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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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unentschlossen drein. „Kümmere dich um sie, Camilla, nur solange, wie ich brauche, um nach oben zu laufen und Keitha zu wecken…”
„Pah!” Camilla krauste verächtlich die Nase. „Ihr Leroni, ihr bildet euch ein, die Antworten auf jede Frage zu kennen, wie? Geh du nur und bringe ein Kind ans Licht der Welt, was du am besten
kannst; ich sorge für Margali!” Sie legte den Arm um Magdas Schultern. Marisela seufzte, wandte sich den kleinen Mädchen zu und griff nach der schwarzen Segeltuchtasche, in der sie die Werkzeuge ihres Hebammenberufs mit sich trug.
„Dann wollen wir zu eurer Mama gehen, meine Lieben”
„Und auf uns wartet Mutter Lauria”, sagte Camilla zu Magda. Und Magda riß sich zusammen und folgte ihr in das Büro. Sie meinte, den beunruhigten Blick der blauen Augen Mariselas in ihrem Rücken zu spüren.
Doch im Inneren des Büros war es, als sei ein Knopf gedrückt und ihr Gehirn in einen anderen Gang geschaltet worden, zurück zur Normalität. Camilla war vollkommen abgeschirmt… Sie wird mir nichts derart Unglaubliches antun, wie Marisela es getan hat, jahrelange Gewohnheit hat ihre Barrieren stark gemacht. Ich glaube auch nicht, daß Camilla genug in meinen Gedanken gelesen hat, um zu erkennen, daß ich Terranerin bin. Aber vielleicht hätte ich Marisela bitten sollen zu bleiben, vielleicht kann sie mir beibringen, das alles auszuschließen… Magda blickte von Cholaynas klugen braunen Augen zu Camillas gleichmütigen grauen und kam zu dem Schluß, es sei gar nichts geschehen. Sie hatte es sich nur eingebildet. Camilla hörte konzentriert Cholaynas Ausführungen über die notwendigen Eigenschaften der zukünftigen medizinisch-technischen Assistentinnen zu.
„Gwennis”, schlug Camilla vor. „Margali, sie war in der Nacht, als wir dir den Eid abnahmen, unter deinen Eidesschwestern. Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr an sie - es ist ein Verbrechen, daß du deine eigenen Eidesschwestern nicht kennst. Sie würde sich gut eignen, schon die Tatsache, daß sie bereit war, nach Nevarsin zu reisen und dort zu lernen…” „Wenn sie Margalis Eidesschwester ist”, unterbrach Mutter Lauria sie, „möchte ich die beiden nicht gleich nach Gwennis Rückkehr wieder trennen, indem ich Gwennis in die Terranische Zone schicke, es sei denn, Margali würde ebenfalls gehen” Magda begriff - und von neuem verblüffte sie die unterschiedliche Auffassung -, daß Mutter Lauria es genauso meinte, wie sie es gesagt hatte. Sie setzte so völlig andere Prioritäten, daß Magda auch nach einem halben Jahr im Gildenhaus immer noch nicht wußte, wie ihr Verstand arbeitete. Die Gildenmutter hielt es tatsächlich für wichtiger, daß Magda und Gwennis zusammenblieben, weil der reine Zufall sie beide in der
Nacht, als Magda den Eid leistete, in der Reiseunterkunft zusammengeführt hatte, als daß Gwennis die Chance bekam, bei den Terranern zu studieren! Plötzlich fühlte Magda sich von neuem als Fremde und wehrte sich wütend dagegen. Camilla sah sie erwartungsvoll an. Sie mußte Stellung nehmen. „Ich weiß gar nichts über Gwennis”, sagte Magda, „ich war doch nur diese eine Nacht mit ihr zusammen” Camilla und auch Mutter Lauria wären bestimmt entsetzt, wenn sie gestand, daß ihr von diesen Frauen niemand anders als Jaelle und Camilla im Gedächtnis geblieben war. Sie erinnerte sich nicht einmal mehr, welche der Anwesenden Gwennis gewesen war und wie die anderen beiden geheißen hatten - Sherna? Devra? Und doch war sie mit ihnen durch den Eid verbunden.
Noch Stunden arbeiteten sie in Mutter Laurias kleinem Büro. Am späten Nachmittag - schon verblaßte das Sonnenlicht im Zimmer - streckte Mutter Lauria sich und gähnte.
„Also, ich glaube, wir haben die richtige Gruppe beisammen. Hoffentlich sind die Frauen, die wir ausgewählt haben, einverstanden. Wenn sie sich alle weigern, müssen wir von vorn anfangen…”
„Sie werden sich bestimmt nicht alle weigern”, meinte Camilla. „Vielleicht eine oder zwei, und aus dem Grund haben wir ja auch zehn statt nur fünf oder sechs ausgesucht. Und natürlich werdet Ihr mit ihnen reden wollen Cholayna”, setzte sie etwas schüchtern hinzu. Magda sah mit Freuden, daß die beiden sich sympathisch fanden. Aber Cholayna hat noch nicht erwähnt, daß ich Terranerin bin. Was wird Camilla denken, wenn sie es erfährt? Wird sie mich hassen? Ich liebe sie, ich will mich nicht von ihr trennen, und dann sagte sich Magda, daß sie müder sein mußte, als sie geglaubt

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