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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihren Schrei fuhren die drei anderen Girls erschreckt aus den Betten hoch.
    Jane Seymor, eine 18jährige, etwas füllige Blondine, packte Rita Wilcox an beiden Schultern.
    »Was ist los, Rita? Warum hast du geschrien?«
    »Linda. Ich – ich… habe sie gesehen. Dort.«
    Sie deutete mit dem Arm auf das offene Fenster.
    »Ich sehe nichts«, sagte Jane.
    »Sie war aber da. Wirklich. Ihr müßt mir glauben.« Ritas Stimme überschlug sich fast.
    »Ist ja schon gut«, beruhigte sie ihre Klassenkameradin. »Nun setz dich erst mal hin.«
    Jane Seymor schloß das Fenster. Die beiden anderen Girls hockten zitternd in ihren Betten und begriffen gar nicht, worum es eigentlich ging.
    Jane Seymor warf sich einen Morgenmantel über, faßte in die Tasche und holte eine Schachtel Zigaretten hervor. Als die vier Mädchen rauchten, sagte sie: »So, Rita, nun erzähl alles noch einmal von vorn.«
    Rita Wilcox berichtete.
    Danach war es einen Moment still.
    Schließlich ergriff wieder Jane Seymor das Wort. »Ich will dir nicht zu nahe treten, Rita, aber glaubst du nicht, daß das alles Einbildung gewesen ist? Vergiß nicht, daß du gefixt hast. Und das Zeug wirkt immer noch.«
    Rita Wilcox schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich bleibe dabei. Was ich gesehen habe, habe ich gesehen.«
    »Am besten ist, du legst dich hin, Rita«, schlug Jane vor.
    Doch die Angesprochene ging gar nicht auf den Vorschlag ihrer Freundin ein. »Habt ihr noch nie etwas von dem Leichenhaus der Lady Laduga gehört?« fragte sie leise. »Und von der unheimlichen Mordserie vor einigen Jahren? Man hat den Täter nie gefunden. Die Leute im Dorf sagen, es wäre Lady Laduga selbst gewesen, die diese Menschen umgebracht hat.«
    Bei Ritas Worten liefen den Girls kalte Schauer über den Rücken.
    »Aber das sind doch Märchen«, lachte Jane Seymor.
    »Für mich nicht«, erwiderte Rita Wilcox.
    »Wir können uns dieses Leichenhaus ja mal ansehen«, schlug Jane vor.
    Ritas Kopf ruckte herum. »Bist du lebensmüde?«
    »Nein, nur realistisch. Gleich morgen gehe ich nach Hillside, besorge mir eine Taschenlampe und mache mich am Abend auf die Socken, wie es so schön heißt. Wer von euch kommt mit?«
    Allgemeines Kopfschütteln. Niemand traute sich.
    »Na gut, ihr Angsthasen. Dann werde ich morgen eben allein den Geistern die Flausen austreiben. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffen würde. Gute Nacht!«
    Jane Seymor zog ihren Morgenmantel aus und kroch wieder unter die Bettdecke.
    Wenig später war sie eingeschlafen.
    Noch konnte sie nicht wissen, daß ihr in der nächsten Nacht das Grauen begegnen würde…
    ***
    John Sinclair sollte seinen Dienst erst in zwei Tagen beginnen. Das kam ihm natürlich wie gerufen. So hatte er noch genügend Zeit, sich um verschiedene Dinge zu kümmern.
    Das Frühstück nahm er mit den Lehrkräften gemeinsam ein. Manch verstohlener Blick wurde ihm zugeworfen, doch John kümmerte sich nicht darum, sondern kaute auf dem versalzenen Speck herum.
    Danach rauchte er eine Zigarette und trank noch zwei Gläser Orangensaft.
    Um acht Uhr war Schulbeginn. Fünf Minuten früher machten sich die anderen Lehrer bereits auf den Weg zu ihren Klassen. John ging in die andere Richtung. Zum Parkplatz.
    Sein metallicfarbener Bentley stand im Licht der trüben Morgensonne.
    Als er die Tür aufschloß, entdeckte er Bob Elkham, den Hausmeister.
    »Hallo, Mr. Sinclair. Wohin soll’s denn gehen?« fragte dieser.
    »Nach Hillside. Habe noch einiges zu erledigen. Sie wissen ja, der ewige Papierkram.«
    »Ja, ja«, nickte der Hausmeister. »Unsereins geht’s auch nicht besser. Haben Sie gut geschlafen?«
    »Danke, es geht.«
    »Dann haben Sie doch bestimmt den Schrei gehört, so kurz nach Mitternacht.«
    John hatte zwar nichts gehört, trotzdem sagte er: »Ja.«
    »Wissen Sie denn, was los war, Mr. Sinclair?«
    »Nein. Irgend jemand wird schlecht geträumt haben. So was soll es ja geben.«
    »Sicher, Mr. Sinclair. Ich will Sie nicht länger aufhalten. Wir sehen uns dann später.« Der Hausmeister tippte gegen seine Schirmmütze und verschwand.
    John wendete den Wagen und fuhr auf den Weg nach Hillside. Der Schrei, von dem der Hausmeister erzählt hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf. Weshalb hatte dieser Jemand geschrien? War etwas passiert? Naja, er würde es noch herausbekommen.
    Hillside war eine 800-Seelen-Gemeinde. Die Häuser bestanden fast alle aus dicken Steinen und hatten rote Dächer. Die Menschen hier waren arm. Sie lebten durchweg von der

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