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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Bellen des Hundes argumentiert, wird vor dem hohen Gericht keinen Prozeß gewinnen”’ Am Feuer der Amazonen wurde es still. Nur Camilla, die sich gerade die Stiefel auszog, konnte sich noch nicht beruhigen.
„Ich habe die alte Leronis von Arilinn kennengelernt - ich sage nicht wo, aber ich war damals noch sehr jung”, vertraute sie Magda mit leiser Stimme an. „Sie heilte mich, als ich die Heilung von Körper und Geist bitter nötig hatte - etwas davon habe ich dir berichtet. Aber die Bewohner des Turms von Arilinn wissen nichts über die Sorgen der einfachen Leute. Wäre mein Unglück einem Mädchen aus dem Volk widerfahren, hätte die Dame die Schultern gezuckt und ihren Angehörigen geraten, sie an den erstbesten Mann zu verheiraten, der beschädigte Ware haben wolle. Da ich eine von ihnen war, hatte sie Mitleid mit mir .. ” Abrupt brach sie ab. „Was ist los mit mir, daß ich so quassele?”
Magda drückte im Dunkeln ihre Hand. „Was du mir auch erzählst, ich werde es niemals weitersagen, das verspreche ich dir, Schwester!” „Diese Frau nannte mich eine Liebhaberin von Frauen, als sei das die schlimmste Beleidigung, die sie sich vorstellen konnte”, murmelte Camilla. „Es beschämt mich nicht, das ausgesprochen zu hören…nur wenn ich unter Frauen bin, die es als Schimpfwort benutzen.. “
„Du bist meine Freundin, Camilla. Es kümmert mich nicht, was du bist” „Ich nehme an, du weißt, daß ich gern mehr wäre als deine Freundin”, erwiderte Camilla. „Das sollte ich nicht sagen, wenn du verletzt bist, aber ich liebe dich…und ich würde es dir sehr gern zeigen. Aber ich bin kein Mann, und meine Freundschaft ist nicht davon abhängig. Du hast die Wahl.. ” Ihre Stimme verklang, und Magda war sehr beunruhigt. War es das, was sie wollte, war sie darum vor Jaelle davongelaufen? Ihr fiel der alte Kinderspruch ein: Nur die Wahrheit verletzt. Da sie unter lauter Frauen lebte, war es sicher nicht verwunderlich…Vielleicht wünschte sie es sich tatsächlich. Ihre Ehe mit Peter war an der Klippe gescheitert, daß sie unabhängig sein und ihm Konkurrenz machen wollte; sie hatte sich nicht damit zufriedengegeben, in ihm den Gatten und Liebhaber zu sehen. Ebenso wenig hatte sie den Drang verspürt, sich einen anderen Liebhaber zu suchen oder sich irgendeinem anderen Mann zuzuwenden. Bis ins Innerste aufgestört, dachte sie: Vielleicht will ich eine Frau, ich weiß es nicht, ich liebe Camilla wirklich, aber an so etwas habe ich nie gedacht… Vielleicht sollte ich Camilla als Liebhaberin nehmen, es würde sie glücklich machen und mir nicht weh tun, und wenigstens könnte ich dann feststellen, ob es mein eigentlicher Wunsch ist. Aber möchte ich es herausfinden? Sie sagte freundlich zu Camilla: „Wir werden darüber reden, wenn wir wieder in Thendara sind, das verspreche ich dir”, und es wurde ihr warm von der tröstenden Berührung der älteren Frau.
Sie lag mit dem Kopf an Camillas Schulter da, und dann merkte sie, daß Camilla eingeschlafen war. Magda jedoch fand keine Ruhe. Die Schmerzen in ihren Füßen waren fast vergangen, nur juckte die heilende Haut zum Wahnsinnigwerden, und natürlich durfte sie sich nicht kratzen. Wie hatte Lady Hilary das gemacht? Und jetzt las sie schon wieder Gedanken… Sie lauschte auf die leisen Geräusche des Lagers und auf das ferne Brüllen des Feuers. Würde es wieder über die Schneise springen, wie es das schon einmal getan hatte, und plötzlich, alles vernichtend, über ihnen zusammenschlagen? Sie schliefen hier, und andere kämpften gegen die Flammen…
Nach einer Weile war es fast, als schlafe sie, aber sie war sich immer noch ihres fröstelnden Körpers und der schrecklich juckenden Füße bewußt, obwohl sie aus einer in Graue verschwimmenden Höhe auf das Lager hinunterzublicken schien. Sie sah sich selbst an Camilla geschmiegt liegen, sah die anderen Frauen, die sich der Wärme wegen zusammendrängten, die ersterbenden Kochfeuer,
sorgfältig von schützenden Steinen umgeben. Dann erkannte sie die leuchtenden Farben der Mäntel, die die drei Comyn trugen, der große Mann namens Ann’dra, Lady Hilary mit ihrem blauen Umhang und dem feuerfarbenen Haar, der dunkle, bescheidene Lord Damon, die schweigsame Frau, die, wie man ihr gesagt hatte, Lady Callista war. Sie hatten sich irgendwie zusammengeschlossen, Tänzern um einen Lichtschimmer gleich, der blau war wie die Matrix, mit der Lady Hilary ihre Füße geheilt hatte… Sie vollführten komplizierte

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