Gildenhaus Thendara - 7
Augenblick startenden Schiff in die Alpha-Kolonie abzuschieben und ein Disziplinarverfahren vor dem Hauptzentrum des Nachrichtendienstes gegen mich einzuleiten. Schließlich wandte ich mich über seinen Kopf weg an Alessandro Li, der schließlich im Rang höher steht als er, und Cholayna wo warst du, Mag, verdammt noch mal? Es betraf doch auch dich. Und was hattest du mit Monty vor?”
„Es tut mir leid, daß du Ärger hattest, Peter” Ganz bestimmt würde sie mit ihm nicht ihre Beziehung zu Monty diskutieren, und hier schon gleich gar nicht. „Dann ist jetzt alles wieder in Ordnung?”
„Bis er von neuem auf mich losgeht. Gott, ich gäbe zehn Jahre meines Lebens, wenn dieser Mann von Darkover weggeschickt würde! Ich schwöre, wenn ich am Leben bleibe, werde ich dafür sorgen. Sogar sein eigener Sohn weiß…” Er brach ab. „Aber was machst du hier, Mag? In diesem Lokal?” Sein entsetzter Blick fiel auf den Tisch, der als einziger außer dem ihren noch besetzt war. Dort betatschten sich zwei betrunkene Männer, und der feminine Jüngling, der mit Marisela getanzt hatte, war mit dem Kopf auf dem Tisch eingeschlafen. Traurig und mit ein bißchen Mitleid stellte Magda fest, daß er die Schmetterlingsspange einer Frau in seinem langen Haar trug.
„Maggie, weißt du denn nicht, was das für ein Lokal ist?”
Sie schüttelte den Kopf. Er sagte es ihr. Seine Empörung schien fehl am Platz zu sein.
„Wenigstens wird hier niemand eine Frau ohne Begleiter belästigen. Und schließlich bist du ja auch hier!”
„Auf der Suche nach dir”, verteidigte Peter sich. „Man sagte mir, ein paar Frauen aus dem Gildenhaus würden hier immer noch trinken und tanzen - wollte mit dir reden”, erklärte er mit trunkener Ernsthaftigkeit. Geistesabwesend griff er nach Camillas Glas, das auf dem Tisch stand, und trank daraus. Sofort wurde seine Zunge noch schwerer. „Brauche dich”, stammelte er. „Brauche dich, damit du mit Jaelle redest. Du bist ihre Freundin. Auch meine Freundin. Gute Freunde. Wir beide brauchen dich. Du mußt mit ihr reden, ihr sagen, was es bedeutet. Eine gute terranische Ehefrau zu sein. Uns versöhnen. Sie bekommt ein Kind”, informierte er Magda wichtig. „Mein Kind. Du mußt sie auf Vordermann bringen, damit sie mir hilft, statt sich die ganze Zeit gegen mich zu stellen. Ich muß mit den höheren Dienstgraden auf gutem Fuß stehen, damit wir unser Baby hier großziehen dürfen. Meinen Sohn. Nur will sie mir nicht auf die richtige Weise beistehen. Sie weiß nicht, wie man mit terranischen Bürokraten umzugehen hat. Du bist mit dem alten Montray immer prima zurechtgekommen. Maggie, rede mit ihr, sag ihr…”
Magda sah ihn an. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte.
„Du”, stieß sie endlich hervor, „du mußt völlig den Verstand verloren haben, Peter! Du willst, daß ich ich! mit Jaelle rede und ihr klarmache, wie sie sich als deine Frau zu verhalten hat? So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht vorgekommen!”
„Du weißt doch, in welcher Klemme ich sitze, wie wichtig es ist, daß…” „Mach es so wie ich”, fuhr sie ihn an. „Sag ihnen allen, sie sollen zur Hölle gehen. Wenn du es dir gefallen läßt, daß sie dich herumschubsen, brauchst du nicht weinend zu mir zu kommen!”
Er griff nach ihrer Hand, hielt sie fest, starrte ihr mit der Intensität eines Betrunkenen in die Augen.
„Hätte dich nie gehen lassen sollen”, lallte er. „Der größte Fehler meines Lebens. Gibt niemanden wie dich, Maggie. Du… du bist und bleibst die Beste. Aber da ist jetzt Jaelle. Ich liebe sie. Wenn sie sich nur in ihre Rolle finden und mit ihrer ganzen Persönlichkeit hinter mich stellen würde, wie es ihre Pflicht ist! Und dann unser Kind. Mein Kind. Des Kindes wegen muß ich mit ihr zusammenbleiben. Kann sie nicht wegschicken. Das Kind soll nicht wie irgendein verdammter Eingeborener fernab der Zivilisation aufwachsen. Ich wünschte, du hättest mir ein Kind geschenkt, Maggie, du hättest es richtig gemacht… Du mußt uns helfen, Mag. Meine Freundin. Jaelles Freundin. Rede mit ihr, Maggie”
„Peter”, antwortete sie hilflos, „du bist betrunken. Du faßt nicht mehr, wie empörend das ist, was du sagst. Geh nach Hause, Peter, und schlafe deinen Rausch aus. Es wird alles anders aussehen, wenn du wieder nüchtern bist…”
„Du sollst mir zuhören!” Er packte sie, zog sie eng an sich. „Du sollst endlich begreifen, in welcher schrecklichen Situation ich bin…”
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