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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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Rest hinten zusammengehalten wurde. Ich war gerade fertig, als Kate rosig und noch dampfend vom Bad ins Zimmer kam.
    Als sie mich sah, blieb sie wie angewurzelt stehen und starrte mich an.
    »Was ist los?« fragte ich. »Hab’ ich was falsch gemacht?«
    »Nein, ’tschuldigung, nein. Du siehst gut aus. Deshalb bin ich ja so überrascht. Du siehst… wie soll ich sagen … eben normal aus.«
    »Das Komische ist, ich fühle mich eigentlich auch normal. Ich hatte gedacht, ich würde mich hassen. Aber mein Körper fühlt sich an, als hätte man ihn die ganzen Wochen vorher in Sachen gezwängt, die ihm nicht passten, und jetzt… ich weiß nicht, ich staune fast über mich selbst, dass ich deswegen so ein Riesentheater gemacht habe.«
    »Ach was. Das wäre jedem so ergangen. Allein der Schock.«
    »Ich glaub auch. Egal. Wir müssen los. Dad dreht uns den Hals um, wenn wir zu spät kommen.«
    Auf der Party lief alles ziemlich glatt. Die Gäste kannten mich alle und waren sehr nett zu mir. Keiner machte eine dumme Bemerkung oder stellte blöde Fragen. Es war geradezu erstaunlich, wie selbstverständlich Bradley für sie zu Jackie geworden war. Und das Lustigste war, dass ich als Frau an einem Abend mehr Komplimente bekam als während meines gesamten Männerdaseins.
    Wenn ich beispielsweise als Bradley mit Onkel Frank oder Tante Cheryl geplaudert hätte, hätten wir uns über meinen Job oder meine Wohnung in London unterhalten. Frank brachte das Gespräch meist irgendwie auf Golf. So auf die Tour: »Wie steht’s mit deinem Schwung, mein Junge? Immer noch gut im Training, wie ich hoffe?« Oder er fragte mich, was ich von dem neuen polnischen Spieler hielt, den United unter Vertrag nehmen wollte. Alles ohne Umschweife und knochentrocken.
    Aber als ich sie gestern Abend begrüßte, war beinahe das erste, was Frank sagte: »Ich hoffe, du nimmst es mir nicht krumm, äh … Jackie. Du siehst einfach bezaubernd aus.«
    »Was für ein wunderschöner Rock, Liebes«, sagte Tante Cheryl. »Und diese eleganten Schuhe. Wo hast du die gekauft?«
    Ehe ich mich versah, plauderte ich mit Cheryl fröhlich drauflos, über den Schuhkauf, und wie ich die verschiedenen Haarreifen ausprobiert hatte, und dass der Rock eigentlich Kate gehörte, nur sie ihn nicht leiden konnte.
    »Sie sagte, sie käme sich darin irgendwie billig vor«, sagte ich.
    »Also, wenn wir ehrlich sind – und untersteh dich, ihr das weiterzusagen –, sie hat einfach nicht die Beine für so was, oder?« sagte Cheryl. Sie trat einen halben Schritt zurück und musterte mich von oben bis unten, als ob sie ein neues Möbelstück für ihr Wohnzimmer begutachtete. »Steht dir viel besser. Obwohl, wenn ich das sagen darf, ein bisschen mehr Taille könntest du schon gebrauchen.«
    Frank trat von einem Fuß auf den anderen und ließ seinen Blick schweifen, während er offenbar überlegte, wie lange er noch hier herumstehen und sich dieses Frauengequatsche anhören sollte. Als es ihm endlich gelang dazwischenzukommen, sagte er: »Na, Jackie, war ein prima Spiel heute, was?«
    »Wie bitte?«
    »Na, du weißt schon, das Spiel gegen City. Zwei zu null. Liegen jetzt drei Punkte vorn. Und haben noch ein Nachholspiel.«
    »Heiliger Strohsack«, sagte ich. »Ich habe ja völlig vergessen …«
    Weiter kam ich nicht, weil vom anderen Ende des Wohnzimmers ein lautes Poltern zu hören war. Dad klopfte mit einem schweren Aschenbecher auf die Fensterbank und bat um Ruhe. Er stand da in Anzug und Krawatte, schmächtig und adrett, genau wie ich, aber er war keiner, der sich was vormachen oder sich verscheißern ließ.
    Dad hat sich vom fünfzehnjährigen Laufburschen zum Abteilungsleiter hochgearbeitet, dem ganze Firmenetagen mit mehreren hundert Leuten unterstehen. Er ist weder ein Diktator noch ein Schleifer, und er besitzt Humor. Aber eins habe ich schon sehr früh gelernt – er lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen.
    »Gleich wird hier getanzt«, sagte er, »so wie jedes Jahr …« Es gab eine Runde Applaus und einige Pfiffe. »Aber zuvor möchte ich noch etwas sagen.
    Wie ihr alle wisst, hatte unser Bradley vor einigen Wochen einen scheußlichen Unfall in einem Londoner Krankenhaus.
    Ich spare mir die Details. Ihr habt es sicher alle in der Zeitung gelesen. Aber ich kann euch versichern, dass wir die Ärzte bis auf den letzten Penny verklagen werden.«
    »Verdammt richtig«, rief jemand, »zieht ihnen das letzte verdammte Hemd aus.«
    »Danke, Stan … darauf kannst du dich

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