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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Figuren, und gleichzeitig knieten sie unbeweglich, auf die Matrix konzentriert… Ferrika streckte die Hand nach Magda aus und zog sie in den Kreis, und sie tanzten zwischen Wolken, sie half Hilary, die Wolken einzusammeln und über den Himmel zu rollen bis dahin, wo unten das Feuer wütete… Sie stieß die Wolken nach unten, sie fühlten sich unter ihren Händen feucht und weich wie Brotteig an, und als sie sie drückte, rieselte Feuchtigkeit heraus. Sie wurden weicher und weicher und biegsamer, Regentropfen bildeten sich, es begann zu gießen und dann zu strömen…
Mit einem Ruck wachte Magda auf. Tropfen platschten ihr aufs Gesicht. Neben ihr fuhr Camilla in die Höhe und rief: „Es regnet!” Und überall im Lager brachen die Menschen in Jubelgeschrei aus. Gegen diesen schweren, alles durchdringenden Regen konnte sich kein Feuer behaupten. Und ich war daran beteiligt, sagte Magda verwirrt zu sich selbst und verjagte den Gedanken. Zweifellos hatte sie die ersten Tropfen gespürt, und daraus war der ganze Traum entstanden. Einige der Frauen trugen eilends ihre Decken in den Schutz der Bäume und Wagen. Camilla nahm eine Plane aus ihrem Pack, breitete sie über ihr und Magdas Lager und winkte Rafaella und Keitha, sich ihnen in diesem kleinen, improvisierten Zelt anzuschließen. Der Regen strömte immer weiter nieder, und in die Freude mischten sich Laute des Unbehagens über die Nässe und Kälte. Aber es war besser, das räumten alle ein, zu frieren als zu verbrennen, und jetzt waren Ernte und Vieh und Bäume gerettet.
War das reines Glück, überlegte Magda, oder meteorologisches Wissen oder hatten die Comyn-Aristokraten mit ihren Matrices den Regen erzeugt? Der einzige Grund, letzteres anzunehmen, war ihr bizarrer Traum. Oder war es doch kein Traum gewesen? Es war unwahrscheinlich, daß sie das Unwetter herbeigerufen hatten. Andererseits war es noch
unwahrscheinlicher, daß Lady Hilary ihre verbrannten Füße geheilt hatte, ohne sie auch nur zu berühren.
Wer war sie, daß sie den Kräften anderer Menschen Grenzen setzte? Ein langes Donnergrollen unterbrach den Gedankengang. Sie klammerte sich an Camilla, ihre Füße waren kalt wie Eis, und irgendwer knurrte: „Verdammt noch mal, haben die keinen Regen ohne Überschwemmung und Blitze fertiggebracht?”
Manche Leute, dachte Magda schläfrig, waren nie zufrieden.
    5. Kapitel
Jaelle wurde es morgens immer noch nicht übel, aber sie fühlte sich jämmerlich und hatte die Gewohnheit angenommen, im Bett liegenzubleiben, während Peter sich rasierte und duschte und für die Arbeit fertigmachte. Erst wenn er ihr einen Abschiedskuß gegeben hatte, stand sie auf und nahm einen Imbiß in der Wohnung ein - das war einfacher, als wenn sie sich am frühen Morgen hätte zwingen müssen, die fremdartigen Gerüche der Cafeteria zu ertragen.
Als sie heute Cholaynas Büro betrat, waren Monty und Aleki dort, stöberten in Akten herum und besahen sich Ausdrucke.
„Auf Alton-Land brennt es”, sagte Cholayna. „Ich war mit dem Hubschrauber draußen, und ich kann einfach nicht glauben, daß sie das Feuer mit der Hand bekämpfen”
„Das haben wir jahrhundertelang gemacht, lange bevor die Terraner hier landeten”, erklärte Jaelle steif, „und wir werden es immer noch so machen, wenn sie wieder fortgegangen sind.”
Peter kam herein, und Jaelle sah, daß er für den Außendienst angezogen war: Lederhose, Wolljacke, Überrock und mit Rabbithornpelz gefütterter Mantel, dazu hohe Stiefel. Sie beneidete ihn. „Fertig, Monty? Aleki, denken Sie immer daran, daß Sie taub, stumm und schwachsinnig sind. Mit Ihrem Akzent können Sie sich unmöglich als Darkovaner ausgeben, aber Sie bekommen so eine Chance zum Beobachten”
Cholayna schob eine Patrone in ihr Terminal, und ein verschwommenes Bild flackerte über den Schirm, wallende Rauchwolken, lange Reihen von Männern und Frauen, die einen Streifen Land mit
Hacken und Harken und primitiven Werkzeugen rodeten, ein paar Männer zu Pferde, die ihnen die Richtung wiesen.
„Keine erdbewegenden Maschinen, keine Traktoren, keine Streuflugzeuge! Wir haben ihnen unsere Hilfe angeboten - es sieht doch ganz so aus, als könnten sie froh sein, wenn wir die Flammen mit Schaum löschen. Aber seit der Entdeckung des Flugzeugs, das in den Kilghardbergen nahe Armida abstürzte, sind die Eingeborenen allergisch gegen Überflüge”, berichtete Monty. „Sehen Sie mal, am Ende jener Schneise liegen drei Dörfer…” Monty zeigte sie ihnen, als das

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