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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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Schinken-und-Käse-Sandwich mit ordentlich Mayonnaise und Senf zu schmieren, ein Boddingtons aufzumachen und mir im Fernsehen Fußball anzusehen. Manchester spielte gegen City, und vor dem Spiel brachten sie sicher noch ein paar Interviews, aber Kate wollte davon nichts hören.
    Sie machte für uns beide einen Salat mit Hüttenkäse und schob mich dann ins Badezimmer, damit ich mir die Beine rasierte. »Und vergiss nicht die Achseln«, rief sie, während sie das Fernsehprogramm aufschlug, wahrscheinlich um zu sehen, ob nicht ein schöner alter Schinken auf BBC 2 lief.
    Ein paar Minuten später stand ich bei ihr im Wohnzimmer. »Es hilft alles nichts«, sagte ich. »Die Haare sind so dicht, da komm ich mit der Klinge nicht durch.«
    »Okay. Damit tritt Plan B in Kraft.«
    Wir gingen zurück ins Badezimmer, und sie wies mich an, mich breitbeinig hinzustellen. Dann schmierte sie mich mit einem weißen Schaumzeug ein, das meine Haare auflösen sollte. Meine Beine sahen aus wie zwei monströse Sahne-Baisers und rochen nach einem Cocktail aus verfaulten Eiern, Mülltonnen und toten Hunden. »Verdammte Scheiße! Warum nicht gleich Napalm? Schlimmer als das würde es auch nicht stinken.«
    »Halt die Klappe und lass das Zeug einwirken«, sagte Kate.
    Eine Viertelstunde später erklärte sie mich für gar. »So, und jetzt stellst du dich unter die Dusche und spülst alles runter.«
    Nachdem der Schaum abgespritzt war, waren nur noch ein paar vereinzelte traurige Haarreste an meinen Beinen zu sehen. Ich beseitigte sie mit der Rasierklinge und cremte dann – immer noch unter Kates Aufsicht – meine Beine ein. Danach war ich glatt von der Hüfte bis zu den Zehen. Ich kam mir wie ein gerupftes Huhn vor, und vermutlich sah ich auch genauso aus.
    Kate zeigte sich beeindruckt. »Nicht schlecht. Die Knie sind vielleicht ein bisschen knubbelig, aber ich wünschte, ich hätte deine schlanken Oberschenkel. Also viel Zeit bleibt uns bis zum Beginn der Veranstaltung nicht. Höchste Eisenbahn, dass wir dich in die richtige Stimmung bringen. Hier hätten wir eine Leggings und einen alten Pulli…«
    »Hey! Der gehört mir. Ich habe mich immer schon gefragt, wo der abgeblieben ist.«
    »Na prima. Dann macht es dir sicher nichts aus, ihn zu tragen. Und jetzt zieh dir die Leggings an und komm mit.«
    Nachdem ich mich umgezogen hatte, führte Kate mich ins Wohnzimmer und befahl mir, auf dem Sofa Platz zu nehmen. »Nicht so«, sagte sie, als ich mich hinfläzte, ein Bein auf der Sitzfläche, das andere am Boden. »Also, ich korrigier das jetzt mal.«
    Sie brachte mich in eine halb sitzende, halb kniende Position, wobei ich beide Fersen unter meinen Hintern zu legen hatte und mir ein Kissen vor den Bauch drücken musste. »Na, ist das nicht bequem?«
    Ehe ich etwas sagen konnte, war sie schon durch die Tür in ihre Mini-Küche abgeschwirrt. Kurz darauf erschien sie wieder mit zwei Tassen heißer Instant-Schokolade und einer Packung Taschentücher. Sie blickte auf die Uhr. »Perfektes Tinning.« Dann griff sie zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
    Auf dem Bildschirm erschien ein Ansager: »Auf Kanal Eins geht’s jetzt weiter mit der Rugby-Liga aus Wigan …«
    »Super!«
    »… während Sie bei uns im Zweiten noch einmal David Leans berühmtes Nachkriegs-Melodram
Begegnung
sehen können.«
    »O Gott, nein, nicht so einen Schwarzweiß Mist!«
    »Du hältst dich geschlossen und guckst dir das an«, sagte Kate. »Du bist jetzt ein Mädchen. Und damit verbringen wir Mädchen an kalten Winternachmittagen unsere Zeit.«
    »Blödsinn! Im Old Trafford sind samstags immer jede Menge Mädchen.«
    »Yeah, es gehen auch jede Menge Kerle ins Ballett, nur eben die große Mehrheit nicht. Und jetzt trink deine Schokolade und sieh hin. Das hier ist Kultur, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest.«
    »Kann ich für die Halbzeit-Ergebnisse umschalten?«
    »Pscht!«
    »Die Endergebnisse …?«
    »Schhhh!«
    »Nee, also wirklich. Zumindest die Tabelle wirst du mir doch nicht…«
    Sie zog mir eins mit dem Kissen über, und ich musste mich geschlagen geben. Während der ersten halben Stunde des Films hielt ich mich mit einer Reihe flockiger Bemerkungen und sarkastischer Kommentare bei der Stange, aber danach ging mir die Puste aus. Na ja, man braucht dafür schon ein entsprechend aufgelegtes Publikum, und Kate war in dem Punkt zu keinerlei Konzessionen bereit. Sie machte uns noch eine zweite Tasse Kakao – diesmal mit Minzgeschmack – und

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