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Gilgamesch - Der Untergang

Gilgamesch - Der Untergang

Titel: Gilgamesch - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Geist
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beendete das Gespräch.
    Jetzt notierte er die drei Namen untereinander:
    Steve Watson, Peter Campbell und Hannes Molander. Sein Vater schaute ihm über die Schulter. Er starrte die Namen an, dann sagte er ernst:
    „Du kannst noch einen Namen hinzufügen“. Und als Martin ihn fragend ansah, flüsterte er:
    „Schreib Martin Hesse darunter“. Hermann Hesse machte ein unglückliches Gesicht.
    „Verstehst Du nicht? Die vier Ritter. Steve ist Stephanus, der Mann der Sterne und des Himmels. Peter ist Petrus, der Mann des schwarzen Meeres und des Feuers. Hannes ist die Kurzform von Johannes, der Ritter der Erde und des Kompasses – er ist Ornithologe und eine besondere Eigenschaft aller Vögel ist ihr hoch sensibler, innerer Kompass, mit dem sie das Erdmagnetfeld buchstäblich sehen -, und Du bist Martinus, der Ritter der Luft, die alle Menschen atmen, eine Metapher für den internationalen Handel, die universelle Verbindung und Sprache der Völker des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Ihr seid die vier Ritter der Rose, die dem Guten zur Macht über das neue Zeitalter verhelfen sollen“.
    „Vater, du hast immer an diesen Prophezeiungen gezweifelt“.
    „Vielleicht habe ich mich geirrt. Von einer Katastrophe, die unmittelbar bevorsteht, versuchst Du mich gerade zu überzeugen. Ich habe ein ungutes Gefühl, was die anderen drei Ritter betrifft. Mir ist bekannt, dass seit Jahren Zugvögel verenden, die durch Störungen des Erdmagnetfeldes vom Kurs abkommen, ein sicheres Zeichen dafür, dass die überfällige Polumkehr bevorstehen könnte. Wenn ich an das Pan-Starrs-Projekt denke, das Steve Watson leitet, dann jagt es mir einen kalten Schauer über den Rücken, und bei Peter Campbell denke ich unweigerlich an das Peak Oil Problem. Die Welt steht unmittelbar vor wenigstens vier gigantischen Herausforderungen, die jede für sich genommen das Ende der uns bekannten Zivilisation bedeuten könnte. Sollten sich aber die daraus folgenden Katastrophen auf einen Zeitpunkt fokussieren ...“
    Er presste die Lippen zusammen und fuhr dann fort:
    „Das wäre dann Harmagedon , die Entscheidungsschlacht aus der Offenbahrung des Johannes, und diese Schlacht könnten wir nicht mehr gewinnen“.

49.
     
    Ihr erinnert euch nur an eine Überschwemmung der Erde, obgleich es früher schon manche gegeben hat ..., weil die Überlebenden während vieler Generationen dahingingen, ohne dass sie sich durch die Schrift vernehmbar machen konnten ..., schon manchesmal und auf viele Arten ist die Menschheit vernichtet worden und wird auch wieder vernichtet werden…
    (Platon, Kritias)
     
    „Interessiert es sie nicht, wie all die Dinge zusammenhängen, die sie in den vergangenen Wochen erlebt und so akribisch zusammengetragen haben?“
    Christopher lag an Händen und Füßen gefesselt auf einer Matratze, während der Großmeister der Communitas Saturni auf einem Stuhl sitzend mit einem versonnenen Lächeln auf ihn hinunterblickte.
    Er hatte panische Angst, dass er diesen Ort nicht lebend verlassen würde, und klammerte sich an die Chance, die sich ihm bot.
    Vielleicht konnte er eine emotionale Brücke zu Gryphius schlagen und erreichen, dass sie von ihm abließen. Er musste interessiert wirken und durfte ihn nicht verärgern.
    „Soll ich ihnen die Zusammenhänge erklären?“, fragte Herr Gryphius nochmals eindringlicher.
    „Bitte ja“, flüsterte Christopher mit belegter Stimme.
    Er war gerade erst aus seiner Ohnmacht erwacht und hatte eine raue, trockene Kehle. Von Herbert gab es keine Spur und die Dunkelheit des Raumes wie auch die begrenzte Sicht ließen keine Rückschlüsse zu, wo er sich befand.
    Herr Gryphius schien zufrieden zu nicken, was er in der Dunkelheit nur erahnen konnte, und begann zu erzählen:
    „Es mag auf sie den Eindruck machen, wir seien Wilde, die Chaos und Zerstörung suchen. Ihr Freund Sven Richter vermutet einen Terrorangriff von unserer Seite auf die Trinkwasserversorgung oder etwas Ähnliches.
    Nun, wir haben ihn in diesem Glauben gelassen. Sie alle verkennen unsere wahren Absichten. Das, was wir tun, hat eine lange Tradition in der Geschichte der Menschheit.
    Ich werde ihnen chronologisch die Daten aufzeigen, die für uns von größter Bedeutung sind.
    Der Äonenkalender der Maya basiert auf sehr genauen Beobachtungen und noch älteren Schriften über Ereignisse einer weit zurückliegenden Vergangenheit. Diese schriftlichen Zeugnisse wurden zum größten Teil von Diego de Landa in seinem christlichen Wahn zerstört.

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