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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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besaß große Macht und wusste viel mehr über die Welt, aber sie hatte ein Herz, das stark genug war, einen Mann zu lieben, der ihr seines vielleicht niemals ganz öffnen würde … doch schon ein kleines Stück von Jason würde ihr alles bedeuten, reine, überwältigende Freude.
    Jason beobachtete, wie Mahiya auf den Krater zuging, in dem sich der See um Nivritis Wasserpalast kräuselte. Sie hatte hierher zurückkehren wollen, und der Inhalt des Briefes hatte ihm keinen Grund gegeben, sie daran zu hindern. Da Nivriti einen Namen verwendete, den zu jenem Zeitpunkt nur Vanhi gekannt hatte, musste der Brief echt sein, also müsste dieser Ort ein sicheres Refugium für Mahiya sein. Trotzdem wollte Jason Vanhi noch einmal überprüfen, um sicherzugehen, dass die Vampirin nicht ein heimliches, hintergründiges Spiel trieb.
    Die Tränen, die Mahiyas Blick zuvor getrübt hatten, waren aus ihren Augen verschwunden, als sie ihm nun ihre Flügel zuwandte. Das Pfauenblau und Hellgrün darin sah im Bergsonnenlicht umwerfend aus. Wäre Jason allein gewesen, hätte er einen besser verborgenen Standpunkt gewählt, und auch jetzt stand er im schwachen Schatten eines Baumes, der genug Wurzeln in den Boden hatte schlagen können, um zu einer beachtlichen Größe heranzuwachsen.
    Aber obwohl Mahiya hatte lernen müssen, sich im Schatten eines heimtückischen Hofes zu bewegen, war sie ein Geschöpf des Lichts. Und doch wirkte sie weder beunruhigt noch abgestoßen von der schwarzen Flamme, in der sich seine Macht manifestierte – wenn er sie in den Armen hielt, versuchte sie, sich enger an ihn zu drängen, bis er jede sanfte Erhebung und Vertiefung ihres Körpers spüren konnte. Während er über den Beschützerdrang nachdachte, der ihn veranlasst hatte, sie festzuhalten, blickte sie ihn aus ihren goldbraunen Augen über die Schulter hinweg an und fixierte ihn mit zielsicherer Präzision.
    »Da ist noch eine Sache«, sagte sie, als sie auf ihn zukam. »Ich stimme dir zu, dass ein Militärschlag unwahrscheinlich ist, aber wir haben keinen Anhaltspunkt dafür, wie lange sie bereits frei ist. Der Angriff auf Eris war nur der Beginn dieses Tests.«
    »Das bedeutet, sie könnte viel mehr Unterstützung gefunden haben, als uns klar ist.« Jason nickte. »Anoushkas Tod hat Neha tief getroffen und könnte dazu geführt haben, dass sie bei der Überwachung von Nivritis Gefangenschaft nachlässig wurde.«
    Mahiya blickte zu Boden, Falten bildeten sich auf ihrer Stirn. Dann sah sie wieder auf. »Oder … vielleicht hat Neha meine Mutter jahrelang verrotten lassen, ohne nach ihr zu sehen – sie setzt Isolation gern als Strafe ein.«
    Wie eine gewaltige Woge aus schwarzem Feuer brandete die Dunkelheit in ihm auf. »Niemand wird dich jemals wieder einsperren«, sagte er leise und in dem vollen Bewusstsein, dass er damit ein Versprechen gab, das ihn leicht in die Schusslinie eines Erzengels bringen konnte.
    Von Mahiyas Gesicht ging ein Strahlen aus, das ihn nicht mehr losließ. »Ich weiß.« Sie spreizte die Flügel und legte die Hand an seine Wange. Die Zartheit in dieser Geste war überraschenderweise so kraftvoll wie die Schneide eines Messers, und Jason hatte das verwirrende Gefühl, seine Welt habe sich für immer verändert.
    »Gib mir diese Nacht Zeit«, sagte er, indem er versuchte, dem Chaos etwas Ruhe abzuringen. »Vielleicht kann ich etwas Licht in die Angelegenheit bringen.« Er hatte Kontakte und Mitarbeiter im ganzen Land – nur hatte er bis zu diesem Augenblick noch nicht gewusst, welche Fragen er ihnen stellen musste.
    Mahiya löste sich von ihm und sah ihn aus fröhlich lachenden Augen an. »Du bist wundervoll.«
    Seine Abwehrmechanismen lösten Alarm aus. »Mahiya, versuch nicht, mehr in mir zu sehen, als da ist.«
    Sie neigte den Kopf ein kleines Stück zur Seite. »Vielleicht komme ich ja doch nach meiner Mutter – ich habe mich für dich entschieden, Jason. Und auch wenn es eine dumme Entscheidung ist, werde ich sie niemals bereuen.«
    Als sie sich abwenden wollte, schloss er die Hand um ihr Handgelenk und zog sie an sich. Sie wehrte sich nicht, sondern hielt still, in ihren Augen glommen Entschlossenheit und eine weitaus gefährlichere Emotion.
    »Ich kann dir nicht geben, was du willst«, wiederholte er, doch allein bei dem Gedanken, die Verbindung zwischen ihnen lösen zu müssen, drohte er innerlich zu zerreißen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er einen kleinen Teil seiner selbst einer Geliebten anvertraut.
    Ein

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