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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Erdbebens in sein Ohr.
    Das Haar wurde ihm aus dem Gesicht gepeitscht. »Ich habe schon einige Erdbeben erlebt! Ich habe das Gefühl, als wäre das hier bald vorüber .« Seine Hand grub sich unter ihrem Flügel in ihre Hüfte, als die nächste Erschütterung sie traf.
    Mit ihr kam der Hauch eines Geruchs, der ihr düster vertraut war.
    Und dann war das Beben vorüber, so plötzlich, wie es begonnen hatte, und auch der Geruch war verschwunden, bevor sie auch nur anfangen konnte, ihn zu analysieren. Doch sie wusste, dass sie ihn über dem Hudson wahrgenommen hatte.
    So schnell sie konnte, machte sie sich los – dabei schrien ihre empfindlichen Flügel auf – und stand auf.
    VenomkameinenAugenblickspätermitseinerseltsamen,reptilienhaftenAnmutgeschmeidigaufdieFüße,ohneihreruckartigeFluchtzukommentieren.»Wirmüssenhierweg,bevordernächsteErdstoßkommt .« ErgriffschonnachderCockpittür.
    »Warten Sie .« Ihr Blut wurde eiskalt. Sie drehte sich um und lief los, während sie Venom noch eine Anweisung über die Schulter zubrüllte. »Starten Sie den Motor! Ich muss Ransom suchen !«
    Noch bevor sie den Satz zu Ende gebracht hatte, war Venom neben ihr. Sie machte sich nicht die Mühe zu fluchen. Sie folgte Ransoms vertrautem Geruch, der zwar nicht annähernd so deutlich war wie eine Vampirspur, für einen Menschen jedoch außergewöhnlich klar. Sie rannte die enge Gasse entlang, durch die er die Hauptstraße hatte erreichen wollen. »Da !«
    DasMotorradwaranderStaumaueraufderanderenSeitederGassezerschellt,RansomlagreglosaufderStraße.SiegingnebenihmindieKnieundüberprüfteseinenPuls.»GottseiDank .«
    Ransom stöhnte. »Ellie ?«
    »Kannst du dich bewegen ?« , fragte sie, während sie seinen Körper abtastete. »Irgendwelche gebrochenen Knochen, Probleme mit dem Rücken ?«
    Mit geballten Fäusten hob er sich auf die Knie. »Mir geht’s gut. Nur ein bisschen benommen. Ich war noch nicht sehr schnell, als das Erdbeben anfing .« Die geweiteten Augen wirkten riesig in seinem Gesicht.
    »Du kommst mit uns « , sagte sie und zog ihn hoch, wobei sie sich seinen Arm um die Schultern legte.
    »Mein Motorrad .« Noch immer wie betäubt sah er sich nach seinem ganzen Stolz um.
    Venom stützte Ransom auf der anderen Seite. »Ich werde einen der Vampire vor Ort anrufen, sobald wir in der Luft sind. Er wird es für Sie in Sicherheit bringen .«
    Ohne weitere Diskussion beförderten sie Ransom halb laufend, halb schleifend zum Hubschrauber. Sie waren kaum eingestiegen, da begann die Erde schon wieder zu wanken und zu beben. Ohne sich damit aufzuhalten, die Kopfhörer aufzusetzen, sagte Venom: »Festhalten !«, und brachte den Vogel in die Luft.
    Wegen der unzureichenden Rotoraktivität gerieten sie gefährlich ins Schwanken, doch mit entschlossen vorgerecktem Kinn und ruhiger Hand schaffte Venom es, an Höhe zu gewinnen. Elena sah nach unten, während sie aufstiegen. »Mein Gott .« Die Stadt buckelte regelrecht unter ihnen, Teile der Straße wurden in Wellen aufgeworfen und in die Höhe gerissen, Häuser stürzten in neu entstandene Schluchten. Das einzig Gute war, dass das Erbeben nicht ganz Boston erschütterte, sondern seltsamerweise auf einen Ort beschränkt war – auf einen Radius von zirka fünfzig Metern um die Stelle, an der sie den Hubschrauber geparkt hatten.
    Wohl kaum ein Naturphänomen.
    Sie erwacht .
    Und wenn sie hierzu schon im Schlaf fähig war …
    NachdemsieRansomgenötigthatten,sichimKrankenhausdurchcheckenzulassen,weigertesichElenazugehen,bisseineBibliothekarineingetroffenwar.NyreewareineÜberraschung – obwohlElenakeineAhnunggehabthatte,wassieerwartethatte.DieFrauwarkeineeinssechziggroßundhattesoverhängnisvolleKurven,dassdiebiedereblaueStrickjacke,diesiebiszumHalszugeknöpfttrug,wahrscheinlicheinTarnmanöverseinsollte.Esfunktioniertenicht,selbstinKombinationmiteinembodenlangenRock,derdirektausden50er-Jahrenzukommenschien,undeinfachen,flachenSchuhen – beideswarschlichtschwarz.
    AlssieaufRansomsKabinezukam,sahElena,dassihreHauteinenhellenBrauntonhatteundihreGesichtszügesoungewöhnlichwaren,dassesschwerfiel,ihreHerkunftzubestimmen – dochambeeindruckendstenwarenihreAugen.SiewarenriesigunddunkelwieSchokolade.UndsieflossenübervorSorge.
    Sie bemerkte Elena, die neben der Kabine stand, nicht einmal, sondern hatte nur Augen für ihren Mann. »Ransom !« Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht und untersuchte seine Wunden mit zarten, feinfühligen Händen. »Baby, du bist so schwer verletzt .«
    Zu Elenas

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