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Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Titel: Girl Parts – Auf Liebe programmiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John M. Cusick
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Sun.
    Rose blinzelte.
    Als die DVD zu Ende war, zogen sich Mr und Mrs Sun ins Speisezimmer zurück, um die Mahlzeit zu sich zu nehmen, die Lupe zubereitet hatte. David stand in der Küche und wärmte eine Pizza in der Mikrowelle auf. Rose war allein in der Diele. Mit David Pizza zu essen bedeutete, dass sie zuerst ihr Mittagessen verarbeiten musste, und dazu musste sie ungestört sein. Ihr Körper hatte das Essen auf Dämpfe reduziert, die entweichen mussten. Rose gab einen Rülpser von sich.
    Sie sah Mr und Mrs Sun durch die Glastüren, die das Speisezimmer von der Eingangshalle trennten. Kerzenlicht schimmerte auf ihren beiden Weingläsern.
    Im Familienzimmer sah David fern und bugsierte dabei ein Stück Pizza in Richtung Mund.
    »Mögen mich deine Eltern?«, fragte Rose.
    »Weiß ich nicht.«
    »Würdest du es denn gern wollen?«
    »Ist mir eigentlich egal.«
    »Mir auch.«
    Sie setzte sich und lehnte sich zurück, wobei sie darauf achtete, Davids Schulter nicht zu berühren. Auf dem Bildschirm explodierte ein Hubschrauber.
    »Hör mal, du musst mir nicht immer alles nachmachen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, du musst nicht immer nur das denken, was ich denke.«
    »Willst du denn nicht, dass ich mit dir einer Meinung bin?«
    »Na ja, schon, aber …« Er runzelte die Stirn und überlegte. »Schau, du willst doch, dass ich dich mag, stimmt’s?«
    Rose hüpfte von ihrem Kissen hoch. »Oh ja! Mehr als alles andere.«
    »Okay. Dann möchte ich, dass du dich normal benimmst. Und normale Leute denken ihre eigenen Gedanken. Sie sind einfach nicht ständig einer Meinung.«
    Rose nickte. »Was meinst du, wie oft soll ich anderer Meinung sein als du?«
    David ließ einen langen, langsamen Atemzug entweichen. »Okay, stell dir das folgendermaßen vor.« Er nahm eine Handvoll Fruchtgummis aus der Schale auf dem Tisch. Einige waren sauer, und einige waren süß. »Probier von jeder Sorte einen.«
    Rose steckte erst den einen, dann den anderen in den Mund.
    »So. Welcher schmeckt besser?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Also, ich mag die süßen lieber.«
    »Süßer ist besser.«
    »Sagst du das bloß, weil ich es gesagt habe?«
    »Ja.«
    David seufzte.
    »Gut, ich habe gerade beschlossen, dass ich die sauren lieber mag. Jetzt sind wir also verschiedener Meinung.«
    »In Ordnung«, sagte Rose. »Sauer ist besser.«
    David raufte sich die Haare. »Himmelherrgott!«
    »Tut mir leid! Ich versuche es noch mal.« Sie suchte sich einen sauren Gummi heraus. Er schmeckte unangenehm. Meinungsverschiedenheiten waren unangenehm. David gefielen Meinungsverschiedenheiten. Folglich … »Ich habe mich entschieden, dass ich sauer wirklich lieber mag.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    David grinste. »Stark. Siehst du? Du magst sauer lieber, und ich ziehe süß vor. Das sind gegensätzliche Meinungen.«
    »Und so willst du es haben?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    Sie hielt David die Schale hin. Er nahm eine Handvoll Fruchtgummis und steckte sie sich in den Mund. »Ich mag dich.«
    »Ich mag dich auch.« Sie setzte sich so, dass ihre Schultern sich berührten. »Du kannst jetzt deinen Arm um mich legen, wenn du willst.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich bin mir sicher.«
    Er schlang einen Arm um ihre Schulter, und Rose schmiegte sich an seine Körperkonturen, die Schale geschickt auf den Knien balancierend.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

5. Freitag
    Am nächsten Morgen begegnete David Artie auf dem Parkplatz.
    »Was grinst du denn so?«, wollte Artie wissen.
    David verriegelte die Lenkstange seines Motorrads und klappte den Ständer nach unten. »Weiß nicht. Einfach gut gelaunt, schätze ich mal.«
    David war blendend gelaunt. Gedanken an Rose tanzten ihm im Kopf umher. Es war nicht wie bei einer neuen Beziehung mit einem Mädchen (er konnte nicht mit ihr angeben), und es war nicht wie mit einem neuen Motorrad oder Auto (er konnte sie nicht zur Schule mitnehmen). Es war etwas Neues, etwas ganz Privates, und es gefiel ihm.
    David fragte sich, was Rose wohl gerade machte. Wahrscheinlich saß sie in dem Gästezimmer, das seine Mutter für sie hergerichtet hatte. Jede Nacht musste Rose sechs Stunden »aufladen«. Aber was tat sie den Schultag über? Vielleicht las sie Zeitschriften oder surfte im Internet. Oder vielleicht starrte sie einfach nur die Wand an, wie ein Laptop auf Standby . Als er gegangen war, hatte sie gesagt: »Du wirst mir fehlen, das ist alles.«
    Jungs in taubengrauen Jacketts strömten

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