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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zeigen mir, wie ich Zugang zu Ihren anderen Berichten bekomme oder die Erlaubnis
erhalte, mit ihnen zu arbeiten, okay? Guter Gott, Mädchen, haben Sie keine Ahnung davon, daß Ihre Arbeit nicht nur hier, sondern überall im Imperium als beispielhaft gilt? Schon auf Alpha habe ich über Lornes Arbeit auf Cottman Vier gehört, und ich hoffte, ich würde mit Ihnen zusammen zum Einsatz geschickt!”
Schmeichelei, dachte Magda. Er versucht, zu bekommen, was er haben will. Das ist alles. Aber nach den Entmutigungen und Selbstzweifeln der letzten Wochen berührte es etwas so tief in ihrem Inneren, daß sie nicht umhin konnte, sich bei diesen Worten warm und zufrieden zu fühlen. „Na gut. Wenn Sie mir ein paar Minuten lassen, damit ich in die Kredittransfer-Abteilung hinuntergehen kann…”
„Soviel Zeit, wie Sie möchten”, antwortete er liebenswürdig, nachdem er seinen Willen durchgesetzt hatte.
Sie passierten das von Raumpolizei bewachte Tor, und es war wie früher, wenn sie mit Peter von einem Einsatz zurückgekehrt war, noch in darkovanischer Kleidung, aber bereit, die darkovanische persona abzunehmen und zu ihrem wahren Ich zurückzukehren. Damals glaubte ich, es sei mein wahres Ich und die darkovanische Margali nu reine Maske. Was ist die Wahrheit? Magda war sich nicht mehr sicher.
Montys Wohnung lag im Block für das unverheiratete Personal, nicht allzu weit von Magdas alten Räumen. Er bot ihr Platz an und fragte, was sie trinken wolle.
„Kaffee”, antwortete sie, ohne einen Augenblick zu zögern. „Wenn Sie mich fragen, was mir am meisten gefehlt hat, so ist es Kaffee… und eine warme Dusche am Morgen”
Monty trat an seine Konsole, um den Kaffee zu wählen. „Es ist wohl ziemlich primitiv im Gildenhaus?”
„O nein!” Wieder einmal ärgerte sie sich über ein Vorurteil. „Dort gibt es heißes Wasser, Badewannen, alles… Es ist nur so, daß sie einen anderen Lebensstil haben und den Dingen einen anderen Stellenwert zuordnen. An manches muß man von kleinauf gewöhnt sein. Zum Beispiel sind sie überzeugt, ein kaltes Bad sei genau das, was man braucht, um morgens wach zu werden, und in warmem Wasser schwelge man am Abend. Und ich mußte mich anpassen” Sie lachte und drehte die Kaffeetasse zwischen den Händen. „Ich habe nie erkannt, wie terranisch ich bin, bis ich achtundzwanzig Stunden am Tag, zehn Tage in der Woche darkovanisch sein mußte” Sie nahm
einen Schluck Kaffee. Er schmeckte ihr immer noch gut, trotz der plötzlichen Fremdartigkeit, aber sie fragte sich, ob sie von dem Koffein, an das sie nicht mehr gewöhnt war, unerwartet high werden würde. „Also, was wollen Sie wissen? Sprachen? Das ist einfach. Schlafen Sie mindestens sieben Tage lang mit dem Kortikator-Band. Zu viele Leute hier versuchen zu mogeln - nach einem oder zwei Tagen können sie sich verständlich machen, und dann plagen sie sich nicht mehr mit dem Kortikator ab. Das kostet Zeit. Ich bin natürlich mit der Sprache aufgewachsen; die Bänder, die Sie benutzen, stammen wahrscheinlich von mir. Aber als ich die Trockenstädter-Sprache lernte, habe ich zweimal volle zehn Tage damit geschlafen. Sie müssen die Sprache nicht nur oberflächlich beherrschen, sondern da, wo es zählt, in Ihren Eingeweiden. Solange wir noch keine vollständigen Bänder hatten, ließen sich Entschuldigungen finden, aber jetzt haben wir sie. Programmieren Sie die ganze Zeit Ihr Unterbewußtsein, nehmen Sie nicht nur den einfachen Sprachkurs. Sie sind doch befugt, einen Braniff-Alpha-Kortikator zu benutzen?”
„So ein Ding macht mich nervös. Mir gefällt der Gedanke nicht, daß an meinen Nervensynapsen herumgepfuscht wird”
„Es ist die einzige Methode, mit der Sie eine Sprache ebenso gut lernen können, als ob Sie mit ihr aufgewachsen wären”, sagte Magda. „Und es ist besser, als taubstumm zu sein!”
„Das stimmt” Monty lachte. „Würden Sie jetzt einen Bericht über die Freien Amazonen - oh, entschuldigen Sie, die Entsagenden… sprechen…” Sie korrigierte seine Aussprache und war sich darüber im klaren, daß sie Zeit gewinnen wollte. Doch ein Dutzend ihrer Schwestern würde hier in der Medizinischen Abteilung arbeiten. In gewissem Sinn tat sie es für die Gilde. Monty brachte ihr einen Stimmschreiber, und Magda machte sich an die Arbeit.
„Der Name ,Gilde Freier Amazonen’, wie er üblicherweise von Terranern und im Imperium benutzt wird”, begann sie, „ist eine romantische Fehlinterpretation, basierend auf einer

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