Gildenhaus Thendara
Magdas Hand. Magda nahm ihr Messer und befestigte es am Gürtel, und sie war sich bewußt, daß Alessandro Lis Augen jeder ihrer Bewegungen folgten. Sie errötete und schalt sich albern. Er konnte unmöglich wissen, was zwischen Monty und ihr geschehen war, und wahrscheinlich würde es ihn, wenn er es wüßte, gar nicht interessieren. Sie sagte: „Wenden Sie sich deswegen an Peter, Monty. Er kann Ihnen ein gutes Schwert besorgen, und soviel ich weiß, ist der Kauf eines Schwertes eine Wissenschaft für sich - man muß wissen, was man tut, und auf einem an Metallen armen Planeten sind sie nicht billig! Es ist eine Anschaffung fürs Leben”
„Denken Sie daran, sich im Schwertkampf zu üben, Monty?”
„Nein, aber ich werde im Feld erst dann fähig sein, mich als Darkovaner auszugeben, wenn ich mit einem Schwert umgehen kann
oder doch zumindest so aussehe, als ob ich es könnte”, antwortete Monty. „Kein Sport, der mich anziehen würde”, meinte Li obenhin. „Ich kenne Ihre Arbeit gut, Miss Lorne, und es ist mir eine Freude, Ihnen einmal leibhaftig zu begegnen. Jaelle hat mir Übrigens den darkovanischen Namen Aleki gegeben”
Magda nickte. „Wer hier lebt, muß einfach einen haben. So lernen Sie, ihn als Ihren Namen zu betrachten. Es wird ein automatischer Reflex, daß Sie darauf hören”
„Genau das ist das Problem mit Vater”, platzte Monty heraus. „Er kann sich nicht vorstellen, er habe irgend etwas mit dieser Welt zu tun. Nach wie vielen? - elf, dreizehn Jahren fühlt er sich immer noch als Fremder? „Nun, schließlich ist er ein Fremder”, gab Aleki zu bedenken. „Auch wenn es für unsere Arbeit nützlich sein mag, gesund ist es nicht, wenn jemand soweit kommt, daß er sich als Bestandteil einer fremden Welt sieht. Ich finde, man sollte nie vergessen, daß man eine Maske trägt, nur so tut, als ob… Die Maske darf nicht zur Wirklichkeit werden. Sicher, wenn wir einen Legaten für Darkover ernennen, muß das ein Mann sein, der echtes Interesse an den Eingeborenen nimmt und imstande ist, sich mit ihnen zu identifizieren. Aber zuerst und vor allem muß er ein Berufsdiplomat des Imperiums sein. Nehmen Sie zum Beispiel Haldane. Er ist auf Draht, er kennt diesen Planeten vorwärts und rückwärts, und er hat einen Verstand wie die sprichwörtliche stählerne Falle. Wenn er ein bißchen älter geworden ist - natürlich brauche ich keinem von euch beiden noch zu sagen, daß es teilweise von meinem Bericht abhängen wird, ob und wann ein Legat nach hier entsandt wird. Haldane ist scharf und ehrgeizig - hat ein paar Schmutzflecken in seinem Dossier, aber er ist noch jung, und er lernt. Was meinen Sie, Miss Lorne? Würde Peter Haldane einen guten Legaten abgeben? Sind Sie die richtige Person zur Beantwortung dieser Frage? Sie waren einmal mit ihm verheiratet, nicht wahr?”
„Ich weiß nicht, ob ich die richtige Person bin”, erwiderte Magda. „Ich mag ihn, aber ich bin nicht blind für seine Fehler, wenn es das ist, was Sie meinen. Natürlich wäre er ein besserer Koordinator als
Russ Montray. Wer wäre das nicht?” Sie sandte Monty einen um Entschuldigung bittenden Blick zu. „Das wäre jeder. Ich auch” „Auf den meisten Welten hätten Sie gute Chancen, Koordinator zu werden, nur nicht auf Darkover”, stellte Aleki fest. „Es ist die alte Geschichte: Diese Gesellschaft würde eine Frau auf dem Posten nicht akzeptieren. Wenn Sie irgendwo anders den Job eines Koordinators wollen, Lorne, werde ich Sie empfehlen. Nicht hier. Sie waren jedoch gerade dabei, mir zu erzählen, was Sie von Haldane halten…”
„Ich bin mir nicht sicher, ob er fähig ist, seine Fehler abzulegen”, sagte sie langsam, beinahe abbittend, „oder ob sie auf eine fixe Idee zurückzuführen sind. So oder so, er ist Darkover verfallen und will hierbleiben” „Ich weiß nicht recht” Aleki schien seine Zweifel zu haben. „In einer solchen Schlüsselposition möchte man doch einen Mann sehen, der ohne jede Frage dem Imperium treu ist, für den das Imperium an erster und der betreffende Planet an zweiter Stelle kommt…”
Magda schüttelte den Kopf. „Wenn es nach mir ginge, würde ich einen Mann aussuchen, für den der Planet an erster Stelle kommt - als Gegengewicht zu all den Bürokraten, bei denen das Imperium den Vorrang hat. Der Legat sollte ein Sprecher für den Planeten sein!”
„Das ist Aufgabe der Senatoren und anderer führender Persönlichkeiten des Planeten in der Regierung des Imperiums”, widersprach
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