen.
    »Hast du Angst?«, zischte Peter dem Ersten Detektiv zu. »Du schaust so komisch.«
    »Blödsinn«, gab Justus zurück. Angst vorm Fliegen hatte er wirklich nicht. Allerdings meldete sich seine Schulter wieder, und er hoffte inständig, keine der Stacheln beim Herausziehen abgebrochen zu haben.
    »Jetzt geht’s los«, riss ihn der Pilot aus seinen Gedanken. Justus beschloss, erst einmal den Flug zu genießen, und drückte sich tief in seinen Sessel.
    Sie rollten zur Startbahn. Die Maschine hielt kurz an, bevor sie beschleunigte. Justus sah hinaus. Die am Boden stehenden Flugzeuge flitzten vorbei, die Abfertigungshalle, er konnte den Parkplatz sehen, und dann hoben sie ab.
    Peter reckte ausgelassen den Daumen nach oben. Dann fingerte er aus seiner Jacke einen Walkman. »Bon Jovi. Ihr dürft auch mal, wenn ihr wollt.«
    Jean Baxter drehte sich zu den drei ??? um. »Euch geht’s wohl richtig gut«, meinte sie lachend. »Mir auch, ich fliege für mein Leben gern.«
    »Genau wie ich«, rief Chelsea. Mit einer kessen Handbewegung nahm sie ihre Mütze ab. Darunter quollen lange rote Locken hervor. Peter, der auf einem einzelnen Sitz schräg vor Justus saß, bekam vor Bewunderung ganz runde Augen.
    Sie zogen eine große Schleife über den kleinen Flugplatz. Unter ihnen waren die Santa Monica Mountains zu sehen und der Pazifik, bevor sich die Maschine nach Nordosten wandte. »Wir fliegen jetzt ein Stück in Richtung Bakersfield«, rief Captain Pyton über die Schulter nach hinten, »und dann nördlich von Edwards Richtung Mojave Wüste. Wenn wir Glück haben, sehen wir den Colorado bis zum Lake Mead.«
    Die Häuser unten wurden immer kleiner. Und je höher sie stiegen, umso mehr ähnelte das Autobahnsystem rund um Los Angeles einer Krake, die ihre Arme in die Landschaft verkrallt hatte. Sechs, ja sogar acht Spuren breit zogen sich die Fahrbahnen durchs Land. Die Cessna legte sich in die Kurve, Justus konnte deutlich den Highway Number One erkennen. Nach einer Viertelstunde ging mit einem kleinen Klingeln das »Fasten Seat Belt«-Zeichen aus. »Wenn Sie jetzt nach vorne sehen«, rief der Pilot, »erkennen Sie am Horizont die Mojave Wüste.«
    Wie auf Kommando drehten alle sechs die Köpfe zu den kleinen Fenstern. Ihnen entgegen wuchs eine gelbgraue, kaum strukturierte Fläche, die in der Abendsonne besonders unwirklich aussah.
    »So stell ich mir die Sahara vor«, sagte Bob beeindruckt.
    »Zu recht«, schaltete sich Justus ein. »Die Mojave, aber auch die Sonora in Arizona sind Wendekreiswüsten, genau wie die Sahara. Denn auf der Höhe der Wendekreise, bei 23,5 Grad südlicher und nördlicher Breite, hat sich ein Wüstengürtel um die Erde gelegt.« Er imitierte die schleppende Redeweise ihres Geografielehrers und grinste frech. »Wie ihr ja sicher alle wisst.«
    Chelsea stand auf und kam näher, um mitzuhören. »Die bekannteste dieser Wüsten ist die Sahara«, fuhr Justus mit seinem Vortrag fort. »Dass sie verwandt ist mit unserer Mojave, beweist allein die Tatsache, dass Marrakesch

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