Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0001 - Die Nacht des Hexers

GK0001 - Die Nacht des Hexers

Titel: GK0001 - Die Nacht des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf.
    Sie wollte noch etwas sagen, doch ihre Stimme war wie gelähmt.
    Zwei Schaufelhände griffen nach ihrem Hals, hoben den Kopf leicht an.
    Noch einmal sah Ann in die Augen des Mannes, erkannte diesen Mörderblick und wußte, daß es kein Entrinnen mehr gab.
    Ein irrsinniger Schmerz fraß sich plötzlich in ihr Genick, dann überkamen sie die Schatten des Todes.
    Langsam richtete sich der Mann auf. Aus glanzlosen Augen starrte er auf Ann Baxter, der er soeben das Genick gebrochen hatte…
    ***
    John Sinclair ging am Nachmittag wieder in das Gasthaus. Es war relativ gut besucht, und dem Inspektor kam das sehr gelegen. Er setzte sich zu einigen Dorfbewohnern an den Tisch, bestellte eine Lage Whisky und versuchte, mit den Männern in ein Gespräch zu kommen.
    Doch die Leute waren zu ängstlich. Sobald John auf die Geschehnisse der nahen Vergangenheit zu sprechen kam, schwiegen sie beharrlich.
    Nur einer sagte: »Das sind Dinge, Mister, die wir uns nicht erklären können. Die Mächte der Finsternis sind auf uns zugekommen.«
    »Tja, da ist wohl nichts zu machen«, lächelte John und erhob sich. »Trotzdem, vielen Dank.«
    Die Männer nickten schweigend.
    Hinter dem großen Holztresen hantierte Paddy, der Wirt, mit finsterem Gesicht. Es war deutlich zu erkennen, daß er John nicht besonders mochte und schon gar nicht seine Fragerei.
    »Ist Miß Baxter noch auf ihrem Zimmer?« erkundigte sich John freundlich.
    Paddy sah ihn griesgrämig an und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    »Aber Paddy. Seien Sie doch nicht so verbohrt. Sie können mich nicht leiden. Klar. Bitte, beantworten Sie mir diese eine Frage, dann sind Sie mich los.«
    Paddy überlegte einen Moment. Dann bequemte er sich zu einer Antwort. »Sie ist weggegangen.«
    John zuckte zusammen. Das paßte ihm gar nicht. Er hätte nicht gedacht, daß Ann Baxter schon so früh verschwinden würde. Teufel, das Girl war in höchster Gefahr.
    »Hat sie Ihnen erzählt, wohin sie wollte?«
    »Nein.«
    Die letzte Frage war an sich überflüssig, denn John kannte Anns Ziel. Trotzdem wollte er sich noch einmal vergewissern, ob Ann vielleicht nicht doch irgendwo anders hingefahren war.
    John Sinclair bedankte sich bei dem Wirt und lief auf sein Zimmer.
    Dort zog er sich um. Er streifte sich einen dunklen Rollkragenpullover über, zog Schuhe mit dicken Kreppsohlen an, schlüpfte in seine schwarze kurze Lederweste, steckte einige Dinge ein und ließ zum Schluß seine Pistole, Marke Beretta, in die Halfter gleiten.
    Dann hetzte John wieder nach unten.
    Sein Wagen parkte noch vor dem Gasthaus. Er klemmte sich hinter das Steuer und fuhr ab.
    Sein Gefühl sagte ihm, daß es auf jede Sekunde ankam…
    ***
    Keuchend kam der Hexer auf die Füße. Er war über den Sarkophag gefallen und hatte sich seinen Ellenbogen aufgestoßen.
    Orgow warf einen Blick auf Lara. Sie hatte von dem Kampf nichts bemerkt. Nach wie vor lag sie in tiefer Hypnose.
    Taumelnd ging der unheimliche Professor in sein Labor. Ein teuflisches Grinsen umspielte sein Gesicht, als er die tote Ann sah. Sein Helfer lehnte an der Wand und starrte aus blicklosen Augen in die Gegend. Seine Schaufelhände zuckten nervös.
    »Das hast du gut gemacht«, lobte ihn der Professor. »Heb die Tote jetzt auf und lege sie auf den Tisch.«
    Der Mörder gehorchte.
    »Geh nach oben«, sagte der Professor weiter. »Nimm deinen Freund und paß auf, daß uns niemand mehr stört.«
    Wie ein Roboter folgte der Mann dem Befehl.
    Orgow sah ihm nach. Seine beiden Helfer waren wie Wachs in seinen Händen. Er hatte sie damals aus Rumänien mitgebracht, genau wie Lara. Man wollte ihn in seinem Heimatland nicht haben, hatte keinen Sinn für seine Forschungen. Auch hier in Schottland hatte man ihn verstoßen. Und nun würde er sich furchtbar rächen. Er, Professor Orgow, der Hexer, würde es ihnen zeigen. Das Grauen würde über das Land kommen…
    Professor Orgow trat an einen Holztisch und nahm ein Becherglas mit der dicken roten Flüssigkeit. Er rührte die Mixtur noch einmal um und stellte das Glas wieder zur Seite.
    Dann ging er mit steifen Schritten in den Nebenraum. Die Kerze in seiner Hand zitterte, als er sich über Lara beugte.
    Halblaut murmelte er unverständliche Worte, bis Lara sich regte.
    Wie in Zeitlupe öffnete sie die Augen, begegnete dem hypnotischen Blick des Professors und stützte sich langsam hoch.
    Vorsichtig entstieg sie ihrem Sarkophag.
    »Komm«, flüsterte Orgow. »Komm mit.«
    Das hypnotisierte Medium folgte ihm

Weitere Kostenlose Bücher