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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dort konnte sie auch Proviant bekommen. Ihre Satteltaschen waren beinahe fertig gepackt. Einem plötzlichen Impuls folgend, drückte sie Bethany die Hand und sagte: „Du bist mir eine gute Freundin gewesen, Bethany. Ich verspreche dir, daß ich dich nicht vergessen werde. Jetzt muß ich gehen” Sie eilte davon, ohne auf Bethanys erschrockene Frage zu hören, was sie damit meine. Cholayna war ebenfalls ihre Freundin gewesen. Nicht alle Terraner waren wie Peter oder Montray, völlig ichbezogen und mit nichts als ihrem Ehrgeiz beschäftigt…
Die kleine Wohnung im Block für verheiratetes Personal war noch leer. Gut. So konnte sie gehen, ohne daß es zu einer neuen Konfrontation mit Peter kam. Sie legte ein paar letzte Kleinigkeiten oben auf die Satteltaschen, extrawarme Socken zum Reiten, ein paar Päckchen mit synthetischen Lebensmitteln, die mühelos gegessen werden konnten und schnell Energie und Protein gaben. Mit einem Stich des Bedauerns sah sie auf das Bett, das sie geteilt hatten. Sie war so glücklich gewesen, und jetzt aber sie vergeudete Zeit. Als sie die Riemen der Satteltaschen festzog, sah sie, daß Peter in der Tür stand und sie beobachtete.
„Jaelle! Süße, wohin gehst du? Ich dachte, du hättest gesagt, wir wollten miteinander reden…”
„Das hast du gesagt”, stellte sie richtig. „Und ich habe in Montrays Büro festgestellt, daß du schon zuviel geredet hast, ohne auch nur soviel Höflichkeit zu haben, darüber erst mit mir zu sprechen. Es gibt wirklich nichts mehr zu sagen, Peter. Es tut mir leid; ich will gern zugeben, daß das Scheitern unserer Ehe meine Schuld ist. Aber jetzt muß ich sofort gehen. Mach dir keine Sorgen, ich entziehe mich meiner Pflicht nicht, ich erfülle sie” Sie griff nach den Satteltaschen. Er trat vor und hielt ihre Arme fest. „Du mußt den Verstand verloren haben! Meinst du, ich ließe dich gehen, allein und schwanger? Und es ist ein Sturm im Anzug! Nein, Jaelle. Du bist meine Frau, und es ist meine Pflicht, für dich zu sorgen, und verdammt noch mal, dazu gehört nicht, daß ich dich in die Kilghardberge reiten lasse. Li kann es sich leisten, soviel eingeborene
Führer zu engagieren, wie er will. Meine Frau wird nicht zu ihnen gehören. Basta”
„Ich habe dir bereits auseinandergesetzt”, sagte sie und fühlte, daß ihre Lippen sich zu etwas verzogen, das wie ein Lächeln wirken mochte, aber eine Grimasse des Zorns war, „daß Schluß ist mit unserer Ehe. Ich bin nicht deine Frau ich bin in dem Sinn, wie du das Wort aussprichst, als sei ich ein Spielzeug, das dir gehört und mit dem du machen kannst, was du willst, nie deine Frau gewesen. Ich gestehe dir das Recht nicht zu, mich an der Erfüllung meiner Pflicht zu hindern - oder an irgend etwas anderem, das zu tun ich mich entscheide. Peter, das ist töricht. Ich verlasse dich jetzt, ganz gleich, was du dazu sagst, und bitte, mach dich nicht lächerlich, indem du mir Befehle erteilst, von denen du sehr gut weißt, daß ich sie nicht befolgen werde”
Er versuchte, ihr die Satteltaschen aus der Hand zu reißen. „Willst du diese Dinger wohl hinlegen? Du darfst in deinem Zustand nichts so Schweres heben! Du gehst nirgendwohin, Jaelle. Die Sonne scheint nicht, aber es muß kurz vor Sonnenuntergang sein, und bald wird es anfangen zu regnen oder sogar zu schneien”
Ja, und Aleki ist in diesem Wetter allein. Er kann sich verlaufen, er kann verunglücken. Ich weiß nicht, wie gut er seine Reise geplant hat. „Geh mir aus dem Weg, Peter. Ich habe dir gesagt, ich verlasse dich”
„Und ich habe gesagt, du bleibst hier”, gab er kochend vor Wut zurück. „Du bist meine Frau, und du kannst nicht so mit mir reden. Leg diese Dinger hin! Und dann wollen wir uns setzen, etwas trinken und vernünftig miteinander diskutieren. Du behauptest immer, die Entsagenden seien so vernünftig, aber du benimmst dich wie ein hysterisches schwangeres Mädchen, das ohne nachzudenken in einen Sturm hinausrennen will! Kommt dir das vernünftig vor, Jaelle?”
Er trat an die Erfrischungskonsole und wählte für sie ein heißes Getränk, von dem er wußte, daß sie es gern mochte. Der feine Duft, etwas wie jaco ohne die Bitterkeit, stahl sich ins Zimmer.
„Setz dich, trink deine Schokolade, Jaelle. Versuche, es verstandesmäßig zu betrachten”
„Du meinst, es auf deine Weise zu betrachten?” Sie nahm die Schokolade an; auf dem langen Ritt, der vor ihr lag, brauchte sie ihre Kraft. „Peter, können wir die Abwicklung der

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