Gilde der Jäger 01 - Engelskuss
entlangfuhren und er ihre Hüften ergriff. »Ich habe keine Zeit zum Waschen.«
Aber er küsste sie nicht. »Erzähl mir von deinen Albträumen, Elena.«
Sie erstarrte. »Spionierst du schon wieder in meinem Kopf herum?« Immer wieder vergaß sie, dass er ihre Gedankenfreiheit nicht respektierte– schließlich war sie bloß ein Mensch.
Silberblau färbten sich seine Augen. »Das brauche ich gar nicht. In deinen Zügen lese ich nicht Sex, sondern Tod.«
Am liebsten hätte sie ihn weggestoßen, doch es gab auch eine Seite in ihr– die berechnende–, die sich nach seinen heißen Berührungen sehnte und seine Gefährlichkeit erregend fand. Bislang war es keinem Mann gelungen, mit all ihren Facetten umzugehen.
Um gegen ihr Bedürfnis, ihn zu treten, anzukommen, lehnte sie sich weiter nach hinten zurück und stützte sich mit den Händen ab. Zum Glück war nur am anderen Ende gedeckt worden, sonst hätten ihre Haare schon im Kaffee gehangen. »Du bist also ein Experte im Studium von Frauengesichtern?«
»Ich habe ja auch schon einige Jährchen hinter mir.«
Mit zusammengekniffenen Augen fragte sie: »Hast du schon mal mit dem königlichen Miststück gevögelt?«
Er drückte ihre Hüften. »Pass bloß auf, Elena. Immer kann ich dich nicht beschützen.«
»Ist das ein ›Ja‹?« In Gedanken sah sie ihren Paarungstanz in der Luft, ein schwindelerregendes– unglaublich schönes– Bild aus Weißgold und Bronze.
»Nein, ich bin noch nie auf Michaelas Angebot eingegangen.«
»Warum denn nicht? Sie ist scharf– Hintern und Brüste sind doch alles, was Männer interessiert.«
»Ich stehe auf Lippen.« Er beugte sich runter und biss ein klein wenig zu heftig in ihre Unterlippe. »Deine sind sehr saftig.«
Michaelas waren zwar wohlgeformt, aber schmal, dachte sie voller Schadenfreude. Aber… »Das glaube ich dir nicht.« Sie blieb liegen. »Wer, zum Teufel, steht schon auf Lippen?«
»Wenn du vor mir knien würdest und deine Lippen sich um meinen Schwanz schließen würden, wären sie mir sehr wichtig.«
Bei dieser Vorstellung krampften sich ihre inneren Muskeln zusammen, zitternd und bereit. »Warum träumen die Männer immer davon, dass die Frauen ihnen einen blasen? Wie wäre es denn mal umgekehrt?«
Kobaltblaue Blitze, die Hände glitten tiefer, mit den Daumen rieb er an ihren Leisten entlang. »Zieh deinen Slip aus.«
Ihr Bauch zog sich zusammen. »Wir müssen uns über einen Mörder unterhalten.«
»Aber du willst doch vergessen.«
»Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.« Ihre Worte– atemlos, ihr Körper– ausgehungert und drängend.
»Ich habe nicht mit Michaela geschlafen, weil ich für schwarze Witwen nichts übrig habe. Ihr giftiges Geflüster hat Uram wahrscheinlich dazu getrieben.«
Sie richtete sich auf und packte ihn bei den Armen. »Wozu getrieben? Was bedeutet das?«
Seine Daumen wanderten weiter, umkreisten ihre äußerst empfindlichen Stellen, die nach einer härteren, tieferen Liebkosung lechzten. »Das tut nichts zur Sache.«
Über ihre Lust legte sich ein Schleier von Zorn. »Wie soll ich arbeiten, wenn ich die ganze Zeit im Dunkeln tappe?«
»Tu so, als sei er ein Vampir, der gefährlichste Vampir unseres Universums.« Nun drückte er mit dem Daumen leicht auf ihre Klitoris. »Jetzt zieh deinen Slip aus.«
Sie rang nach Atem. »Viel Glück. Erzähl mir von Uram.«
Als er sich näher an sie drückte, streifte er mit den Flügeln ihre Knie. Dann ließ er zu ihrer großen Enttäuschung seine Hand weg… doch nur, um ihr unter das T-Shirt zu fassen. Ihr Herz klopfte wie wild, als er seine Hand auf ihre Brust legte, trotzdem zwang sie sich weiterzusprechen. »Warum kann ich ihn auf einmal wittern?«
Raphael nahm die Hand von ihrer Brust, umfasste ihr Knie, die andere schob er unter ihren Rücken, dabei streifte sein Bizeps ihre Brustwarze. »Weil«– er hob ihr Bein und legte es um seine Hüfte, während er sie ein Stück nach vorne zog– »er sein erstes Blut getrunken hat.« Ihre Scham stieß an sein Geschlecht, und ihr entfuhr unwillkürlich ein lautes Stöhnen.
»Aber«, sagte sie, wie durch einen Nebel hindurch, »Erik, den neugeborenen Vampir, konnte ich nicht riechen.«
»Damals habe ich dich getäuscht, Elena. Bernal und Erik wurden beide zur gleichen Zeit geschaffen– aber Bernal durfte trinken, während Erik bis nach dem Test warten musste.«
Dann war Raphael also in der Lage, die Blutgier eines neu erschaffenen Vampirs zu kontrollieren, ein weiterer Beweis
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