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Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Titel: Gilde der Jäger 01 - Engelskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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sich so leicht auslöschen zu lassen.
    Und dann wurde ihm plötzlich bewusst, dass… dieses zerbrechliche menschliche Leben ihm nicht einfach nur wichtig war. Es war ihm sogar wichtiger als sein eigenes Leben. Wach auf, Gildenjägerin!
    Endlich war er nah genug an Uram herangekommen, um einen erneuten Angriff zu wagen, aber seine Kraftreserven waren fast aufgebraucht. In der Stadt unter ihnen breitete sich die Dunkelheit immer weiter aus, denn beide Engel entzogen dem Stromnetz und allen anderen erdenklichen Quellen Energie.
    Motoren und Batterien versagten, Hochspannungsmasten kollabierten. Trotzdem sog Raphael weiter Energie in sich auf. Doch ihm wurde klar, dass, schneller noch, als die Energiequellen versiegten, sein Körper aufgeben würde.
    Er traf Urams Flügel, aber das bewirkte nicht viel. Der Blutengel hatte sich so gründlich an seiner Beute gelabt, dass er selbst in seinem geschwächten Zustand schneller als jeder gewöhnliche Engel, ja selbst schneller als jeder Erzengel heilte. Lachend formte Uram den nächsten Feuerball. Diesmal zielte er auf das halb zerstörte Gebäude.
    Elena!
    Mit der Schulter fing Raphael die Feuersbrunst ab. Ein brennender Schmerz schoss durch seinen Körper, als die Flammen auf Knochen trafen und sich langsam weiterfraßen. Er blinzelte die Schweißperlen weg, kämpfte weiter und schwebte über der Wohnung, damit Uram sie nicht zerstören konnte.
    »Du Narr«, spottete Uram. »Für eine Menschenfrau gibst du die Unsterblichkeit auf?«
    Raphael antwortete ihm, indem er blieb, wo er war, und das Himmlische Feuer, mit dem Uram ihn beschoss, unerbittlich abwehrte. Er spürte seine Männer nahen. Mahnte sie, außerhalb der Schusslinie zu bleiben. Nur ein Erzengel konnte dem Himmlischen Feuer länger als ein paar Sekunden standhalten. Dann traf einer von Urams Blitzen seine unversehrte Schulter.
    Das Feuer hatte sich bereits durch die eine Seite gefressen und den blanken Knochen freigelegt. Ein Muskel nach dem anderen gab nach. Aber er kämpfte weiter, traf Uram einige Male und nahm nur noch am Rande wahr, dass Manhattan pechschwarz unter ihnen lag, ohne jegliche Elektrizität. Weiter draußen in Queens und in der Bronx erloschen die Lichter in Wellen.
    Jenseits dieser Stadtteile gab es noch mehr Kraft, die er nutzen konnte, aber sein Körper versagte ihm allmählich den Dienst. Mit letzter Anstrengung nahm er so viel Energie auf, dass seine Haut zu glühen begann, und bereitete sich dann für einen Kamikazeflug vor. Wenn er mit Uram in Berührung käme, könnte er sie beide zusammen verbrennen. Ein hoher Preis, den er zu zahlen bereit war, aber ein Erzengel, der sich in einen Blutengel verwandelt hatte, konnte die Welt in Stücke reißen, die gesamte Zivilisation auslöschen.
    Ohne sich ganz zu verausgaben, hielt Raphael Uram mit dem Himmlischen Feuer auf Abstand und wartete aufmerksam auf eine Lücke in der Verteidigung, einen einzigen Fehler. Aber als sich dann die Gelegenheit endlich bot, dann nicht, weil Uram einen Fehler gemacht hatte, sondern weil eine Jägerin sich beharrlich weigerte, klein beizugeben und das Böse triumphieren zu lassen.
    Aus den Trümmern des Wohnhauses wurden Schüsse abgefeuert, die durch Urams Flügel peitschten.
    Uram schrie auf und trudelte in die Tiefe, dabei sandte er wie ein Wahnsinniger Himmlische Blitze aus. Raphael flog auf ihn zu, hielt ihn mit einer Hand an der Schulter fest und stieß ihm die andere Hand in die Brust. Durch den Brustkorb hindurch bis zu seinem Herzen.
    »Auf Wiedersehen, alter Freund«, sagte er, und ihm war klar, dass in diesem Ungeheuer nichts mehr von dem Engel übrig war, den er einst gekannt hatte. Dann ließ er zum letzten Mal ein Himmlisches Feuer los, und wie ein Fieber breitete es sich in Urams Körper aus– der sterbende Erzengel griff nach Raphael, drohte ihn mit sich zu nehmen. Aber Raphael musste leben, sonst würde Elena sterben.
    Er riss sich von Uram los, bevor dieser in weißen Flammen aufging und mit einer einzigen Explosion ganz Manhattan erhellte. Dann war alles vorbei, und Uram war nicht nur tot, sondern spurlos im Kosmos verschwunden. Nicht einmal Staub war von ihm übrig.
    Eigentlich hätte Raphael sofort landen müssen, denn seine Wunden bluteten immer stärker, je tiefer sich das Himmlische Feuer in seinen Körper fraß. Aber stattdessen kämpfte er sich mit seinen kaum noch funktionsfähigen Flügeln auf das Dach des Gebäudes hinauf.
    Einer von Urams letzten, verzweifelten Blitzen hatte hier

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