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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Teil « , fügte sie hinzu. »Heute Nacht erzähle ich dir von der mysteriösen, verfluchten Mine, in der ich dieses Stück Stein gefunden habe. Es hat mit einem ehemaligen Voodoo-Priester zu tun, der zum Vampir wurde .«
    Raphaels Gesichtsausdruck veränderte sich, die Intimität in seinen Augen nahm ihr den Atem. Du schenkst mir eine Erinnerung, meine Gemahlin. Ich fühle mich geehrt. Er neigte sein dunkles Haupt und legte den Stein sorgsam in die Schachtel zurück.
    Natürlich konnte sie dann nicht anders, als in die Arme dieses Mannes zu sinken, der ihre Erinnerungen wie kostbare Juwelen behandelte. Erst viel später, als sie unter der schweren Wärme seines Flügels einschlief, fiel ihr auf, dass Raphael keine Sekunde ihr Recht infrage gestellt hatte, Anspruch auf Teile des Hauses zu erheben, in dem er seit Jahrhunderten lebte. In diesem Moment kam etwas in ihr zur Ruhe, sie hatte eine weitere Wurzel in ihrem neuen Leben geschlagen, in ihrem neuen Dasein.
    Doch die Einrichtung des Wintergartens gehörte zu den Dingen, die sie in ihrer Freizeit tat – normalerweise dann, wenn sich ihre Muskeln wie Pudding anfühlten. Denn den Großteil dieser vier Tage verbrachte sie entweder im Fitnessraum, den sie in dem ausgedehnten Keller unter dem Haus entdeckt hatte, hoch in der Luft unter der Anleitung von mehreren Engeln oder draußen in dem improvisierten Übungsring, wo sie Trainingskämpfe mit Raphael und manchmal auch mit Dmitri absolvierte.
    Heute war ihr Gegner weder der Erzengel noch sein Stellvertreter.
    »Bei unserem letzten Kampf waren Sie am Ende bewusstlos .« Grüne Augen mit schlitzförmigen Pupillen sahen sie ohne zu blinzeln an.
    Elena bleckte die Zähne. »Ich hätte Ihnen fast die Eier abgerissen .«
    »Die wären nachgewachsen .«
    »Es hat aber nicht so ausgesehen, als wären Sie besonders scharf darauf gewesen, sie zu verlieren .« Sie hob ihr Kurzschwert. »Sollen wir loslegen ?«
    Ein knappes Nicken. Venoms Oberkörper glänzte in einem warmen, einladenden Braun in der Sonne, seine Beine steckten in einer von diesen fließenden, schwarzen Hosen, die offenbar viele Männer gerne zum Training trugen. »Wenn Sie so lieb darum bitten .«
    Sie fielen übereinander her und stachen aufeinander ein. Venom versuchte, sie an den Flügeln zu treffen, während sie ihn zu Boden ringen wollte. Dabei achtete sie darauf, ihn nie direkt anzusehen. Sie hatte ihre Lektion beim letzten Mal gelernt, denn damals wäre er fast in ihren Geist eingedrungen. Diese Lehre hatte ihr in Peking das Leben gerettet, doch das Lernen selbst hatte ihr nicht besonders gefallen, und sie legte keinen Wert darauf, diese Erfahrung zu wiederholen. Ihr Kurzschwert traf hart auf seine geschwungene Klinge, und sie spürte die Vibrationen in ihrem Arm bis hinauf zu ihren Zähnen.
    Er zog seine zweite Klinge und parierte das Messer, das sie ihm in den Bauch rammen wollte. »Patt .« Schlangenartige Augen versuchten, ihren Blick einzufangen, während seine Muskeln steinhart angespannt waren.
    Elena war nicht dumm. Venom bewegte sich nach ihrer Schätzung irgendwo um die Dreihundert-Jahre-Marke. Das bedeutete, dass er physisch gesehen einen riesigen Vorteil hatte. »Nur nicht so zögerlich .« Sie presste die Aufforderung zwischen den Zähnen hervor, als sie die gegenseitige Blockierung aufbrach und aus seiner Reichweite tänzelte.
    »Das muss ich « , sagte er und ließ seine Klingen kreisen, als würden sie rein gar nichts wiegen. Auf ihnen spiegelte sich das Sonnenlicht in einem Muster, das leicht eine hypnotische Wirkung entfalten konnte. »Sehen Sie es doch ein, Ellie, Sie können nicht gewinnen, wenn es nur um rohe Kraft geht .«
    »Nennen Sie mich nicht Ellie .« Das war ihren Freunden vorbehalten.
    Er zischte sie an und spuckte dabei Gift.
    Elena tauchte weg, rollte sich ab und trat ihm gleichzeitig ein Bein weg, bevor er mit seiner reptilienartigen Geschwindigkeit die Stellung verändern konnte.
    »Stopp !« Die Stimme von Illium, der in den Ring schlenderte. Sie war überrascht, ihn an diesem Morgen zu sehen, da die Ankunft des Kolibri für den vergangenen Abend angekündigt gewesen war. Laut Illium hatte sich seine Mutter jedoch wegen eines Sturms verspätet und würde nun frühestens in ein paar Stunden landen. »Los, hoch mit euch .«
    Während sie aufstand und zusah, wie Venom sich mit einer fließenden Bewegung aufrichtete, juckte es sie in den Zehen, ihn wieder umzutreten. »Ich hätte blind werden können .«
    Ein geschmeidiges

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