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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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sagt…«
    Stichwort Damian: »… aber wenn Sie die falschen Teile haben …«
    Schnitt zu Rex: »… und jetzt gleiten wir über ein paar der umwerfendsten Titten, die man je gesehen hat…«
    Wieder Damian: »… passiert am Ende vielleicht…«
    »… und jetzt endlich erscheint das Gesicht…«
    »… ein Desaster.«
    »Weil es sich um das unrasierte, ungewaschene Gesicht eines Kerls handelt, das auf dem Wahnsinnsbody einer Frau sitzt. Und das Beste ist, Bradley, dass es Ihr Gesicht ist, auf Ihrem Körper, vielleicht mit ein paar kleineren Spezialeffekten, und wir sind bereit, dafür dreihunderttausend hinzublättern, inklusive Abzügen …«
    Boswell hüpfte vor Begeisterung auf und ab: »Herr im Himmel, bei den Vermarktungsmöglichkeiten, die uns da vorschweben… Glotze, Printbereich, Plakate … machen Sie spielend eine halbe Million …«
    Bevor ich etwas sagen konnte, übernahm Damian wieder die Regie: »Wir haben da noch eine Idee … wieder dieser Typ, ja? Bei seiner Hochzeit… yeah? Schwalbenschwanzfrack, Sträußchen im Revers, alles Drum und Dran. Und die Braut ist natürlich der absolute Hit… Claudia Schiffer, vielleicht. Oder auch Linda, oder Cindy … ach, wissen Sie, Bradley, wir lassen Ihnen da völlig freie Hand … Sie suchen sich eine aus.
    Jedenfalls ist die Trauung gerade vorbei, und sie fahren mit dem Wagen davon … Schnitt ins Hotelzimmer … Die gleiche Sprecherstimme wie vorhin … Sie steigen aus ihren Klamotten, sie in Seidenstrümpfen, Strapsen, Janet-Reger-Dessous … und er, genau das gleiche! Denn natürlich sind Sie’s wieder, Bradley … was? Mit richtigen Titten! Ich meine, Hand aufs Herz … wenn das nicht kreativ ist.«
    Ich gab keine Antwort. Ich rannte einfach aus dem Saal. Es war schon schlimm genug, diesen Vollidioten zuhören zu müssen. Aber sie sollten mich nicht auch noch heulen sehen.
    Meine Kündigung bei ›Practical Motoring‹ steckte mittags im Briefkasten. Morgen kommen sie meinen Firmenwagen abholen. Gott sei Dank. Ich konnte die Mistkarre eh nie leiden.
    11. Dezember
    Heute habe ich den zweiten Chirurgen aufgesucht. Sein Name ist Dr. Schirinowski. Charmaine und ich waren zusammen bei ihm in der Praxis in der Harley Street. Clive Horrocks hatte geschworen, dass Schirinowski der Star auf dem Gebiet der Plastik-Chirurgie sei. Von dem lustigen Namen einmal abgesehen, war der Kerl die absolute Nummer eins. Wenn er mich nicht wieder zusammenflicken konnte, war die Sache gegessen.
    Und er konnte mich nicht zusammenflicken. Er sagte es mir klipp und klar. Er könne natürlich die Implantate entfernen, kein Problem. Aber weder er noch sonst wer auf der Welt könne mir zu einem funktionstüchtigen neuen Schwanz verhelfen, zumal es in der Geschichte der Medizin noch keine einzige Penis-Transplantation gegeben habe.
    »Ich kann Ihnen nur raten«, sagte er, »das Beste aus Ihrer gegenwärtigen Situation zu machen.«
    Charmaine und ich verließen die Praxis und ließen uns irgendwo volllaufen. Als wir pinkeln mussten, machte ich es auf der Herrentoilette im Sitzen und Charmaine auf der Damentoilette im Stehen. Lange halte ich das nicht mehr aus.
    12. Dezember
    Wir verklagen das Hospital wegen grober Fahrlässigkeit. Heute bin ich beim Anwalt gewesen – ein Typ mit grauem Haar, rosigem Gesicht und einem Nadelstreifenanzug. Er heißt Marcus Pinkney. Auch ihn hat mir Clive Horrocks empfohlen. Er sagte, der Kerl sei ein Genie bei Schmerzensgeld Klagen. Wir gingen zusammen in sein Büro – alles sehr gediegen, Holzvertäfelung, orientalische Teppiche, nur vom Feinsten – und tranken Tee aus schicken kleinen Porzellantässchen, während ich ihm die Sachlage unterbreitete. Ich dachte, er wäre geschockt, so wie die meisten Leute. Aber je länger die Geschichte andauerte, desto breiter strahlte er.
    »Ich habe das also richtig verstanden«, sagte er, »die Möglichkeit, den Eingriff rückgängig zu machen, ist absolut ausgeschlossen?«
    »Genau«, sagte ich. »Absolut.«
    »Wunderbar, einfach wunderbar. Und Sie haben gerade erst als unmittelbare Folge dieses unseligen Zwischenfalls Ihren Job verloren?«
    »So ist es.«
    »Ausgezeichnet«, sagte er. »Könnte gar nicht besser sein.«
    »Vielleicht was Ihren Teil der Sache angeht, Kumpel«, sagte ich. »Für mich könnten die Dinge weitaus besser stehen.«
    »Eben«, sagte Pinkney. »Das ist genau der Punkt. Für Sie stellt sich die Situation fürchterlich dar. Man mag kaum an den Verlust denken, den Sie erlitten haben. Aber

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